Was besonders gefährlich ist
Tödliche Gefahr bei Gewittern durch Blitze
Besonders bei Wetterumschwüngen oder an schwülen heißen Tage im Sommer treten sie auf: Gewitter mit Blitz und Donner. Immer wieder verunglücken Menschen bei Gewittern tödlich. Die Unwetter selbst können wir nicht verhindern – aber mit dem richtigen Verhalten können wir das Risiko deutlich mindern, Opfer eines Blitzschlags zu werden:
Gewitter-Gefahr an erhöhten Positionen: Gipfel, Bäume und Türme
30 Prozent der Blitzopfer hatten sich an einem Baum untergestellt. Das ist das Ergebnis einer französischen Studie aus dem Jahr 2022. Mehr als 200 Fälle aus zehn Jahren wurden dafür untersucht, bei denen Menschen aus Westeuropa durch Blitzeinschläge zu Schaden kamen.
Das macht deutlich, wie wichtig es ist, eine der Grundregeln wiederholt zu betonen: Besonders groß ist die Gefahr, vom Blitz getroffen zu werden, je höher wir uns aufhalten. „Der Blitz sucht sich immer den höchsten Punkt, um sich zu entladen“, erklärt Wetterexperte Björn Alexander. Allerdings kann man auch getroffen werden, wenn man neben einem Turm, Baum o.ä. steht.
- Grundsätzlich heißt es, Abstand zu halten von Strommasten oder einzeln stehenden Bäumen.
- Außerdem sollte man sich auf keinen Fall auf Berggipfeln oder anderen Anhöhen befinden.
- Man sollte keinen Regenschirm benutzen und Abstand halten von metallischen Gegenständen, wie Fahr- oder Motorrädern.
Stattdessen empfiehlt es sich, einen tiefgelegenen Punkt im Gelände zu suchen. Außerdem sollte man sich so klein machen, wie es nur geht, erklärt Wetterexperte Bernd Fuchs. Bedeutet: in die Hocke gehen und somit die Fläche des Körpers zwischen Himmel und Boden so weit es geht minimieren. „Wenn der Blitz dennoch einschlagen sollte, ist der Weg ganz kurz und man könnte es tatsächlich überleben.“ Auch die Füße sollten eng beieinander stehen, damit man eine geringe Schrittspannung hat.
Besonderes Blitzrisiko bei Wasserflächen wie Seen oder Freibädern
Auch wenn es sich nicht um eine Anhöhe handelt: Im Wasser ist es bei Gewittern lebensgefährlich. In Seen oder Schwimmbädern sollte man sich deswegen auf keinen Fall aufhalten.
Beim Schwimmen bietet man durch die ausgestreckte Körperhaltung eine große Angriffsfläche und außerdem kann das Wasser Elektritzität weiterleiten. Im Wasser ist man also bei Gewittern höchst gefährdet.
Auf Nummer sicher: Zu Hause bleiben bei Gewitterwarnungen
Damit hätten wir die vermutlich allerwichtigsten Dinge angesprochen, die man bei Gewittern unbedingt beachten sollte. Es läuft darauf hinaus, dass man drinnen – also in Gebäuden – prinzipiell am besten geschützt ist – insbesondere dann, wenn es dort Blitzableiter gibt. Auch Fahrzeuge, wie Autos oder Flugzeuge gelten als ziemlich sicher. Mit Hilfe von Wetter-Apps ist es heutzutage beispielsweise gut möglich, sich über anbahnende Gewitterlagen zu informieren und rechtzeitig die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.
Außerdem möchten wir daran erinnern, dass Blitze nicht die einzige Gefahr von Gewittern sind. Starkregen, Hagel und Sturmböen können ebenfalls lebensbedrohlich werden: zum Beispiel durch umstürzende Bäume oder volllaufende Keller.
Die Drei-Sekunden-Regel: Wie weit ist ein Gewitter entfernt?
Ihr wollt wissen, wie weit ein Gewitter von eurem Standort entfernt ist? Dafür könnt ihr auf die sogenannte Drei-Sekunden-Regel zurückgreifen. Zählt dafür einfach die Sekunden, die zwischen Blitz und Donner liegen und teilt diese durch drei. Das Ergebnis gibt an, wie viele Kilometer das Gewitter entfernt ist.
„Hat das Gewitter eine Entfernung von etwa 10 km unterschritten, wird es zunehmend gefährlich“, erklärt der Deutsche Wetterdienst. Spätestens dann solle man sich in Sicherheit bringen – am besten in einem Gebäude oder zur Not eben auch im Auto.
(cli)