Südosteuropa glüht

Fast 40 Grad Hitze – so heiß war es Anfang Juni noch nie

von Claudia Träger

Glühende Hitze mit fast 40 Grad - so heiß sei es Anfang Juni noch nie gewesen, sagen griechische Meteorologen. Auch auf Zypern und in Teilen der Türkei rollt eine sehr frühe Hitzewelle.

Hitze in Südosteuropa: Von Griechenland über Türkei bis Zypern

Früher als in anderen Jahren erreichen die Temperaturen in Südosteuropa Extremwerte:

  • In drei Regionen in Griechenland wurden am Dienstag über 39 Grad gemessen - so hoch lagen die Werte Anfang Juni seit Beginn der Aufzeichnungen noch nie, teilte das griechische Wetteramt mit.
  • Auf Zypern gab es eine extreme Hitzewarnung: Auf der Insel sollten am Dienstag und auch an den folgenden Tagen teils 44 Grad herrschen.
  • Auch die Türkei wurde von der Hitzewelle erfasst, mit Temperaturen über 30 Grad. Laut Meteorologischem Dienst liegen die Temperaturen damit 8 bis 12 Grad über den jahreszeitlichen Durchschnittswerten. Der Meteorologe Orhan ?en sagte dem Sender CNN Türk, dass die Temperaturen derzeit nur ein Vorbote für extreme Hitzeperioden im Juli und August sein könnten.

Temperaturverteilung in Südosteuropa am Mittwoch

Hitze in Südosteuropa
Hitze in Südosteuropa: alles glühend rot.

Angst vor Waldbränden

Was für Urlauber vielleicht noch zu ertragen ist am Hotel-Pool, ist für die Einheimischen besonders anstrengend bis gefährlich. Und: Mit der andauernden Hitze und Trockenheit in den Regionen wächst die Sorge vor Waldbränden - vor allem in Griechenland, wo im vergangenen Sommer gewaltige Flächen den Flammen zum Opfer gefallen waren.

In diesem Jahr wurden schon bis Anfang Mai 3543 kleine und mittlere Waldbrände registriert - im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von 22 Prozent, wie die griechische Feuerwehr mitteilte. Nach einem Winter mit nur wenig Regen sind die Böden jetzt schon ausgetrocknet und Flammen haben leichtes Spiel.

04.06.2024, Zypern, Nikosia: Eine Frau schützt sich an einem heißen Tag mit einem Regenschirm und einem Schal auf dem Elephtherias-Platz im Zentrum der Hauptstadt  vor der Sonne. Das Meteorologische Amt teilte mit, dass die Höchsttemperaturen der Hitzewelle in diesen Tagen im Landesinneren 42 Grad Celsius und im Troodos-Gebirge 32 Grad Celsius erreichen sollen. Foto: Petros Karadjias/AP +++ dpa-Bildfunk +++
Hitzewelle auf Zypern: Mit Schirm, Schal und kurzer Hose geht's.

Hitzewelle Zeichen einer gravierenden Wetterumstellung

War es gerade noch in Skandinavien hochsommerlich warm, wendet sich jetzt das Wetterblatt. Die meridionale Strömung, d.h. die Luftströmung entlang der Meriadiane in Nord-Süd-Richtung, wird von einer zonalen Strömung in West-Ost-Richtung abgelöst. Das blockierende Hoch, das die Tiefs mit Dauerregen möglich gemacht hat, wird weggpustet. Den Norden Europas erreicht dann aber auch keine warme Luft aus dem Süden mehr.

Und was bedeutet die zonale Wetterlage für Europa? In der Höhe rauscht die Strömung ohne große Störungen von West nach Ost. In ihr eingelagert sind aber Tiefdruckgebiete mit ihren Frontensystemen. Und die erwischen dann vom östlichen Atlantik kommend West- und Mitteleuropa. Der Sommer wird dann eher kühl und nass in Deutschland. Aber das haben wir in den letzten nassen tagen ja schon fast geahnt.

(ctr mit dpa)