Altweibersommer hält nur kurz

42-Tage-Wettertrend: Im Oktober ist es vorbei mit den warmen Tagen

von Karim Belbachir

Während der September noch mit warmem Wetter auf sich aufmerksam macht, will der Oktober nichts mehr davon wissen. Es wird herbstlich kühler, allerdings ohne größere Regenmengen.

Das ist der Unterschied zwischen kalendarischem und klimatologischem Herbstbeginn

Das Wetter im Norden: Regensummen bleiben übersichtlich

Wettervorhersage für 42 Tage in Hamburg
Die Prognose für die kommenden 42 Tage für Hamburg als Beispiel für den Norden (Stand der Vorhersage 20. September 2023)

Der September hat im Norden noch ein paar warme Tage im Programm, die mit Temperaturen um die Ecke kommen, die teilweise 25 Grad und mehr bieten. Doch mit dem Oktober wird es spürbar kühler. Rund 15 Grad sind dann die Norm und ab Ende des Monats sind die Temperaturen nur noch einstellig. Die nächtlichen Temperaturen sind schon früher im einstelligen Bereich. Bodenfrost ist dann Ende Oktober möglich bei Temperaturen „südlich“ des Gefrierpunktes.

Wer nun meint, dass in unserem Beispiel Hamburg auch viel Regen dabei sein muss, sieht sich getäuscht. Im September hält sich der Regen meist zurück und Anfang Oktober sind es eher geringe Mengen. Ab dem zweiten Drittel des Oktobers sind dann hin und wieder größere Regensummen drin, aber insgesamt ist es übersichtlich.

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Das Wetter im Osten: Bodenfrost Ende Oktober

Wettervorhersage für 42 Tage in Berlin
Die Prognose für die kommenden 42 Tage für Berlin als Beispiel für den Osten (Stand der Vorhersage 20. September 2023)

Der Osten kann sich über einen guten Start des Altweibersommers freuen, doch die sommerlichen Temperaturen enden mit dem Beginn des Oktobers. Dann sind auch in Berlin nur noch herbstliche Temperaturen in den Grafiken zu sehen. 15 Grad sind es im Schnitt. Ende Oktober werden die Werte sogar einstellig. Nachts wird es im Osten im Oktober schon recht kühl. Die Werte sind meist unter 10 Grad, bevor es Ende des Monats unter den Gefrierpunkt geht – Bodenfrost inklusive.

Nennenswerten Regen gibt es in den kommenden sechs Wochen kaum. Ein paar Mal kommen ein paar Tropfen runter, die Betonung liegt aber eher auf „ein paar“.

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Das Wetter im Westen: Sommer verabschiedet sich endgültig

Wettervorhersage für 42 Tage in Köln
Die Prognose für die kommenden 42 Tage für Köln als Beispiel für den Westen (Stand der Vorhersage 20. September 2023)

Für den Westen ist der Spätsommer so gut wie vorbei, wenn man nach den aktuellen Langfrist-Prognosen geht. In Köln könnte es Ende September das letzte Mal für sommerliche Temperaturen reichen. Anschließend geht es nur noch bergab. Im Oktober können die Menschen in unserem Beispiel Köln sich auf wesentlich kühlere Temperaturen einstellen. Bis Ende Oktober sinken sie sogar runter auf 5 Grad – Bodenfrost in der Nacht eingeschlossen bei Temperaturen um die 0 Grad.

Die leichten Niederschlagssignale werden aber wohl eher nicht für die ersten Schneeflocken reichen. Ansonsten sieht es mit Regen eher mau aus. Ein paar Regentage sind in den kommenden 42 Tagen verzeichnet, doch viele sind es nicht.

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Das Wetter im Süden: Tiefstwerte im Oktober durchgehend einstellig

Wettervorhersage für 42 Tage in München
Die Prognose für die kommenden 42 Tage für München als Beispiel für den Alpenrand im Süden (Stand der Vorhersage 20. September 2023)

Auch im Süden verabschiedet sich der Spätsommer Ende September. Bis dahin bleibt es aber noch recht warm. Im Anschluss geht es deutlich runter auf der Temperaturanzeige. Die Gradzahlen bewegen sich zwischen 10 und 16. Der Herbst kommt! Das wird auch an den nächtlichen Tiefstwerten deutlich. Diese liegen im Oktober durchgehend im einstelligen Bereich. Mitte Oktober geht es sogar mal nah an den Gefrierpunkt, so dass die Biber-Bettwäsche wieder ausgepackt werden könnte.

In unserem Beispiel, München, sind mehr Regentage in der Grafik verzeichnet als in den anderen Regionen, doch so richtig viel ist es auch nicht. Anfang und Mitte Oktober kommt noch am meisten runter.

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Wie ist das Wetter im Herbst in Deutschland?

Hier ein kleiner Klimacheck für unsere Herbstmonate September, Oktober, November:

  • Meteorologisch beginnt der Herbst am 1. September und endet mit dem November
  • Kalendarisch findet der Wechsel gut drei Woche später statt. Grund ist die Statistik und die Vergleichbarkeit von Jahreszeiten
  • Die heißesten Temperaturen bringt der Herbst für gewöhnlich zu Beginn, wenn die Sonne noch kräftig ist und die Tage lang
  • Spitzenreiter im Herbst mit 36,5 Grad sind die Wetterstationen an der Sternwarte in Jena (gemessen im Jahr 1911) sowie Bühlertal in Baden-Württemberg (gemessen im Jahr 1947).
  • Und selbst im ersten Oktoberdrittel sind in den Wetter-Hitlisten noch Spitzen von etwas über 30 Grad verzeichnet
  • Gleichzeitig legt aber mit häufigeren Nachtfrösten natürlich schon die Kälte nach und lässt im Laufe des Herbstes wiederholt die Schneefallgrenze sinken
  • Statistisch gesehen können wir dabei im Deutschlandmittel auf rund 330 Sonnenstunden hoffen
  • Regen ist im Schnitt um die 190 Liter pro Quadratmeter drin
  • Die Temperaturmittel liegt bei rund 9 bis 10 Grad
  • Eine der schönsten Phasen im Herbst ist der Altweibersommer, der für gewöhnlich ab Mitte September los legt

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Wettervorhersage: So funktioniert unser 42-Tage-Wetter

Bevor sich die Menschen Gedanken um die Vorhersage von Wetter gemacht haben, sind ihnen schon gewisse Regelmäßigkeiten aufgefallen. Hieraus sind dann auch Bauernregeln entstanden. Das waren – wenn man so will – auch die ersten Formen der Langfrist-Wettervorhersagen. Bis heute ist in diesem Gebiet natürlich rasant viel passiert und wir sind Lichtjahre von den Ursprüngen entfernt.

Erste Wetterbeobachtungen und das Erkennen von Zusammenhängen und physikalischen Gesetzen gründeten die moderne Form der Wettervorhersage. Und die hat definitiv richtig viel zu bieten. Ein Teil der Vorhersagen zielt dabei auf Langfristprognosen ab. Ursprünglich vor allem für die Energiewirtschaft entwickelt, halten sie auch in unserer alltäglichen Wetterwelt mehr und mehr Einzug. Die experimentellen Monats- und Jahreszeiten-Vorhersagen des Amerikanischen Wetterdienstes NOAA beispielsweise. Und auch unser 42 Tage-Trend geht – basierend auf dem europäischen Wettermodell – in den Bereich von mehreren Wochen mit den Charts für Höchsttemperatur, Tiefsttemperatur und Niederschlag. Kombiniert mit dem Fachwissen unserer Meteorologen und Redakteurinnen und Redakteuren, um euch einen Blick über die aktuellen Trends und Fakten für die kommenden sechs Wochen zu geben.

Unsere Wettertrends und Themenseiten

Sollten Sie Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemen haben, sind Sie bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legen können wir Ihnen auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Wie sich das Wetter kurzfristig entwickelt, können Sie in unserem Wetterbericht für drei Tage lesen. Diese werden täglich aktualisiert.

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(ctr)