Der riesige CO2-Fußabdruck der Reichen
CO2-Emissionen: Was kann unser Luxus-Verhalten stoppen?
Das reichste Prozent unserer Weltbevölkerung ist für mehr CO2-Emissionen verantwortlich als der gesamte Straßenverkehr auf unserer Erde. Die reichsten 10 Prozent verursachen sogar rund die Hälfte der Gesamten CO2-Emissionen weltweit - und in den Zahlen von 2019 sind so Kleinigkeiten wie Ausflüge ins All noch nicht mal mit drin. Wie kann solch ein Verhalten auf Kosten unser aller Wohl gestoppt werden? Bernd Fuchs nennt im Klima Update ein paar Ideen.
Staatliche Maßnahmen gegen ein Leben im Überfluss
Wer im Luxus leben kann, wird kaum davon absehen. Ermahnungen und Appelle fallen auf keinen fruchtbaren Boden, belegen Studien. Deswegen fordern Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stärkere staatliche Maßnahmen, die in die Wahlfreiheit der Verbraucher eingreifen und sie zu klimafreundlicherem Handeln bringen. Es gibt verschiedene Ideen, die zu mehr Klimagerechtigkeit führen könnten.
Ideen für mehr Klimagerechtigkeit
CO2-Bepreisung
Wer für den Ausstoß des Klimagases Kohlenstoffdioxid verantwortlich ist, zahlt dafür. Den CO2-Preis müssen zunächst einmal die Unternehmen zahlen. Allerdings werden die Mehrkosten an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben. So könnte eine Motivation geschaffen werden, CO2 einzusparen.
Klimageld
Hinter dem Klimageld steckt die Idee, Steuereinnahmen aus der Verteuerung von fossiler Energie durch den CO2-Preis (und Erlöse aus Zertifikaten des Emissionshandels) nicht nur für den allgemeinen Steuerhaushalt zu verwenden. Stattdessen soll das Geld an Bürgerinnen und Bürger rückverteilt werden. Und zwar sollen alle gleich viel bekommen. Je umweltfreundlicher und klimaschonender man lebt, umso mehr profitiert man. Dabei haben Menschen mit geringem Einkommen den größten Vorteil, da sie einen deutlich kleineren CO2-Fußabdruck haben als Reiche. Fast die Hälfte der Bevölkerung hätte am Ende mehr Geld auf dem Konto, sagt Greenpeace.
Impact Investing
Man spricht von Impact Investing, wenn Investitionen neben einer finanziellen Rendite eine messbare soziale und ökologische Auswirkung zum Ziel haben. Denkbar sind beispielsweise Investitionen in neue Technologien zu Energiespeicherung. Allerdings wissen zu wenige Menschen heutzutage überhaupt etwas mit dem Begriff anzufangen.
Vermögenssteuer
In Deutschland hat es bis 1996 eine zusätzliche Besteuerung von Vermögen gegeben. So wurden die Reichen etwas ärmer gemacht – ohne dass es ihnen wirklich weh tat, aber die eingenommenen Steuergelder der Allgemeinheit zugutekamen. Immer wieder ist ihre Wiedereinführung im Gespräch. Frage hierbei auch: Sollten schon Millionäre zur Kasse gebeten werden oder nur Milliardäre?
Reform der Erbschaftssteuer
Wenn Erbschaften teurer, also höher besteuert würden, würden ebenfalls die Reichen belastet und die Mehreinnahmen für den Staat könnten gerechter verteilt werden.
Grundsätzliches
Konsumorientierte Lifestyles werden als erstrebenswert erachtet und wirtschaftliches Wachstum als Indikator für Fortschritt angesehen. Hier müsste ein Umdenken erfolgen, das gar nicht teuer ist.
(ctr)