Der Wetter-Tag bei wetter.de

Nebel, Schauer und 7 Grad - ist jetzt Herbst oder was?

Das Wetter in der Nacht ist eher unspektakulär und teils frisch.
Das Wetter in der Nacht ist eher unspektakulär und teils frisch.

Guten Tag liebe Wetter-Freundinnen und -Freunde! Das sind unsere Wetter und Klima-News des Tages:

Das Wetter in Deutschland weiß nicht so recht, wohin es soll. Mit Hoch Dorle will der Sommer aus Westen her eigentlich zurück kommen - Tief Gabriel im Osten mischt sich da aber leider immer wieder ein und bringt Schauer und Gewitter mit. Heute Nacht wird es noch im Thüringer Wald und im Erzgebirge mal nass und auch im Südosten und an der Oder sind noch Schauer möglich. Ansonsten ist es teils wolkig, teils klar und stellenweise, besonders im Nordwesten, bildet sich Nebel. Dabei sinken die Temperaturen auf 16 bis 7 Grad ab.

Weniger Menschen wollen Klimaanlage kaufen

Tropische Hitze bekämpfen: Mobile Klimaanlage bei eBay im Angebot
Das Interesse an Klimaanlagen ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

Das Interesse an Klimaanlagen in Deutschland ist im Vergleich zum vergangenen Jahr rückläufig. Laut einer aktuellen Verivox-Umfrage erwägen nur noch 14 Prozent der Befragten den Kauf – im Vorjahr waren es noch 21 Prozent. Als Gründe nennt Verivox hohe Stromkosten und den zunehmenden Einsatz von Wärmepumpen mit Kühlfunktion.
Nur 18 Prozent der Haushalte besitzen überhaupt eine Klimaanlage – meist in mobiler Ausführung. Split-Geräte sind zwar effizienter, aber deutlich teurer in der Anschaffung.

330 Millionen Menschen jährlich von Sand- und Staubstürmen betroffen

Sand- und Staubstürme betreffen laut einem neuen Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) jedes Jahr rund 330 Millionen Menschen in 150 Ländern. Der Klimawandel verstärke das Phänomen zusätzlich, indem er Wettermuster verändert und Vegetation verringert, so die WMO in Genf. Schätzungen zufolge gelangen jedes Jahr etwa zwei Milliarden Tonnen Staub und Sand in die Atmosphäre – rund 80 Prozent davon stammen aus Wüsten Nordafrikas und des Nahen Ostens.
Die Auswirkungen sind weitreichend: Beeinträchtigungen der Gesundheit, Schäden in der Landwirtschaft, Produktionsausfälle in der Solarstromerzeugung sowie hohe Kosten durch Störungen im Flug- und Landverkehr. Auch in Europa ist die Mittelmeerregion besonders betroffen. In vielen Gebieten lagen die Konzentrationen am Boden im vergangenen Jahr über dem langjährigen Mittelwert.
WMO-Generalsekretärin Celeste Saulo betont: „Sand- und Staubstürme bedeuten nicht nur dreckige Fenster, sondern haben ernste Folgen für Millionen Menschen.“ Auch Deutschland ist gelegentlich betroffen, etwa wenn Saharastaub den Himmel rötlich färbt. Die Partikel können sich auf Gletschern ablagern, die Schmelze beschleunigen, Pflanzenblüten behindern oder den Wirkungsgrad von Solarmodulen verringern.

Tödliche Sturzflut in Texas – Mädchen-Camp stand in Hochwasserzone

USA: Die Folgen der Überschwemmungen in Texas
Das Camp existierte seit 1926 am Ufer des Guadalupe River und wurde am vergangenen Freitag von massiven Fluten verwüstet.

Das von einer tödlichen Sturzflut zerstörte Sommerlager „Camp Mystic“ im US-Bundesstaat Texas befand sich laut einer Analyse der New York Times in einem Gebiet mit extremer Hochwassergefahr. Demnach lagen viele der Hütten in einem Korridor mit offiziell als „extrem“ eingestuftem Überschwemmungsrisiko – nur wenige Meter vom Flussufer entfernt.
Trotz strenger Bauvorschriften in der Region seien die Gebäude beim millionenschweren Umbau der Anlage vor sechs Jahren nicht verlegt worden. Stattdessen sei sogar der Bau neuer Hütten in einem weiteren Risikobereich genehmigt worden. Das Camp existierte seit 1926 am Ufer des Guadalupe River und wurde am vergangenen Freitag von massiven Fluten verwüstet.
Mindestens 27 Kinder und Betreuer des Camps sind unter den 119 bislang bestätigten Todesopfern. Einer der Camp-Besitzer, Dick Eastland, kam Medienberichten zufolge ums Leben, als er versuchte, Kinder vor den Fluten zu retten. Expertin Anna Serra-Llobet von der University of California bezeichnete den Standort des Camps als „hochproblematisch“ – es sei, als stelle man ein Zelt auf einer Autobahn auf: „Früher oder später wird es passieren.“
Die Behörden haben bislang keine Angaben zu konkreten Sicherheitsmaßnahmen gemacht. Noch zwei Tage vor der Katastrophe war das Camp laut Medienberichten staatlich inspiziert worden – inklusive Abnahme der Notfallpläne.

Über 28.000 Wohnadressen in NRW bei Hochwasser in Gefahr

Nordrhein-Westfalen zählt laut einer aktuellen Bewertung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zu den Bundesländern mit dem höchsten Risiko bei einem Jahrhunderthochwasser. Auf Grundlage von Daten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherer und der Bundesanstalt für Gewässerkunde hat die DUH einen sogenannten Hochwasser-Risikograd berechnet. NRW liegt mit einem Wert von 7,81 bundesweit auf Platz drei – hinter Bayern (8,29) und Baden-Württemberg (7,96).
Besonders auffällig: 6,8 Prozent der Landesfläche in NRW gelten als potenzielle Risikozonen – das ist bundesweit der höchste Anteil. Konkret könnten 28.052 Wohnadressen in NRW von einem Jahrhunderthochwasser betroffen sein. Zum Vergleich: In Bayern liegt diese Zahl bei über 65.000.
Ein Jahrhunderthochwasser gilt statistisch als Ereignis, das etwa alle 100 Jahre eintritt. Die DUH warnt jedoch, dass solche Pegelstände durch die Klimakrise künftig deutlich häufiger erreicht werden könnten. Sie fordert deshalb mehr natürlichen Hochwasserschutz und eine stärkere Unterstützung der Kommunen bei der Anpassung an Extremwetterlagen.

Klimawandel tötet: 85 Prozent mehr Hitzetote bei Senioren seit den 90ern

Hitze in Griechenland
Hitze ist besonders für alte Menschen tödlich.

Ein Bericht des UN-Umweltprogramms Unep (UN Environment Programme) macht das Risiko des Klimawandels deutlich: Die jährlichen hitzebedingten Todesfälle unter älteren Menschen sind seit den 1990er Jahren um schätzungsweise 85 Prozent gestiegen.

Hitzewellen gehörten neben Überschwemmungen zu den häufigsten und tödlichsten Folgen des Klimawandels, sagte Unep-Exekutivdirektorin Inger Andersen. „Wir müssen auf die Risiken vorbereitet sein, die diese Auswirkungen mit sich bringen, insbesondere für die Schwächsten der Gesellschaft, darunter ältere Menschen.” Ältere Menschen seien besonders anfällig für hitzebedingte Gesundheitsprobleme, darunter Atemwegs-, Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, heißt es.

Dazu kommt: Dicht bebaute Städte heizen sich während einer Hitzewelle besonders intensiv auf - gerade dort, wo ausgleichende Grünflächen fehlen. Und immer mehr Menschen ziehen in städtische Gebiete. Derzeit leben laut dem Unep-Bericht etwa 57 Prozent der Weltbevölkerung in Städten, bis 2050 wird ein Anstieg auf 68 Prozent erwartet. Der Anteil älterer Stadtbewohner wächst ebenfalls stetig.

Und: Das Gesundheitsrisiko steigt zudem, je höher die Luftfeuchtigkeit ist, da dies die Fähigkeit des Körpers einschränkt, sich durch Schweiß abzukühlen. Hitzewellen mit hoher Luftfeuchtigkeit treten bereits jetzt gehäuft in den niedrig gelegenen tropischen Regionen Indiens, Pakistans und Ostchinas sowie in den Ländern am Persischen Golf auf, so der Unep-Bericht.

Zu trocken: Kassel verbietet Wasserentnahme aus Bächen

Die Stadt Kassel verbietet wegen anhaltender Trockenheit die Entnahme von Wasser aus Bächen im Stadtgebiet. Das Verbot betreffe alle erlaubnisfreien Wasserentnahmen, wie sie beispielsweise im Rahmen des sogenannten Anlieger- oder Gemeingebrauchs an kleinen Gewässern üblich sind, teilte die Stadt mit. Dazu zähle etwa das Schöpfen mit Eimern. Die Wasserentnahme aus der Fulda ist den Angaben zufolge bis auf weiteres weiterhin möglich.

Trockenheit in Norddeutschland
Trockenheit ist in vielen Regionen ein Problem.

Hoffnung: Regenwahrscheinlichkeit nimmt zu

Zuvor hatten bereits die Landkreise Kassel und Gießen sowie der Werra-Meißner-Kreis die Wasserentnahme aus Oberflächengewässern untersagt. Extremes Niedrigwasser beeinträchtige nicht nur den Lebensraum von Pflanzen und Tieren in den Gewässern, sondern auch die Nahrungsgrundlage anderer Tierarten und letztlich auch die des Menschen. Die Trinkwasserversorgung der Kasseler Bürgerinnen und Bürger sei derzeit aber nicht gefährdet, hieß es.

Waldbrandserie in Griechenland: 55 Brände allein rund um Athen

Griechenland brennt: In den vergangenen 24 Stunden seien landesweit weitere 55 Wald- und Buschbrände ausgebrochen, sagte der Sprecher der Feuerwehrgewerkschaft, Kostas Tsigas, im griechischen Rundfunk. „Wir müssen jetzt mit dem Tageslicht und mit Hilfe der Löschhubschrauber schnell die letzten Brandherde löschen, später werden nämlich starke Winde einsetzen”, sagte Tsigas.

Wildfire in Greece
Rund um Athen brennt es allerorten.

Ein großer Brand brach auf der Ferieninsel Thasos aus. Wie örtliche Medien berichten, musste dort vorsorglich wegen der starken Rauchentwicklung ein Hotel evakuiert werden. In Teilen der Insel fiel der Strom aus. Auch in Nordmazedonien seien zahlreiche Brände ausgebrochen, berichtete der griechische Rundfunk. Griechenland unterstützt das Nachbarland mit zwei Löschflugzeugen und Feuerwehrleuten.

Der Zivilschutz warnt erneut: Aufgrund anhaltender Trockenheit und starker Winde, die in den kommenden Stunden erwartet werden, kann selbst ein kleiner Brand rasch außer Kontrolle geraten.

Hochwasser-Gefahr: Vier Bundesländer besonders gefährdet

Hochwasser in Bayern - Reichertshofen
Hochwasser ist weiterhin eine große (und teure) Gefahr in Deutschland.

Viele Bundesländer sind nach Einschätzung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) im Fall eines Jahrhunderthochwassers nicht ausreichend vorbereitet. Dabei seien die Risiken für schwere Schäden in einigen Regionen hoch, wie der Verein mitteilte. „Bislang tun die Bundesländer jedoch zu wenig für den Schutz der potenziell hunderttausenden Betroffenen”, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner laut einer Mitteilung.

Nachholbedarf im Bereich Hochwasservorsorge und Vorsorgemonitoring sieht die DUH vor allem beim naturbasierten Hochwasserschutz der Länder, etwa der Renaturierung von Auen und Flüssen. Durch solche Maßnahmen könnte sich Wasser besser ausbreiten und langsam wieder abfließen. „Flüsse und Bäche brauchen endlich mehr Raum, Wasser muss in intakten Wäldern, Wiesen und Feuchtgebieten zurückgehalten werden”, sagte Müller-Kraenner.

In Bayern ist der Risikograd den Angaben zufolge am höchsten. Dort seien mit mehr als 65.000 Wohnadressen besonders viele Menschen einem Hochwasserrisiko ausgesetzt, gleichzeitig sei dort bei einem Jahrhunderthochwasser auf 4,25 Prozent der Landesfläche mit erheblichen Schäden für Menschen, Umwelt, Kulturerbe und wirtschaftliche Tätigkeiten zu rechnen. Ebenfalls stark gefährdet sind Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.,

Sommer feiert Comeback - aber nicht überall

Heute ist es in der Osthälfte wechselnd, teils stark bewölkt und im Tagesverlauf entwickeln sich einzelne Schauer und später auch Gewitter. Auch im Nordwesten ziehen mitunter dichte Wolkenfelder durch, die hier und da geringen Regen bringen können.

Nach Südwesten hin bleibt es freundlich und trocken mit langem Sonnenschein und auch an der südlichen Ostsee wird es zunehmend sonnig, vor allem an der Küste Vorpommerns. Die Temperaturen erreichen rund 19 Grad an der Westküste Schleswig-Holsteins und bis 28 Grad in der Kurpfalz. Dazu weht schwacher bis mäßiger, im Osten sowie vor allem bei Schauern und Gewittern böig auflebender Wind aus westlichen bis nördlichen Richtungen.

Die Wetterlage: Deutschland zwischen Hoch und Tief

Wetterlage Karte
Die Wetterlage

Deutschland befindet sich heute zwischen dem von Westeuropa bis zur Nordsee ausgreifenden Hochdruckgebiet „Dorle” und Tief „Gabriel” über Osteuropa. Mit einer westlichen bis nördlichen Strömung gelangt dabei mäßig warme Luft heran. In den nächsten Tag kann das Tief noch etwas weiter nach Westen vorankommen und für mehr Regionen unbeständiges Wetter bringen. Hochdruckgeprägt bleibt zum Wochenende hin meist nur noch der Süden und Südwesten.

Ein Blick auf das Regenradar