Gefährliches Randtief
Europa: Orkan Ivo bringt Starkregen, Sturm und Schneemassen
In beliebten Urlaubsregionen von Portugal und Spanien bis nach Italien und in die slowenischen Alpen drohen Starkregen mit Überflutungsgefahr, Schneemassen und regional auch schwere Sturmböen.
Im Video: So rauschen die Stürme mit viel Feuchtigkeit nach Europa
Unwettergefahr: Hunderte Liter Regen in Südeuropa

Die Unwetterlage ist bereits in vollem Gange. Bis Montagmorgen sind in 24 Stunden punktuell über 100 Liter pro Quadratmeter gefallen. Im Fokus standen der Norden von Portugal und der Nordwesten von Spanien. Spitzenreiter war Bearitz mit 166 Litern.
Im Vorfeld gab es Sturm- und regional auch Orkanböen. Am heftigsten war es an der Atlantikküste. Die Station Estaca De Bares im Norden Galiciens meldete 154 Kilometer pro Stunde. Ähnliche Windgeschwindigkeiten gab es auch im Bergland im Landesinneren.
Auslöser der heftigen Winde und Regenfälle ist Orkantief Ivo, welches sich von den britischen Inseln mit seinem Einflussbereich bis in den Südwesten Europas ausgebreitet hat und jetzt weiter ostwärts zieht. Auch bei uns in Deutschland wird es stürmisch! Der Schwerpunkt der Unwettertätigkeit liegt aber weiter in Südeuropa.
Starkregen und Schnee in Italien und den Alpen: Teils um 300 Liter?

Stürmisch geht es auch weiter. Am Montag pustet der Wind besonders in Spanien mit schweren Sturmböen und einzelnen Orkanböen im Bergland. Auch auf dem westlichen Mittelmeer wird es spätestens in der Nacht zu Dienstag unruhig. Am Dienstag erreichen Sturm bis Orkanböen Italien, wobei neben dem Bergland besonders der Golf von Genua und Korsika betroffen sein sollten.
Mit der Verlagerung des Tiefdruckgebiets Ivo, welches dann einen südlichen Mittelmeerableger gebildet hat, gibt es auch neuen Starkregen. Bis einschließlich Dienstag kommen in Spanien nochmal rund 50 bis 100 Liter zusammen, am Golf von Genua punktuell aber knapp 200 Liter. Auch die Südalpen bekommen durchaus um 100 Liter, in Richtung Friaul und Slowenien könnten es in Spitzen über 200 Liter sein, manche Modelle zeigen um 300 Liter.
Das meiste fällt dann in kürzester Zeit, womit es Überflutungen geben kann. Das gilt besonders für die Region mit den kräftigsten Niederschlägen im Osten. An den Südalpen oberhalb von Mailand oder auch in den französischen Alpen, kommt ein großer Teil der Niederschläge als Schnee runter – durchaus auch mal 1 Meter Neuschnee in ein bis zwei Tagen. Dann sollte man die Lawinengefahr im Blick behalten.
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Zweite Wochenhälfte: Neues Tief, neue Unwetter?
Mittwoch und Donnerstag rutscht das Tief weiter in Richtung Balkan, Malta und Griechenland. Auch hier wird es windig, aber nicht mehr ganz so stürmisch. Punktuell könnte Starkregen nochmal ein Problem werden, besonders in Albanien.
Der Blick sollte allerdings wieder in Richtung Atlantik und Südwesteuropa wandern. Hier kommt bereits am Mittwoch der nächste Sturm an, der eventuell auch ein Orkan sein kann. Am Donnerstag zieht dieses Tief über die Biskaya, Portugal und Spanien in Richtung Algerien, schwächt sich dabei aber auch rasch ab. Dennoch sind nochmals zig Liter Regen und im Hochgebirge in Nordafrika auch Schnee drin.
(phe)