Unwetter nur ein Tropfen auf dem heißen Stein?

Waldbrände und Trockenheit weiter problematisch - wie viel Regen will jetzt kommen?

von Oliver Hantke

Trockenheit in der Landwirtschaft
Regen fehlt weiter an allen Ecken und Enden

Unwetter haben die extrem heiße Phase beenden können. Aber konnten die Schauer und Gewitter auch die Trockenheit im Lande lindern? Bis zum Wochenende kommt nicht viel Regen dazu. Etwas Hoffnung gibt es für die nächste Woche, aber das Defizit bleibt wohl weiter groß.

Ausgangslage: Wie viel Regen ist denn bis jetzt in Deutschland gefallen?

So viel Prozent an Regen sind im Jahr 2025 gefallen
Das Defizit an Regen bleibt weiter groß

Die Starkregenereignisse brachten durch die letzte Unwetterlage Anfang mit teils kräftigen Gewittern innerhalb von einer Stunde örtlich bis zu 36 l/m² Regen. Insgesamt gab es in innerhalb von 12 Stunden teilweise erhebliche Niederschlagsmengen bis knapp 60 Liter, die teilweise den Monats-Soll erreichten. Aber natürlich gilt das nicht flächendeckend. Fünf der ersten sechs Monate aus dem Jahr 2025 waren zum Teil deutlich zu trocken. Und wir hängen mit dem Regensoll immer noch sehr hinterher. Bisher erreichten wir bis zum 02.07. nur 68 Prozent von den durchschnittlichen Regenmengen für diesen Zeitraum.

Bis zum Wochenende nur wenig Niederschläge

Regenmengen bis Sonntag, 06.07. ,0 Uhr
Bis Sonntagmorgen bleiben die Niederschlagsmengen überschaubar

Und in den nächsten Tagen kommt auch nicht mehr viel Regen zusammen. Viele Gebiete in Deutschland bekommen gar keinen Tropfen ab. Nur ab und zu kann mal ein Schauer fallen. Nennenswerte Niederschläge gibt es lediglich im Norden mit 5 bis 10 Liter. Etwas mehr Regen könnte ganz im Süden zusammenkommen. Südöstlich einer Linie vom Schwarzwald bis zum Bayerischen Wald sind 20 bis 50 Liter möglich.

Video: Hier fällt der Regen in den nächsten 48 Stunden

Bis Mitte nächster Woche zum Teil bis zu 90 Liter möglich

Regenmengen bis Mittwoch, 09.07.2025, 0 Uhr
Bis Mittwochmorgen sieht der Gesamtniederschlag schon wesentlich besser aus. Aber leider nicht überall!

Besser sieht es dann bis Mitte nächster Woche aus. Da kriegen wir durchaus noch ein paar Eimer Wasser zusammen. Ganz im Süden summieren sich die Niederschläge auf bis zu 90, im Norden auf bis zu 30 Liter. Dazwischen fallen immerhin noch 10 bis 20 Liter, wobei es auch einen kleinen Streifen vom Saarland bis in den Osten geben könnte, wo es fast trocken bleibt. Damit können wir im Juli natürlich gut leben, aber wenn sich danach ein neues Sommerhoch mit wieder heißeren Temperaturen etabliert, wird es auch schnell wieder kritisch.

Fazit: Waldbrandgefahr geht etwas zurück, die Trockenheit wohl nicht

Die Waldbrandgefahr bleibt bis zum Wochenende vor allem im Osten noch hoch bis sehr hoch. Hier gilt weiter häufig die Stufe 4 bis 5 von 5. Im Westen und Nordwesten sieht es etwas weniger gefährlich aus in den nächsten Tagen. Mitte der kommenden Woche geht die Waldbrandgefahr auch im Osten zurück. Aber von vollkommener Entspannung können wir nicht reden.

Die Trockenheit bleibt trotz der aufgeführten Regenmengen weiter ein großes Thema. Denn es fehlt alleine dieses Jahr mehr als ein Viertel an Wasser, das normalerweise gefallen sein sollte. Diese Menge werden wir nicht in der nächsten Woche und auch nicht in den nächsten Wochen aufholen.