Unwetter erschüttern die Alpenregion
Vier Tote, Chaos und neue Warnungen – der Alpenraum kommt nicht zur Ruhe

Schneemassen in der Schweiz, tödliche Überschwemmungen in Italien, Lawinen in Frankreich: Heftige Wetterextreme haben ganze Regionen lahmgelegt. Und das Wetter bleibt angespannt – vor allem im Südwesten Europas.
Lawinen und Fluten fordern Menschenleben

Heftige Schnee- und Regenfälle haben in Frankreich, Italien und der Schweiz mindestens vier Menschenleben gefordert. Besonders tragisch: In der französischen Alpenregion Savoyen wurde ein 27-jähriger Brite im Auto von einer Lawine erfasst. In Norditalien starben drei Männer bei Überschwemmungen, darunter ein Vater und sein Sohn, deren Auto in Venetien von den Fluten mitgerissen wurde. Die dritte Person – ein 92-jähriger Mann – ertrank in seinem Haus nahe Turin.
Zermatt ohne Strom, Tunnel gesperrt
Im Schweizer Kanton Wallis blieb der Wintersportort Zermatt vorübergehend komplett abgeschnitten. Über 50 Zentimeter Neuschnee hatten Straßen und Bahnverbindungen unpassierbar gemacht, zeitweise fiel in fast allen Haushalten der Strom aus. Inzwischen ist die Versorgung teilweise wiederhergestellt – viele Hotels dienen nun als Notstationen für Touristen. Auch wichtige Verkehrsachsen wie der Simplonpass und der Tunnel am Großen St. Bernhard bleiben gesperrt.
In Frankreich kam es neben den Lawinenabgängen zu massiven Verkehrsproblemen. Der Mont-Blanc-Tunnel wurde für Lkws gesperrt, am Fréjus-Tunnel bildeten sich kilometerlange Staus. In Savoyen galt auch am Karfreitag weiter eine Lawinenwarnung – nach mehreren Abgängen in den Skigebieten Val Thorens und Les Menuires.
Hoffnung auf Wetterberuhigung im Süden – doch nicht überall
Während sich die Lage vielerorts langsam stabilisiert, ist im Südwesten Europas das nächste Unwetter schon im Anmarsch: Besonders in Südwestfrankreich sowie in Nordspanien und Nordportugal werden zwischen Sonntag und Montag kräftige Schauer und Gewitter erwartet – lokal mit bis zu 100 Litern Regen pro Quadratmeter. Auch Sardinien und Teile Spaniens müssen mit teils 60 Litern rechnen. Kritisch bleibt es erneut rund um Turin, wo die Wettermodelle teils größere Regenmengen vorhersagen.
Deutlich freundlicher sieht es dagegen für Süditalien, den griechischen Raum und die Ägäis aus: Dort erwartet Reisende über Ostern ein Mix aus Sonne und Wolken – meist trocken bis einschließlich Montag, erst ab Dienstag wird es wechselhafter.