Sonnige und trockene Plätze bevorzugt!
Blühender Garten trotz Trockenheit: Diese Pflanzen sind hitzeresistent

Sonnige und trockene Plätze bevorzugt! Die Wahrscheinlichkeit von Hitze- und Trockenperioden ist durch den Klimawandel gestiegen. Für Gärtnerinnen und Gärtner kann das eine echte Herausforderung sein. Aber es gibt viele Pflanzen, die auch bei Hitze und Trockenheit gut gedeihen. Wir haben Tipps und Tricks zusammengestellt, wie es auch in den heißesten Monaten des Jahres im Garten grünt und blüht.
An diesen Merkmalen erkennt ihr hitzeverträgliche Pflanzen
Entscheidend ist zunächst die Wahl der richtigen Pflanzen. Gartenexpertin Antje Sommerkamp erklärt in der Zeitschrift „Mein schöner Garten“, an welchen äußeren Merkmalen man erkennen kann, ob eine Pflanze hitzeverträglich ist.
Kleinblättrige Pflanzen wie das Eisenkraut minimieren demnach die Verdunstung, indem sie die Blattoberfläche verkleinern. Ein feiner Flaum auf den Blättern schütze die Pflanze vor dem Austrocknen, zum Beispiel beim Wollziest. Pflanzen mit silbrigen oder grauen Blättern, wie Perowskien, reflektieren das Sonnenlicht und heizen sich dadurch weniger auf. Raue, harte Blätter wie beim Kleinen Mannstreu böten dagegen Schutz durch zusätzliche Zellschichten. Und Sukkulenten, also Dickblattgewächse wie die Wolfsmilch, speichern Wasser in ihren Blättern.
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Diese Pflanzen kommen gut mit Dürre zurecht
Hier einige Pflanzen, die mit Trockenheit gut zurechtkommen - viele der hier genannten sind auch wahre Insektenmagneten:
- Lavendel: Lavendel ist ein absoluter Klassiker im Garten und an das mediterrane Klima angepasst. Sein Standort sollte sonnig und möglichst windgeschützt sein - das ist vor allem für die Überwinterung der Pflanzen wichtig. Der Boden ist idealerweise nährstoffarm, trocken und sandig.
- Russischer Salbei: Streng genommen handelt es sich nicht um Salbei, sondern um Perowskia, die Pflanze ist auch unter dem Namen Blauraute bekannt. Er benötigt einen geschützten, sonnigen und trockenen Standort.
- Fetthenne: Weiche, fleischige Blätter - oft ein typisches Zeichen für schattenliebende Pflanzen. Die Fetthenne liebt jedoch vollsonnige Standorte und verträgt Hitze und Trockenheit.
- Gewöhnliche Stockrose: Sie setzt mit ihren hohen Blütenähren besondere Akzente im Beet und benötigt ein sonniges Beet mit durchlässigem Boden.
- Goldaster: Eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler. Sie benötigen einen durchlässigen bis humosen, nährstoffarmen Boden.
- Königskerzen: Sie bevorzugen trockene und sonnige Standorte und fühlen sich in Steingärten oder auch auf trockenen Freiflächen sehr wohl.
- Kugeldistel: Alle Kugeldisteln bevorzugen einen vollsonnigen Standort im Beet oder im Freiland.
- Duftnessel: Je trockener der Standort, desto besser für die Winterhärte, Staunässe und nasse Winter sind nicht gut für sie.
- Rote Spornblume: Mit ihren roten oder weißen Blütendolden bringt die Spornblume Farbe ins Steppenbeet. Sie bevorzugt kalkhaltige, gut durchlässige Böden mit Kies- oder Sandanteilen ohne Staunässe.
- Natternkopf: Die wertvolle Insektenfutterpflanze bevorzugt einen eher trockenen, durchlässigen und sonnigen Standort.
- Gelbe Skabiose: Hervorragend geeignet für naturnahe Beete an sonnigen, trockenen Standorten.

Expertin: Diese fünf Maßnahmen machen euren Garten trockenheitstolerant
Neben der Auswahl der richtigen Pflanzen gibt es fünf wichtige Punkte, die man beachten sollte, um seinen Garten trockenheitstolerant zu gestalten, wie Gartenexpertin Melanie Konrad im Blog des Naturschutzbunds Deutschland (NABU) erklärt:
- Pflanzenauswahl:Man sollte heimische Stauden und Gehölze wählen, die mit unseren Klimabedingungen besser zurechtkommen und daher insgesamt widerstandsfähiger sind. Für trockene und sandige Standorte seien Pflanzen wie Sedum, Sandthymian, Sommer-Adonisröschen und Färberginster besonders geeignet. Eine artenreiche Wildblumenwiese komme besser mit Hitze und Trockenheit klar als ein kurz geschorener Rasen. „Für den Anfang reicht es oft, den Rasen seltener zu mähen und Wildkräuter zuzulassen“, schreibt die Expertin.
- Mikroklima: Die Expertin rät, einheimische Bäume und Hecken zu pflanzen. Denn diese können den Garten beschatten und den Wind abhalten. Ein welliges Profil mit Hügeln und Senken schütze den Garten besser vor Austrocknung und Überschwemmung, und auch ein Gartenteich könne das Mikroklima enorm verbessern: „Da vor allem die Pflanzen in der Sumpfzone des Teichs viel Wasser verdunsten, wirkt ein Gartenteich wie eine Klimaanlage. Er kühlt den Garten auch nachts deutlich herunter.“
- Bodenpflege:Wer den Humusgehalt mit Kompost und Mulch erhöht, sorgt dafür, dass der Boden mehr Wasser speichern kann. Offener Boden sollte mit einer Mulchschicht bedeckt werden, um die Verdunstung zu verringern. „Wo der Boden dennoch offen liegt, hilft die gute alte Hacke“, weiß Konrad. „Denn beim Hacken der oberen Bodenschicht werden die Kapillaren im Boden unterbrochen, die das Wasser aus tieferen Bodenschichten nach oben leiten, wo es verdunstet. Hacken unterbricht den Mechanismus, sodass das Wasser im Boden bleibt.“
- Richtig gießen: Am besten gießt man frühmorgens oder spätabends und besser viel auf einmal zu gießen und nicht häufig zu wenig! „Zum Gießen eignet sich am besten Regenwasser, zumal sowohl Wasser aus der Leitung als auch aus Flüssen und Bächen im Sommer oftmals nicht für den Garten genutzt werden darf, weil es dann an anderer Stelle fehlen würde“, so die Natur-Expertin. Mindestens eine Regentonne ist daher im Garten Pflicht.
Auch Tiere haben Durst!
Übrigens: Auch Tiere benötigen Wasser! Kleine Wasserstellen wie Vogeltränken oder einfache Wasserschalen helfen den Tieren bei Hitze und Trockenheit. Wichtig: Wasser täglich erneuern, damit sich keine Krankheiten ausbreiten. Außerdem benötigt jede Wasserstelle eine Ausstiegshilfe, bei Vögeln sollte sie katzensicher angebracht sein.
(ija)