Was ist Föhn und wie entsteht er?

Föhn - wenn es Frühling wird im Winter

Die einen erfreut er - die anderen hassen ihn: Der Föhn polarisiert in den Alpen von jeher die Massen. Dieser warme Wind bringt extrem hohe Temperaturen mit sich - vor allem im Winterhalbjahr.

Als Föhn wird ein abwärtsgerichteter Wind bezeichnet, der im Lee (also der dem Wind abgewandten Seite) von Gebirgen auftritt. Auf der Luvseite der Berge (der dem Wind zugewandten Seite) steigt die Luft nach oben, es kommt zu Wolkenbildung und Niederschlag.

Mit dem Niederschlag lösen die Wolken sich auf, die nun trockene Luft sinkt ab und zieht als warmer Fallwind durch die Alpentäler. Manchmal kann der Wind mit Geschwindigkeiten von bis zu 150 km/h blasen. Diesen Fallwind nennt man Föhn. Meist geht der Föhn einher mit hervorragender Fernsicht, daher mögen viele Urlauber diesen Wind. Für Skifahrer ist er allerdings extrem hinderllich, werden doch manchmal mitten im Winter Temperaturen von 18 oder 19 Grad erreicht.

Föhn entsteht oft von Süden her. Dabei drückt der Wind gegen die Südseite der Alpen. Die Wolken türmen sich auf und regnen oder schneien an den Hängen ab. Auf der Nordseite der Alpen hingegen ist es sonnig und warm. Außerdem gibt es den Nordföhn. Theoretisch können Nord- und Südföhn nie gleichzeitig auftreten.

Föhn gibt es in den verschiedensten Gebirgen der Welt. In Kanada heißt der Föhn Chinook. Die etwas älteren Leser werden sich an die Olympischen Spiele 1988 in Calgary erinnern, bei denen der Chinook eine tragende Rolle spielte. Calgary litt unter den warmen Winden, vor allem die Skisprung-Wettbewerbe.

Auch die neusseländischen Alpen kennen dieses Wetterphänomen - dort unter dem Namen Canterbury Northwester. Dieser Wind ist verantwortlich für die Bildung der neuseeländischen Regenwälder.