Platzregen und Superzellen mit Orkanböen

Unwetter über Deutschland machen sich weiter breit

von Oliver Hantke

Der Herbst geht turbulent weiter. Gewitter, Platzregen und Orkanböen drohen am Donnerstag und Freitag. Selbst Superzellen, also organisierte Gewitterformationen, sind nicht auszuschließen. Die Unwettergefahr besteht vor allem im Süden und Osten. Hier die Details:

Die Ausgangslage: Kaltfront trifft auf schwülwarme Luft

Derzeit dreht sich ein massiver Tiefdruckkomplex über Westeuropa und dem Nordatlantik und sorgt für eine ziemlich intensive Lage. Im Zentrum liegen der Wettergefahren hierbei vor allem die Britischen Inseln, Frankreich, Benelux, der Alpenraum sowie Teile Deutschlands. Die Kaltfront von Nordmeertief Volkhard schwenkt aktuell von West nach Ost über Deutschland hinweg. Dabei liegt anfangs im Südosten und Osten noch schwülwarme und gewitterwillige Luft, während dahinter kühle Luftmassen nachströmen. Eine teilweise brisante bis gefährliche Gemengelage, die sich insbesondere im Umfeld des Luftmassenwechsels zuspitzen dürfte.

Welche Gefahren drohen Deutschland weiter?

Vor allem im Süden und Osten sind punktuell Starkregen mit bis zu 50 Liter pro Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit und entsprechende Überflutungsgefahr drin. Darüber hinaus drohen heftige Gewitter, mittlerer Hagel sowie schwere Sturm- bis hin zu vollen Orkanböen. Das sind Böen um die 100 bis 120 km/h, die auf voll belaubte Bäume treffen und mit massivem Windbruch einhergehen können - mit Gefahr für Leib und Leben!

Wie geht es anschließend weiter?

Am Donnerstagabend und in der Nacht zu Freitag ziehen die Gewitter Richtung Sachsen und Thüringen sowie in den Nordosten. Dabei werden sie zwar langsam schwächer, aber unwetterartige Entwicklungen sind durch länger ergiebigen Starkregen aber nicht auszuschließen. Je nach Wettermodell sind in der Spitze Regensummen von 30 bis 70 Liter je Quadratmeter möglich. Und auch im Westen kann es mit weiteren Gewittern samt Starkregen, Hagel und stürmischen Böen nochmals heftig werden.

Und auch am Freitag kann es in der Südosthälfte lokal noch gewittrigen Starkregen geben. Ansonsten ist es zuerst freundlicher, bevor sich erneut teilweise kräftige Gewitter mit Hagel und stürmischen Böen bilden können. immerhin ist es dann mit 15 bis 22 Grad schon deutlich kühler.

Am Wochenende geht es wieder Richtung 30 Grad

Nach dem wechselhaften Wetter wird es pünktlich zum Wochenende wieder ruhiger und wärmer. Ganz im Osten ist es am Samstag noch wolkig und mit knapp 20 Grad kühl. Und es sind sogar noch Schauer möglich. Meist ist es aber nach örtlichem Frühnebel freundlich und trocken, westlich des Rheins, im Südwesten sowie an den Alpen sogar überwiegend sonnig und dort werden es 20 bis 25 Grad. Am Sonntag bei Schönwetterwolken viel Sonnenschein und trocken. Dabei wird es spätsommerlich warm: verbreitet sind es um 25 Grad, im Südwesten sogar bis 28 Grad.