Polarwirbel formiert sich

Nordhalbkugel rüstet sich für den Winter

von Björn Alexander

Die Wetterlage, die uns im Februar 2021 die Luft direkt aus Sibirien schickte. Es war ein schwacher Polarwirbel beziehungsweise ein nachfolgender Polarwirbel-Split brachte am Rande der polaren Hochdruckgebiete richtige Eisluft nach Deutschland.
Die Wetterlage, die uns im Februar 2021 die Luft direkt aus Sibirien schickte. Es war ein schwacher Polarwirbel beziehungsweise ein nachfolgender Polarwirbel-Split brachte am Rande der polaren Hochdruckgebiete richtige Eisluft nach Deutschland.

Während viele von uns auf den milden und goldenen Oktober hoffen, wird in der nordhemispherischen Wetterküche schon mal fleißig am Winter gebastelt. Ein Big Player ist dabei der sogenannte Polarwirbel.

Ab in den Winter - Zeitumstellung läuft auf Hochtouren

Während sich weite Teile Europas noch über milde, zum Teil auch warme Herbsttage freut, laufen in der Atmosphäre längst die Vorbereitungen für die kalte Jahreszeit. Hoch oben im Norden, also über der Arktis formiert sich derzeit der sogenannte Polarwirbel. Ein mächtiges Zirkulationssystem, das in den kommenden Monaten maßgeblich bestimmt, wie der Winter in Europa und bei uns in Deutschland ausfällt.

Was ist der Polarwirbel?

Der Polarwirbel entsteht, wenn die Polargegend im Herbst und im Frühwinter zunehmend auskühlt und die Sonneneinstrahlung schwindet. Über dem Nordpol bildet sich dann ein Kältezentrum, um das starke Westwinde in der höheren Atmosphäre kreisen. Diese halten die arktische Kaltluft wie in einem gigantischen Käfig fest und schützen uns in Deutschland vor massiven Kaltlufteinbrüchen.

Auswirkungen auf das Wetter in Deutschland

Für Mitteleuropa und Deutschland ist die Stabilität dieses Wirbels von großer Bedeutung: Bleibt er stark und geschlossen, bleibt die Kaltluft im hohen Norden – dort herrscht Frost, während Europa eher milde Westwinde spürt und der Winter sich somit vornehmlich im Bergland abspielt. Wird der Wirbel dagegen gestört, kann er regelrecht ins Wanken geraten. Dann brechen Teile der Polarluft nach Süden aus und bringen Schneeschauer und Kälteeinbrüche bis in unsere Breiten.

Prognosen für den Winter 2025/2026

Sollte es tatsächlich so kommen, dann könnte der Herbst einen gut gekühlten Staffelstab an den Winter übergeben.
Sollte es tatsächlich so kommen, dann könnte der Herbst einen gut gekühlten Staffelstab an den Winter übergeben.

Aktuelle Modelle zeigen, dass sich der Polarwirbel derzeit konsolidiert und in den nächsten Wochen weiter verstärken dürfte. Das ist ein klares Signal: Der Winter stellt die Weichen – und die Atmosphäre macht sich bereit für die frostige Saison.
Derweil zeigt der Blick auf die Winterprognosen - neben vielen sehr milden Ansätzen - auch durchaus kältere Abschnitte. Beispielsweise bei der wetter.de-Prognose für den November 2025 sowie den Februar 2026. Basierend auf dem Europäischen Wettermodell spekulieren beide Monate momentan auf zu kalte Verläufe.
Eine spannende Entwicklung, die wir natürlich weiterhin für euch im Auge behalten werden.