CO2-Ausstoß zu hoch
Trotz Rekord bei Erneuerbaren Energien - Deutschland verfehlt Klimaziele 2022
Nichts war es mit der Einsparung von CO2. Obwohl die Erneuerbaren Energien 2022 so viel Strom wie nie zuvor lieferten und die Deutschen wegen der Energiekrise den Verbrauch um 5 Prozent senkten, stieg der CO2-Ausstoß Deutschlands an. Warum? Weil wir – um das russische Gas zu ersetzen – zu viel Kohle verbrannt haben. Und die ist leider der klimaschädlichste fossile Brennstoff und hat Deutschland damit die gesamten Klimaziele verhagelt.
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CO2-Obergrenze um 5 Millionen Tonnen verfehlt
Der Thinktank Agora Energiewende rechnete aus, dass der vermehrte Einsatz von Öl und Kohle den zurückgegangenen Energieverbrauch durch das einsparen wieder zunichte machte. Auch der Verkehrs- und Gebäudesektor konnte demnach seine Vorgaben im vergangenen Jahr nicht erfüllen. Deutschland produzierte so aufgrund vorläufiger Zahlen mit 761 Millionen Tonnen Treibhausgas fast genau soviel wie 2021. Die selbstgesetzte Obergrenze für 2022 wurde um rund fünf Millionen Tonnen verfehlt.
Die CO2-Emissionen stagnierten also trotz des gesunkenen Energieverbrauchs, des warmen Wetters und der günstigen Bedingungen für Wind- und Solaranlagen auf hohem Niveau. "Das ist ein Alarmsignal im Hinblick auf die Klimaziele", sagte Agora-Chef Simon Müller. Er wies zudem daraufhin, dass die Ampel-Koalition ihr angekündigtes Klimaschutzsofortprogramm bislang schuldig geblieben sei.
Rekord bei Erneuerbaren Energien 2022

Der Verkehr ist laut Agora Energiewende das große Problemfeld unter den Sektoren: Dort lag der CO2-Ausstoß mit 150 Millionen Tonnen deutlich über dem laut Klimaschutzgesetz erlaubten 139 Millionen Tonnen. Gründe für die Zielverfehlung seien das nach dem Corona-Rückgang wieder gestiegene Verkehrsaufkommen und fehlende politische Instrumente zur Reduktion der Emissionen.
Der Industriesektor habe dagegen seine Ziele eingehalten. Dies sei eine Folge von Energie-Sparen und mehr Effizienz. Dennoch brauche es noch mehr, um auch die Vorgaben für 2030 zu erreichen.
Der Agora-Auswertung zufolge produzierten Erneuerbare Energien 2022 mit 248 Terawattstunden so viel Strom wie nie zuvor – ein Plus von rund zehn Prozent gegenüber 2021. Dabei blieb die Windkraft größter Stromlieferant unter den Erneuerbaren. Gleichzeitig stieg die Produktion aus Solarkraftwerken um 23 Prozent gegenüber 2021 – dank eines überdurchschnittlich guten Sonnenjahrs und eines kräftigen Zubaus neuer Anlagen.
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(osc mit reuters)