Hallo, Kondenswasser!
Warum Fenster schwitzen – und was dagegen hilft

Der Herbst steht vor der Tür und nach dem heißen Sommer wird es nun merklich kühler. Was dann passiert? Es bilden sich schnell diese fiesen Tröpfchen an den Rändern der Fensterinnenseite – oder anders gesagt: unsere Fenster schwitzen. Mit richtigem Schwitzen hat das natürlich nichts zu tun. Kondensation ist das Stichwort. Wir erklären, wie es zu den Tröpfchen am Fenster kommt – und was dagegen hilft.
Relative Luftfeuchte = so viel Wasser ist in der Luft gespeichert
Achtung, es wird ganz kurz ein wenig kompliziert, dann aber wieder einfacher, versprochen!Um physikalisch erklären zu können, warum es denn eigentlich am Fenster zu dieser Tröpfchenbildung kommt, muss man sich ein wenig mit der relativen Luftfeuchtigkeit beschäftigen. Die relative Luftfeuchte beschreibt das Verhältnis zwischen dem tatsächlichen und dem maximal möglichen Wasserdampfgehalt der Luft und wird üblicherweise in Prozent angegeben.
Eine relative Luftfeuchte von 100 Prozent bedeutet, dass die Luft genauso viel Wasserdampf enthält, wie es maximal möglich ist. Sie ist dann gesättigt und kann keinen weiteren Wasserdampf mehr aufnehmen. Wird dann doch Wasserdampf zugeführt oder kühlt sich die Luft ab, kondensiert dieser überschüssige Wasserdampf und es entstehen Tröpfchen.
In der Natur kann man dieses „Phänomen“ bei der Bildung von Tau, Nebel oder Wolken beobachten.
Was die relative Luftfeuchtigkeit mit unseren Fenstern zu tun hat
Wie viel Wasserdampf die Luft aufnehmen kann, hängt von der Temperatur ab. Wärmere Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen als kältere.
Während beispielsweise 1 m³ Luft bei 15 Grad 13 g Wasserdampf speichern kann, sind bei 0 Grad nur noch maximal 5 g möglich.
Übertragen wir das mal auf die Fensterinnenseite: Vor allem im Winter gehören Fensterscheiben mit zu den kältesten Stellen eines Raums, d. h. die Luft, die sich direkt am Fenster befindet, hat eine niedrigere Temperatur als beispielsweise die in der Mitte des Raums.
Da die Wasserdampfmenge in einem Raum aber im Normalfall überall gleich ist, ist die relative Luftfeuchte direkt am Fenster am höchsten und somit auch die Neigung zur Kondensation. Um dies so gut wie möglich zu verhindern, stehen Heizungen auch häufig unter den Fenstern.

Was hilft gegen Kondenswasser am Fenster?
Damit dieses Kondenswasser nicht zum Problem wird (Schimmelbildung), ist es wichtig, der erhöhten relativen Luftfeuchte an bestimmten Stellen im Raum entgegenzuwirken, indem man zum Beispiel mehrmals täglich für wenige Minuten stoßlüftet.
Dadurch gelangt zwar kühlere Luft in den Raum, die sich aber mit der Raumluft und der unmittelbar am Fenster vorhandenen feuchten Luft vermischt, sodass die relative Luftfeuchte dort deutlich abnimmt.
Insgesamt sinkt also die Temperatur, wodurch die Luftfeuchtigkeit im gesamten Raum zwar etwas zunimmt, aber nur kurzzeitig, wenn dies durch das Heizen wieder ausgeglichen wird.
Zudem hat regelmäßiges Lüften natürlich noch einen weiteren Vorteil für Körper und Geist: die Zunahme des Sauerstoffgehalts im Raum. (cli/akr)