Die Eisheiligen kommen
Nächster Temperatursturz könnte schönen Frühling verhageln
Die Eisheiligen kommen! Aber werden sie auch ihrem Namen gerecht? Ein Temperatursturz könnte sich tatsächlich im Mai einstellen und die Sommer-Kostprobe voraus eiskalt abschmettern. Der Kaltlufteinbruch wäre dann aber sogar früher dran, als es die traditionellen Eisheiligen wollen.
Unser Wetterlexikon: Das sind die Eisheiligen Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia
April mit nettem Ausgang

Gerade sprechen alle über den nächsten Aufwärtstrend der Temperaturen. Nach den winterlichen Tagen mit reichlich nasskaltem Aprilwetter kommt zum Wochenende der warme und sonnige Frühling zurück. Am Samstag sind schon wieder Werte um 20, am Sonntag im Osten auch deutlich über 20 Grad möglich und die neue Woche beginnt mit Temperaturen, die mit 25 Grad und knapp darüber sogar in den sommerlichen Bereich ragen.
Es wird aber nicht nur eine wärmere sondern auch eine trockenere Wetterphase als zuletzt. Keine Graupelgewitter, keine sintflutartigen Starkregenschauer mehr. Kurze Schauer und Gewitter sind im Westen und Nordwesten nicht ausgeschlossen, aber stehen in keinem Vergleich zu den nasskalten Regen- und Schneeklatschen, die uns gerade blühen.
Absturz in die kühle Unbeständigkeit im Mai

So könnte es nun für viele weitergehen. Das Tief über der Biskaya würde es sich dort gemütlich machen und in Zusammenarbeit mit dem Hoch über Osteuropa käme warme Frühlingsluft aus dem Süden nach Deutschland. Aber das Wetter hat anderes vor. Rund um den Monatswechsel dürfte sich das schöne Wetter noch halten, doch der nächste Umschwung folgt auf dem Fuße, wenn die Monatsprognose für den Mai so hinhaut, wie es die Wettercomputer berechnen.
Ein Absturz der Temperaturen um durchschnittlich 10 Grad wirft Deutschland schon am ersten Mai-Wochenende zurück in die kühle Unbeständigkeit. Frankfurt würde bei 14, Berlin bei 13, München bei 11 und Hamburg bei 10 Grad landen. Nachts gäbe es nach aktuellen Berechnungen wenigstens nicht den gefürchteten Frost, der früher so manche Ernte verdarb, weil Blüten und junge Pflanzen erfroren und Bienen nicht flogen.
Mai-Feiertage: Sonnenschein und Frühlingswärme in Sicht?
Wettertrend Eisheilige: Gar nicht eisig, sondern warm

Sind das denn dann schon die Eisheiligen? Die Wetter-Singularität, die regelmäßig im Mai einen Kälteeinbruch bringt? Könnte sein. Sie wären dann allerdings früher als traditionellerweise dran. Historisch betrachtet finden sie im Zeitraum 11. bis 15. Mai statt, wobei jeder Tag einem bestimmten Heiligen gewidmet ist. Die Namen der Eisheiligen sind: Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und die kalte Sofie.
Es sieht also danach aus, dass die richtigen Eisheiligen – wie so oft in den letzten Jahren – ausbleiben. Im Gegenteil schwingen sich die Temperaturen vom 11. bis 15. Mai oft auf sehr angenehme Ü20-Temperaturen hinauf, die auch über dem Mittel der Jahre 1991 bis 2020 liegen. So gäbe es wenigstens eine Entschädigung für den Költeeinbruch Anfang Mai.
Vorsicht bei der Langfrist
Langzeitvorhersagen sollten mit einer gesunden Skepsis betrachtet werden. Wenn Prognosen über fünf bis zehn Tage hinausgehen oder sogar ganze Monate und Jahreszeiten umfassen, bewegen wir uns weg von traditionellen Wettervorhersagen hin zu experimentellen Methoden.
(ctr)