Schneefallgrenze sinkt

Erste Schnee-Kostproben nach Wetterumschwung

von Carlo Pfaff & Claudia Träger

Dass der Sommer im September nicht ewig bleiben kann, ist klar. Aber muss er denn gleich so ein Aufsehen um seinen Abgang machen? Erst mit viel Radau, Unwettergefahr und Temperatursturz und dann lässt er sogar nasskaltem Herbstwetter und Schnee in den Bergen den Vortritt.

Die Temperaturen auf Talfahrt Richtung Herbst

Wettertrend Montag bis Mittwoch: Der Sommer schwindet dahin.
Der Sommer verabschiedet sich nun doch aus Deutschland.

Aber der Reihe nach: Die Kaltfront von Tief Yonca mit Kern über den Britischen Inseln kühlt den Westen Deutschlands schon am Sonntag ab. Am Montag zieht es über Deutschland hinweg und arbeitet dabei auch noch mit einem Tief über dem Mitttelmeeraum zusammen. Das bedeutet besonders für den Osten kräftige Gewitter mit Unwettergefahr besonders durch enorme Regenmengen. Ansonsten wird es vor allem im Westen sehr wechselhaft mit Schauern und Gewittern. Die Temperaturen gehen auf 16 bis 23 Grad zurück. Dienstag und Mittwoch gehen wechselhaft und windig weiter und maximal werden noch 14 Grad an der Nordsee bis 20 Grad im Südosten erreicht.

Winter grüßt mit ein paar Schneeflocken

Wettertrend Donnerstag und Freitag: Herbstlich bis sehr herbstlich endet die Woche.
Kaltlufteinbruch! und viel Regen: Der Herbst übernimmt.

Und dann bläst der Herbst mit Luftmassen aus Nordwest so richtig zum Angriff. Der Donnerstag startet ungewohnt frisch mit Frühwerten zwischen 7 und 11 Grad, in den westlichen Mittelgebirgen um 5 Grad. Tagsüber geht’s immerhin rauf auf 10 bis 17 Grad und für die meisten gibt es einen Mix aus sonnigen Abschnitten und Regenschauern, in Südbayern jedoch Dauerregen, wobei die Schneefallgrenze in den Alpen teils bis auf 1.300 Meter Höhe sinken kann. Da kann manch Wanderurlaub ein jähes Ende gesetzt werden. Wie ärgerlich, wenn es in den späten Sommerferien plötzlich nach Winter aussieht. Im Hochgebirge sind sogar ergiebige Schneefälle zu erwarten – darauf sollten sich Wanderer unbedingt einstellen.

Es geht aber noch ein bisschen kälter. Freitagmorgen sind nur noch auf den Nord- und Ostseeinseln zweistellige Frühwerte mit 10 bis 13 Grad drin. Sonst gibt’s 5 bis 9 Grad, im höheren Bergland um 4 Grad – das ist für Mitte September dann doch schon sehr kühl. Tagsüber setzt sich das Schauerwetter fort, dabei sind in Nordseenähe auch Graupelgewitter möglich. Wind und 11 bis 17 Grad machen den herbstlichen Anstrich perfekt. Am Alpenrand bleiben die Temperaturen im Dauergrau und Dauerregen sogar schon bei 8 Grad hängen.

Die Schneefallgrenze könnte dann nach manchen Wettermodellen in den Alpen bis in höher gelegene Täler sinken. Selbst auf dem Brocken im Harz sowie dem Fichtelberg im Erzgebirge könnten sich in den Schauern Schneeflocken untermischen.

Herbstlicher Winter-Anstrich in den Bergen ist normal

Ungewöhnlich ist Schnee im September freilich nicht. Und die Schnee-Kostprobe wird zwar nicht den Winter einläuten, aber ein Zeichen, dass der Sommer nun vorbei ist, ist es eben doch. Am Wochenende dürfte sich die Wetterlage beruhigen, die Temperaturen steigen aber wahrscheinlich nur zögerlich an.

Bemerkenswert ist allerings Folgendes: In Österreich war der August auf den Bergen der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 174 Jahren. Der September knüpfte fast nahtlos mit ungewöhnlich hohen Temperaturen an. Auf der Zugspitze sind es heute am Sonntag noch um die 10 Grad. Und jetzt droht eben ein Wetterabsturz in den Winter.

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(apf, ctr)