Entschädigung für die Flammenhölle

Nach den Waldbränden 2023: Rhodos lockt mit 500 Euro für den Urlaub 2024

von Claudia Träger

Im Sommer 2023 brannten im Süden Europas die Wälder. Griechenland, Italien, Frankreich, Portugal und Spanien – einige der beliebtesten Urlaubsländer waren betroffen. Kommen die Touristen in diesem Jahr 2024 trotz der Gefahr neuer Waldbrände wieder? Griechenland will Urlauber mit einem 500-Euro-Gutschein zurückholen. Derweil lodern im Land nach wochenlanger Dürre schon wieder die ersten Brände. Und auch in Spanien hat die Waldbrandsaison früher als üblich begonnen.
Im Video: Flammenhölle auf Rhodos! Sommerurlaub wird zum Albtraum

500 Euro-Gutschein für eine Rhodos-Woche

dpatopbilder - 25.07.2023, Griechenland, Gennadi: Gegen Abend erreichen Flammen die Ortschaft Gennadi, Anwohner stehen auf ihren Dächern vor riesigen Flammen und versuchen mit Wasserschläuchen ihre Häuser zu retten. Hitze am Mittelmeer - Tausende Menschen fliehen vor Waldbränden auf Rhodos. In Griechenland toben Waldbrände in zahlreichen Regionen. Betroffen sind auch beliebte Ferienorte wie die Inseln Rhodos und Korfu. Foto: Christoph Reichwein/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Waldbrände in Griechenland - Rhodos. 2023 gehört zu schlimmsten Waldbrandjahren in der EU.

Im Jahr der verheerenden Waldbrände 2023 hatten in Griechenland die Feuer zum Teil wochenlang getobt. Betroffen war unter anderem der Süden der Touristeninsel Rhodos. Dort mussten Hotels und Ferienanlagen evakuiert und Tausende Urlauber und Einheimische in Sicherheit gebracht werden.


Noch in der kritischen Phase kündigte die Regierung an, mit Urlaubsgutscheinen Betroffene auf die Insel Rhodos zurückzuholen. Dieses Versprechen wird nun tatsächlich in die Tat umgesetzt. Im Rahmen des Programms “Rhodos-Woche“ können diejenigen, die in Hotels untergebracht waren, die aufgrund der Brände evakuiert wurden, Gutscheine im Wert von bis zu 500 Euro für eine einwöchige Unterkunft in einem an der Aktion teilnehmenden Hotel in Anspruch nehmen.

Wie bekommt man den Hotel-Gutschein für Rhodos?

ARCHIV - 26.07.2023, Griechenland, Kiotari: Im Ort Kiotari ist das Feuer in den vergangenen Tagen bis an die Hotels am Strand vorgedrungen. Im Südosten der Ferieninsel Rhodos kämpfen die Menschen gegen die Flammen. (Luftaufnahme mit einer Drohne) (zu dpa: «Extremwetter-Jahr: Von Wassermassen, Waldbränden und Wirbelstürmen») Foto: Christoph Reichwein/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Juli 2023 im Ort Kiotari im Südosten von Rhodos: Das Feuer ist bis an die Hotels am Strand vorgedrungen. Nur eine Straße trennt das Hotel noch von den Flammen.

Die Höhe der Gutscheine hängt von der Kategorie des gewählten Hotels ab. Die Gutscheine werden in der Nebensaison der Insel gültig sein - noch bis zum 31. Mai und dann wieder vom 1. Oktober bis zum 15. November. Sie müssen hier online beantragt werden: https://vouchers.gov.gr/rodos-week.

Die Initiative soll auch dazu beitragen, den Tourismus auf Rhodos nach den verheerenden Bränden wieder aufzubauen. Derweil sind schon wieder Feuer in Griechenland ausgebrochen – diesmal auf Kreta und in Mittelgriechenland am ersten April-Wochenende. Wegen des Klimawandels wird die „Waldbrand-Saison“ voraussichtlich jedes Jahr früher beginnen - bislang begann sie erst ab dem 1. Mai.

Wie ist dann das Wetter auf Rhodos? Die aktuellen Wetteraussichten

Spanien, Alicante: Die Waldbrand-Saison beginnt auch hier schon jetzt

ARCHIV - 25.07.2023, Griechenland, Gennadi: Am Mittag fliegen ununterbrochen Löschflugzeuge Nahe der Ortschaft Gennadi, dort ist ein neuer Waldbrand ausgebrochen. In Griechenland toben Waldbrände in zahlreichen Regionen. Betroffen sind auch beliebte Ferienorte wie die Inseln Rhodos und Korfu. (zu dpa: «EU-Kommission finanziert ein Dutzend Löschflugzeuge für EU-Staaten») Foto: Christoph Reichwein/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Mit dem Klimawandel steigt die Waldbrandgefahr: Die EU-Kommission finanziert ein Dutzend Löschflugzeuge für EU-Staaten.

Auch Spanien vermeldet schon jetzt den ersten größeren Waldbrand des Jahres. An der Costa Blanca im Osten des Landes sind nach nur einem Tag schon knapp 600 Hektar Natur zerstört. Menschen kamen in der betroffenen Gebirgsregion um die Gemeinde Tàrbena in der Urlaubsprovinz Alicante bisher nicht zu Schaden. Einige mussten vorsorglich ihre Häuser verlassen. Als Ursache wird eine Brandrodung vermutet.

Starker Wind und für Mitte April ungewöhnliche Hitze von 25 bis 30 Grad erschwerten die Löscharbeiten bisher. Jetzt aber kühlen Alicante wie ganz Spanien ab.

(ctr)