Diese Zecken saugen auch bei Frost
Lebensgefahr für Hunde - die Buntzecke breitet sich in Deutschland aus

Sie sind klein, sie sind anpassungsfähig, sie sind gefährlich. Zecken bevölkern seit Millionen Jahren die Erde und übertragen gefährliche Krankheiten. Einer aktuellen Untersuchung zufolge sind sie Einwanderungsspezialisten. Das könnte vor allem für Hunde hierzulande lebensgefährlich werden.
So schützen Sie sich gegen Zecken
Forscher untersuchen zwei Einwanderer-Zecken
Schon im Jahr 1975 wurde eine Buntzeckenart (Dermacentor marginatus) aus dem Mittelmeerraum bei uns gefunden, die seitdem in Süddeutschland beheimatet ist. Im Jahr 2019 wurde eine neue Buntzecke mit dem Namen Dermacentor reticulatus im Raum Hannover gefunden. Ein Team von Parasitologen der Universität Hohenheim und der Universität Hannover hat anschließend untersucht, wie weit sich diese Zecke schon bei uns ausgebreitet hat.
Zwei Buntzeckenarten in Deutschland eingewandert
Das Ergebnis ist klar: Die Buntzecke hat sich in Deutschland niedergelassen. Die seit den 70er Jahren bekannte Dermacentor marginatus scheint dem ursprünglichen Einwanderungsgebiet in Süd- und Westdeutschland treu geblieben zu sein. Ihre "Schwester" Dermacentor reticulatus hat sich hingegen im gesamten Bundesgebiet ein neues Zuhause gesucht.
Buntzecken sind gut zu erkennen

Die beiden Buntzeckenarten sind gut an ihrem braun-schwarz-glänzend marmorierten Körper zu erkennen. Sie leben vor allem in Wiesen mit hohen Gräsern, in Grünstreifen und am Waldrand. Hier warten sie auf ihre potenziellen Wirte. Die beiden Arten suchen sich vor allem tierische Opfer. Während D. marginatus hauptsächlich Schafe und Pferde sticht, hat es D. reticulatus auf Hunde abgesehen.
Für Hunde lebensgefährlich
Die Zecken können die sogenannte Hundebabesiose übertragen. Diese Erkrankung ist lebensgefährlich für die Vierbeiner. Die roten Blutkörperchen werden zerstört, was schließlich zur Blutarmut führt. Ohne Behandlung kann es nach nur wenigen Tagen zum Tod des Tieres kommen.
Kälteresistente Zeckenart auch im Winter gefährlich

Die eingewanderten Buntzecken sind kälteresistenter als heimische Arten. Sie können auch bei vier Grad Celsius noch aktiv sein, und nächtlicher Bodenfrost scheint ihnen nichts auszumachen. Aus diesem Grund müssen Hundehalter auch im Herbst und Winter auf ihre Tiere achten.
Menschen sind eher uninteresant
Der Mensch selbst hingegen ist eher nicht durch die tierischen Einwanderer gefährdet. Obwohl die D. reticulatus auch für den Menschen gefährliche Krankheitserreger wie beispielsweise das Frühsommer-Meningoencephalitis-Virus in sich tragen, stechen sie Menschen nur sehr selten.
Die Forschungsarbeiten zu den Zecken sind noch nicht abgeschlossen. BürgerInnen und Bürger werden gebeten, Zecken und Infos über den Fundort einzusenden. Mehr Infos dazu hier.
Die Ergebnisse zur Ausbreitung wurden vom Fachjournal "Frontiers in Veterinary Science" veröffentlicht.
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