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Enorme Windspitzen: Orkantief Joshua ist da - 157 km/h auf dem Feldberg - 20 Grad Wärme

von Oliver Scheel

Joshua bringt heute Sturm und Regen.
Joshua bringt heute Sturm und Regen.

Guten Tag liebe Wetter-Freundinnen und -Freunde! Das sind unsere Wetter und Klima-News des Tages:

Sturmtief Joshua (international heißt es Benjamin) zieht heute vom Ärmelkanal zur Nordsee. Im Tagesverlauf wird zunächst der Südwesten und Westen, in der Nacht auf Freitag und am Freitag selbst dann der Nordwesten unseres Landes vom Sturmfeld erfasst.

Dabei sind im Flachland Sturmböen, auf manchen Berggipfeln (Feldberg im Schwarzwald, Brocken) Orkanböen möglich.
Am heftigsten trifft der Sturm am Nachmittag/Abend die holländische Nordseeküste, wo im Bereich Amsterdam und Rotterdam Orkanböen bis 130 km/h, auf der offenen Nordsee sogar bis zu 160 km/h möglich sind. Die wurden schon vereinzelt in Frankreich gemessen.

Krasse Windböe von fast 160 km/h auf dem Feldberg

Krasser Sturm auf den Bergen
Krasser Sturm auf den Bergen

Sturmtief Joshua tobt sich gerade übelst über dem Schwarzwald aus: Mit 157 km/h wurde eine Böe auf dem Feldberg „erwischt”. Das zeigt die enorme Macht, die Sturm Joshua hat. Auf dem benachbarten Belchen windete es mit 146 km/h. Dazu ist es dort wahnsinnig warm. In der Rheinebene sind die 20 Grad schon geknackt. Nach der Front dürfte es dann dort allerdings einen satten Temperatursturz geben.

Unfassbar warm, aber nicht mehr lang: Temperatursturz mit Schnee im Anmarsch

Fast 20 Grad am Morgen
Fast 20 Grad am Morgen

Heute morgen ist es trotz des Sturms im Südwesten wahnsinnig warm. Schon um 9 Uhr war es mit 19,6 Grad unglaublich warm. Die höchsten Werte gab es in Weil am Rhein und in Rheinfelden unweit der Grenze zur Schweiz im äußersten Südwesten Deutschlands. In Freiburg wurden 18,6 Grad erzielt.

Das wird sich aber sehr bald ändern, denn schon am Wochenende wird es im Schwarzwald Schneeflocken geben, die Schneefallgrenze fällt mit der kalten Luft, die nach dem Sturm das Land flutet, auf etwa 800 Meter.

Sturm kommt: Freitag keine Fähre nach Helgoland

Der Sturm ist kaum angekommen im Norden, da hat er schon erste Konsequenzen: Die Fährbetreiber in Cuxhaven haben die Verbindungen nach Helgoland für Freitag abgeblasen. Die Wellen würden zu hoch sein, hieß es. Wann der Fährbetrieb wieder aufgenommen werde, stehe noch nicht fest. Wer also jetzt auf Helgoland ist, sollte sehen, dass er/sie die Insel bald verlässt, sonst muss der Sturm dort ertragen werden.

Die höchsten Windspitzen bis 8 Uhr: 161 km/h in Frankreich und schon fast 120 km/h im Schwarzwald

In Deutschland windet es noch moderat, aber weiter im Westen ist Joshua ein brutaler Sturm. Die höchsten Geschwindigkeiten in Deutschland messen wir gerade im Südwesten.

Schon fast 120 km/h in Deutschland.
Schon fast 120 km/h in Deutschland.

In Frankreich
Fecamp am Ärmelkanal: 161 km/h
Cap de La Heve: 149 km/h

Die Aussichten: Der Sturm beschäftigt uns noch

Zunächst zieht ein Regenband vom Südwesten und Westen bis Mittag in die Mitte unseres Landes, nachmittags liegt es dann über der Osthälfte. Dahinter setzt sich im Westen bald wechselhaftes Wetter mit teils kräftigen und örtlich gewittrigen Schauern durch. Der Wind frischt stark bis stürmisch auf, am Nachmittag und Abend sind im Westen auch schwere Sturmböen bis 100 km/h möglich. Die Höchstwerte liegen zwischen 13 Grad am Alpenrand und 18 Grad im südlichen Brandenburg sowie am Oberrhein.

Nacht auf Freitag
Der Schwerpunkt des Sturmfeldes (mit schweren Sturmböen bis 100km/h) verlagert sich immer mehr nach Niedersachsen, später (zweite Nachthälfte) dann Richtung Nordsee und Schleswig-Holstein. Gegen Morgen sind auf der offenen Nordsee Orkanböen bis 140km/h, in einzelnen Modellen bei Borkum bis 160km/h möglich.

Freitag
Windiges, auf den Bergen und an der Nordsee stürmisches Schauerwetter, wobei im Süden und Westen die sonnigen Pausen zahlreicher sind als im Norden und Osten. Dazu wird es merklich kühler mit nur noch 7 bis 12 Grad.

Video: Sturm bringt auch viel Regen mit

Schäden für Klimakatastrophen laufen völlig aus dem Ruder

Die Kosten von durch Klimakatastrophen verursachten Schäden in den USA im ersten Halbjahr 2025 belaufen sich Schätzungen zufolge auf mehr als 101 Milliarden Dollar (rund 87 Milliarden Euro) - mehr als je zuvor in dem Zeitraum. Dies geht aus Daten hervor, die am Mittwoch von einer Gruppe von Wissenschaftlern unter der Leitung eines ehemaligen Mitarbeiters der Wetter- und Ozeanografiebehörde (NOAA) veröffentlicht wurden.

Mehr Katastrophen durch Klimawandel und Extremwetter
Schäden für Klimakatastrophen laufen völlig aus dem Ruder

Die Zahlen wären möglicherweise nie ans Licht gekommen, denn die Trump-Regierung hatte die Erfassung der Kosten von Klimakatastrophen durch die NOAA im Mai abrupt eingestellt. Die seit 1980 geführte Datenbank fiel den Haushaltskürzungen der Republikaner zum Opfer.

Die nun veröffentlichten Daten listen die Kosten von zwischen Januar und Juni durch Extremwetterereignisse entstandenen Schäden auf, darunter die Brände in Los Angeles oder die Stürme im Zentrum und Süden des Landes.

Video: Das bedeuten die Windstärken

Wetterlage: Irawan zieht ab, Joshua kommt

Wetterlage am Donnerstag, 23.10.2025
Der Herbst mischt Nordwesteuropa auf

Sturmtief Joshua bewegt sich in den nächsten Tagen allmählich über den Ärmelkanal in Richtung Nordsee und bringt auch in Deutschland ab Donnerstag stürmisches Herbstwetter.

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Verwendete Quellen: eigene wetter.de-Recherche mit dpa, Reuters