Rekord-Schmelze beim Meereis
Erschreckender Schwund von Eis am Nord- und Südpol im Februar
Weil die Erde immer wärmer wird, schmilzt das Meereis in der Arktis und in der Antarktis. Im Februar hat es einen neuen traurigen Rekord gegeben. In dieser Folge des Klima Updates ordnet Christian Häckl die Entwicklung ein.
Neuer Negativ-Rekord im Februar 2025
Die Daten über das Meereis auf unserem Planeten reichen beim europäischen Klimadienst Copernicus zurück bis ins Jahr 1978. Die Statistik zeigt, dass die Eismassen der Arktis und der Antarktis seit Jahren tendenziell abnehmen. Wie ernst die Entwicklung ist, verdeutlichen die Messungen des Februars 2025:
- In der Arktis gab es so wenig Meereis wie noch nie in einem Februar der Messreihe. Es fehlten gegenüber einer durchschnittlichen Februar-Fläche der Jahre 1991 bis 2020 ungefähr 8 Prozent.
- in der Antarktis wurde ebenfalls sehr wenig Eis gemessen. Gegenüber dem durchschnittlichen Februarwert der Jahre 1991 bis 2020 fehlten ungefähr 26 Prozent.
Mit dieser Kombination wurde am 7. Februar ein neuer Tiefpunkt der gesamten Meereisfläche (Arktis und Antarktis zusammengerechnet) auf unserem Planeten erreicht: Mit einer Gesamtfläche von 16,04 Millionen Quadratkilometern war die die Meereisfläche der beiden Polregionen so klein wie noch nie seit Beginn der Messreihe.
Warum weniger Meereis so gefährlich ist
Zunächst mal ist der Rückgang von Meereisflächen eine Bedrohung für die Bewohner dieser Ökosysteme, wie zum Beispiel Polarbären in der Arktis und Pinguine in der Antarktis. Beispielsweise starben im Jahr 2023 zahlreiche Pinguinküken, weil Eisflächen zu schnell geschmolzen sind.
Darüber hinaus verstärkt das schmelzende Eis den Klimawandel. Denn Eisflächen reflektieren einen großen Teil der Sonneneinstrahlung. Wenn weniger Eis vorhanden ist, wird die Erde deshalb stärker erwärmt. Dieser Zusammenhang zählt zu den sogenannten Kipppunkten, die in der Klimaforschung eine besondere Rolle spielen. (cli)