Tote in Frankreich

Unwetter schlagen zu - Starkregen im Süden - Hagel macht das Allgäu weiß

von Oliver Scheel und Carlo Pfaff

Am Pfingst-Wochenende haben die Gewitter in einigen Teilen Deutschlands gezeigt, was sie können. Von Baden-Württemberg bis an die tschechische Grenze brachte der Regen oft 40 bis 50 Liter pro Quadratmeter in wenigen Stunden zusammen. Am Sonntag gab es vor allem im Allgäu krachende Unwetter mit Starkregen und großem Hagel. In Frankreich starb ein Mensch.

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Am Alpenrand krachte es richtig mit Hagel: Es sah aus als habe es geschneit

dpatopbilder - 05.06.2022, Bayern, Weiler im Allgäu: Winterlich sieht die Landschaft aus der Vogelperspektive aus, nach dem ein heftiger Hagelschauer niedergegangen ist (Aufnahme mit Drohe). Foto: Davor Knappmeyer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bei Weiler Simmerberg im Allgäu stand der Hagel teilweise 30 cm hoch in den Straßen. Die Landschaft wurde weiß.

Heftig schlugen die Unwetter besonders am Alpenrand zu: Über Immenstadt bis nach Kempten im Allgäu zog am Sonntagnachmittag ein schweres Gewitter. Viele Bade-Urlauber an den Seen traf das Unwetter aus heiterem Himmel. Innerhalb weniger Minuten zog das Unwetter auf. Mehrere Bäume stürzten um, die Feuerwehr war im Dauereinsatz.

Im Allgäu ereignete sich auch krasser Hagelschlag. Es seien teilweise heftige Hagelschauer niedergegangen, hieß es von der Polizei. Im Bereich des Landkreises Lindau sah es mancherorts so aus, als habe es geschneit. Straßen und Plätze lagen unter einer dicken weißen Hagelschicht, zur Beseitigung waren sogar Radlader im Einsatz. Zudem gab es Meldungen zu umgestürzten Bäumen, hieß es von der Polizei.

Pforzheim, Darmstadt, Bayerischer Wald - Starkregen überall

05.06.2022, Baden-Württemberg, Zaisersweiher: Ein Feuerwehrleute pumpen das Wasser von einer überfluteten Straße. Gewitter und heftige Regenfälle waren zuvor über den Süden des Landes gezogen. Foto: Markus Rott/Einsatz-Report24 /dpa +++ dpa-Bildfunk
Unwetter im Enzkreis in Baden-Württemberg. Straßen waren unpassierbar.

Auch im baden-württembergischen Enzkreis fiel enorm viel Regen – bis zu 60 Liter pro Quadratmeter, auch als Hagel und Starkregen. Binnen weniger Minuten standen mehrere Straßenzüge unter Wasser. Betroffen waren in erster Linie die Gegenden rund um Pforzheim, Mühlacker, Maulbronn und Sternenfels.

Kräftige Gewitter mit Starkregen haben auch in Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg für zahlreiche Einsätze der Feuerwehr gesorgt. „Diverse Keller und Wohnungen liefen zum Teil bis zur Kniehöhe voll“, hieß es von der Polizei.

Starkregen gab es auch im Bayerischen Wald und in Oberbayern. Mehrere Flüssen wie die Große Vils traten über die Ufer. Ob Rosenheim, Traunstein oder im Landkreis Erding, überall standen Straßen unter Wasser. Die Feuerwehren waren auch in Niederbayern im Dauereinsatz.Pfingsten 2022 werden die Menschen dort nicht so schnell vergessen.

Heftiges Pfingst-Wochenende in Frankreich

In Frankreich ist durch die Unwetter eine Frau ums Leben gekommen, 15 Menschen wurden verletzt. Wie Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin mitteilte, wurde die Frau im nordfranzösischen Rouen von einer Schlammlawine mitgerissen und ertrank, weil sie unter einem Auto eingeklemmt war.

Von Starkregen und Gewittern waren am Samstag weite Teile Frankreichs betroffen. Hagelkörner - teilweise größer als Golfbälle - hinterließen in den Departements Landes und Gers im Südwesten des Landes erhebliche Schäden. Zwischen 4.000 und 5.000 Hektar Rebflächen und mehrere zehntausend Hektar Anbauflächen sollen allein im Gers betroffen sein. Es wurden etwa 50.000 Blitzeinschläge registriert, rund 15 000 Haushalte waren von der Stromversorgung abgeschnitten.

Wie entwickeln sich die Unwetter am Pfingstmontag?

Unser wetter.de-Meteorologe Carlo Pfaff blickt noch auf den Montag: „Am Pfingstmontag ziehen am Vormittag auch ganz im Osten die letzten Gewitterreste der Nacht ab, dann stellt sich landesweit ein freundlicher Mix aus Sonne und Wolken mit nur einzelnen Schauern ein; örtlich kann noch Blitz und Donner dabei sein. Dazu kühler und nicht mehr schwül bei 18 bis 26 Grad.“

Dann ist Pfingsten vorbei – und die Unwetter auch.

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(osc, cpf)