Wetterkapriolen einplanen

Schutz in der Natur - diese Dinge muss ich vor und beim Wandern beachten

von Oliver Hantke

Wandern an der frischen Luft und in der Natur ist ein Segen und Erholung pur. Viele Menschen zieht es in Ihrer Freizeit nach draußen. Sie wollen neue Landschaften erkunden oder kleine und große Berge besteigen. Doch bevor wir losstiefeln, sollten wir einiges vorbereiten:

Diese Dinge sollten wir vor dem Wandern beachten

Neue Wanderschuhe: Nicht gleich die große Strecke angehen
Bei neuen Wanderschuhen immer mit kleinen Touren anfangen

Denn bevor es raus in die Natur geht, sollten wir erst einmal überlegen, ob wir die richtige Kleidung im Haus haben. Denn Badehose, Bikini und Flip-Flops sind zwar für den Strand- oder Schwimmbadausflug die richtige Wahl, nicht aber für einen Spaziergang oder eine Wanderung über Wiesen, Felder und Waldwegen. Deswegen ist das Allerwichtigste die Auswahl des richtigen Schuhwerks. Feste Schuhe sind unabdingbar, am besten sind Wanderschuhe, die im Gelände festen Halt geben und mit Sohlen ausgestattet sind, damit wir nicht jedes Steinchen auf dem Weg spüren.

Dann sollten wir auf das Wetter und die Wetteraussichten achten. Denn je nach Entwicklung und Temperatur ergeben sich die zu tragenden Kleidungsstücke, um unsere Wandertour zu machen. Wetter-Apps wie die von wetter.de können Euch bei der Planung einer Tour helfen, sowohl um den richtigen Tag als auch die richtigen Stunden für einen Ausflug zu finden. Das Regenradar hilft dabei die Zugbahnen von Regenfronten, Schauern und Gewittern zu erkennen.

Über die angepasste Kleidung haben wir also gesprochen. Auf jeden Fall in den Rucksack gehört zudem noch:

  • genug Flüssigkeit
  • Essen und Müsliriegel
  • Sonnenschutz
  • ggf. Wechselkleidung
  • Mückenschutz
  • Erste-Hilfe-Set
  • Handy mit Notrufnummern
  • ggf. GPS/Kompass

Das gehört auch zur Planung der Wanderung

ARCHIV - 16.07.2023, Bayern, Oberstdorf: Ausflügler wandern im Rappenalptal entlang des Rappenalpbaches unter teilweise bewölktem Himmel. (zu dpa: «Gericht verhandelt über Zerstörung von Wildbach im Allgäu») Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Im Allgäu gibt es viele Wandermöglichkeiten - wie hier im Rappenalptal.

Je nachdem wie lange oder wie viel wir wandern wollen, sollten wir uns eine für uns persönlich geeignete Wanderroute aussuchen. Die meisten Städte und Urlaubsorte verfügen über eine große Auswahl von Infobroschüren zu Wandertouren aller Art, die wir uns zuschicken oder auch online ansehen können.

Dabei ist bei den verschiedenen Touren vor allem auf den Schwierigkeitsgrad zu achten, aber auch die angegebenen Auf- und Abstiegsmeter sollten wir sorgfältig zur Kenntnis nehmen. Denn je mehr, desto anstrengender wird es. Zudem gilt es darauf achten, ob Hilfsmittel wie Steigeisen, Seile etc. gebraucht werden. Ebenso sollten genug Pausen und Einkehrmöglichkeiten eingeplant werden. Bei Gasthäusern und Hütten immer checken, ob diese auch offen haben und eine größere Wandergruppe am besten immer anmelden.

Für jedes Wetter gewappnet: Diese Dinge gehören IMMER in den Koffer

Diese Dinge sollten wir bei gutem Wetter beachten

Muss ich bei gutem Wetter eigentlich etwas beachten? Ja, muss ich. Denn wenn die Sonne vom Himmel knallt, sollten wir uns schützen. Sonnencreme für die freien Stellen der Haut, Sonnenbrille und der Sonnenschutz für den Kopf in Form einer Mütze oder eines Tuches. Wenn es besonders heiß ist, nehmt Euch nicht zu viel vor. Durch die Anstrengung und die Hitze fordert Ihr Eurem Körper besonders viel ab. Und nicht zu verachten ist die erhöhte Waldbrandgefahr nach längeren trockenen Phasen. Feuer können sich mithilfe von Wind in freien Gebieten rasend schnell ausbreiten.

Und noch ein Tipp besonders für das Hochgebirge: Auch wenn das Wetter am Morgen super gut aussieht, in den Bergen kann das Wetter schnell umschlagen. Fragt, wenn möglich, Einheimische, hiesige Bauern, Euren Vermieter oder an der Hotel-Rezeption, ob das Wetter den ganzen Tag hält, also gut bleibt.

Gefahr birgt sich auch hinter Schneeresten und Schneefeldern. Besonders im Sommer sind sie bei einer Bergwanderung ein großer Höhepunkt. Aber sie haben ihre Tücken. Sie sind besonders rutschig einerseits durch das Eis selbst und durch das Tauwasser, das in kleinen Rinnsalen Richtung Tal fließt.

ARCHIV - 11.06.2017, Baden-Württemberg, Schönau: Wanderer gehen am Belchen im Schwarzwald auf einem Wanderweg. Der Weg hat sich bei einer Wahl zur schönsten Tagestour für Wanderer in diesem Jahr durchgesetzt und gewonnen.     (zu dpa «Leser stimmen ab: Baden-Badens Panoramaweg ist schönster Wanderweg») Foto: picture alliance / Patrick Seeger/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Auch Wanderstöcke können zur Unterstützung bei Auf- und Abstieg helfen.

Diese Dinge sollten wir bei schlechtem Wetter beachten

Bei schlechtem Wetter ist grundsätzlich zu überlegen, ob ein Start überhaupt sinnvoll ist. Sowohl im flachen Gelände wie auch im hügeligen und bergigen Gelände kann es schnell lebensgefährlich werden. Und das nicht nur bei Gewittern mit Blitz und Donner.

Bei Gewittern gilt natürlich überall und nicht nur auf einem Spaziergang oder einer Wanderung: Bei Aufzug schnell Schutz suchen, am besten im Haus oder Auto. Ganz schlecht sind Bäume, auch Wälder, und Sonnenschirme, ob klein oder groß. Wenn Ihr keinen Schutz oder keine Schutzhütte findet oder erreicht, macht Euch so klein wie möglich und stellt Eure Füße so dicht wie möglich zusammen. Bitte benutzt keinen Regenschirm! Wartet das Gewitter ab, bis es weit genug weg ist, denn Blitze können aus dem Nichts zuschlagen. Bitte auch nicht während eines Gewitters vom Restaurant zum Parkplatz laufen, um mal eben schnell ins Auto zu steigen und keine Zeit zu verlieren.

Neben den Blitzen bei einem Gewitter sind auch die großen Regenmengen sehr gefährlich. Wege können schnell zu kleinen Bächen werden oder Straßen nicht mehr befahrbar. Meiden Sie Unterführungen oder Senken, in denen sich Wasser gesammelt hat. Kleine Rinnsale können in Minuten zu reißenden Bächen oder Flüssen werden. Im schlimmsten Fall gehen ganze Muren ab und die Wege sind verschüttet. Auch loses Gestein oder Geröll kann sich auf den Weg nach unten machen.

Zudem können Zweige, Äste und ganze Bäume umfallen, wenn es extreme Windböen gibt. Aber auch nach dem Gewitter oder den kräftigen Regengüssen ist die Gefahr noch nicht gebannt. In dem feuchten und dann recht losen Boden können sich auch später noch Steine lösen oder Bäume umfallen. Also am besten ein oder zwei Tage warten.

Zu beachten ist auch, dass in unberührter Natur oder im Gebirge oftmals kein Handyempfang möglich ist. Wanderkarten also unbedingt vorher herunterladen, damit die Orientierung nicht verloren geht. Leider sind somit auch die Wettergefahren auf dem Handy nicht mehr zu verfolgen. Also immer Augen voraus und ab und an in den Himmel schauen, was sich dort so alles entwickelt, um noch rechtzeitig handeln zu können.

(oha)