Vergleichbar mit Ahrtal
Schwere Unwetter in Italien und dem Balkan: Hochwasser und Überschwemmungen drohen
Der lang ersehnte Regen ist im Norden Italiens endlich gefallen. Doch jetzt kommt viel zu viel auf einmal vom Himmel und es droht eine Katastrophe wie im Ahrtal 2021. Bis zu 300 Liter Regen werden in 20 bis 30 Stunden erwartet.
Oben im Video die dramatischen Überschwemmungen in der Region Emilia-Romagna Anfang Mai
Wetterlage in Italien und dem Balkan
Nach Tief Andreas sorgt aktuell Tief Chappu (internationaler Name: Minerva) im Mittelmeerraum für sehr hohe Unwettergefahr vor allem durch ergiebigen Starkregen/Hochwasser und Überschwemmungen. Der Schwerpunkt ist dabei weiterhin die Region rund um Italien und Balkan. In den letzten Tagen war vor allem Kroatien und Bosnien-Herzegowina betroffen. Nun rückt wieder Italien mehr in den Fokus.
Meteorologisch ist die Lage vergleichbar mit dem verheerenden Hochwasser in der Eifel 2021, als sich über 20 bis 30 Stunden ergiebiger Regen an den Bergen ausregnete und begünstigt durch die Orografie die schweren Unwetter verursachte.
Hier geht es zum Regenradar Italien
Wo gibt es besonders gefährliche Unwetter?

In Italien ist es nun der Apennin (ein Gebirgszug, der von Nordwest nach Südost verläuft), an dem sich die feuchten Luftmassen stauen und ausregnen und für Erdrutsche, Schlammlawinen und Hochwasser sorgen können. Auch die vorhergesagten Regenmengen entsprechen ungefähr den gefallen Niederschlagsmengen in der Eifel, bzw. übertreffen sie sogar. Möglich sind häufiger Mengen über 100 Litern pro Quadratmetern (l/m²), in Spitzen zwischen 100 und 200 l/m², örtlich sogar knapp 300 l/m² und das in einem ähnlichen Zeitraum von 20 bis 30 Stunden. Vergleichbar sind auch die relativ großen Flächen, die betroffen sein können.
Die größten Regenmengen werden in der Region zwischen Bologna, Massa, Florenz und Urbino erwartet, hier sind bis Mittwoch schon um 200 l/m² möglich, bis Donnerstag sogar knapp 300 l/m². Dementsprechend sind vor allem ab Mittwoch, spätestens zum Donnerstag die schwersten Unwetter zu erwarten.
Aber auch in anderen Regionen an der Westküste Italiens und von Kroatien bis Albanien können ergiebigere Regenmengen zusammenkommen und für Überschwemmungen/Hochwasser/Erdrutsche sowie Schlammlawinen sorgen.
Darüber hinaus sind lokalere Unwetter durch Starkregen innerhalb weniger Stunden, sowie Hagel und Sturmböen möglich.
Hier geht es zur aktuellen Unwetterkarte Italien
Italienischer Zivilschutz warnt: Bitte zu Hause bleiben!
Der Zivilschutz gab für die Emilia-Romagna für Dienstag eine Warnung der höchsten Stufe vor Überschwemmungen und Erdrutschen heraus. Die Bewohner einiger dortiger Provinzen wurden aufgefordert, unnötige Reisen zu vermeiden und wenn möglich von zuhause zu arbeiten. Darüber hinaus könnten Bürgermeister individuell erwägen, Schulen in ihren Gemeinden geschlossen zu halten.
Überschwemmungen in Kroatien - Gefahr noch nicht gebannt

In Kroatien kämpfen die Menschen nach heftigen Regenfällen mit Hochwasser und Fluten. Zahlreiche Bäche und Flüsse sind über die Ufer getreten und haben in einigen Orten Häuser, Gärten und Straßen überflutet. Wegen den Überschwemmungen und der Gefahr von Erdrutschen und Schlammlawinen ist der Verkehr auf mehreren Straßen unterbrochen. Da auch hier noch heftige Unwetter erwartet werden, kann von einer Entspannung noch nicht die Rede sein.
So geht das Wetter in Kroatien und rund um die Adria weiter
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(oha, mps mit dpa)