Weg mit Schal und Mütze, her mit dem T-Shirt

Wärme und Mai-Sommer stehen schon in den Startlöchern

von Claudia Träger

Winter-Nachschlag Ende April – es reicht jetzt langsam. Dem Wetter offenbar auch und es wagt einen neuen Anlauf Richtung sonnigem Frühlingswetter. Auch Sommertemperaturen sind zum Start in den Mai drin.

In der Animation: Das sind die Höchsttemperaturen für die nächsten 14 Tage

Wetter-Frage Nr. 1: Wann wird es endlich wärmer?

Die Höchsttemperaturen könnten so auch im Winter stattfinden.
Es ist kalt in Deutschland - sehr kalt.

Der Tiefpunkt des Kaltlufteinbruchs der letzten Tage ist erreicht. Fast landesweit gab es am Dienstagmorgen Frost oder Bodenfrost. Kältepol war es im Erzgebirge, beispielsweise in Marienberg-Kühnhaide mit -11 Grad. Winterlich geht es auch erstmal noch weiter. Am Mittwoch kommen in feuchter Polarluft bei Temperaturen zwischen 5 und 11 Grad wieder Schnee bis in tiefe Lagen und Graupelgewitter ins Spiel. Wen nervt es nicht langsam? Und fast alle wollen wissen, wann der warme Frühling mit Sonnenschein zurückkommt.

25 Grad und mehr: Die Wärme steht schon in den Startlöchern

Der Strömungsfilm zeigt: Es wird bald wärmer in Deutschland.
Das Wetter-Blatt wendet sich, denn die Strömung stellt um auf südliche Richtungen.

Da gibt es gute Nachrichten: Die Wetterwende steht bevor, das nasskalte Aprilwetter ist bald überstanden. Ab Freitag zeigt sich eine deutliche Wetterbesserung und Erwärmung. Denn das nächste Tief über den Britischen Inseln zieht südwärts Richtung Biscaya. Dadurch dreht die Strömung über Mitteleuropa auf südliche Richtung und es fließt spürbar wärmere Luft nach Deutschland.

Schon am Freitag werden so wieder 9 Grad an den Küsten und bis 16 Grad im Südwesten erreicht, der Samstag geht mit 14 bis 22 Grad ins Rennen und am Sonntag verwöhnen die von Kälte, Frost, Schnee und Graupel geschundene Wetterseele 15 Grad an der Nordsee bis sonst oft 20 bis 24 Grad. Zu Beginn der neuen Woche könnte es sogar noch einen Tick wärmer werden: 15 bis 25 Grad sind dann in greifbarer Nähe. Bis dahin sind ja noch ein paar Tage und die Wettermodelle entsprechend in Details noch nicht ganz auf einer Linie.

Mai startet stark und sommerlich

Der 42-Tage-Trend zeigt einen Wärmehöhepunkt zum Monatswechsel April - Mai.
Beispiel Berlin: Wannsee, sie kommen!

Für Berlin sieht der Trend von wetter.de beispielhaft einen steilen Anstieg der Temperaturen nach der frostigen Delle zum Wochenanfang. Von Osten deht sich ein mächtiges Hoch aus und so kann sich die Sonne, deren Stärke im Prinzip der der August-Sonne entspricht, wieder mal ins Zeug legen. Der Tanz in den Mai könnte trocken über die Bühne gehen und die Temperaturen der ersten Mai-Tage sogar noch aufdrehen. So sieht es aus heutiger Sicht fast nach Badewetter aus mit mehr als 25 Grad.

Allerdings: Ein neuerlicher Temperatursturz macht das aufkeimende Sommer-Feeling gleich wieder zunichte. Und dann geht s immerhin auf trockenem Frühlingsniveau zwischen 16 und 22 Grad weiter.

Ganz ähnlich sieht es in den anderen Regionen Deutschlands aus – mit den höchsten Temperaturen im Süden, Südwesten und Osten. In der Nordwesthälfte geht es etwas kühler zu. Spitzen bis 25 Grad sind aber auch für Hamburg nicht ausgeschlossen. Der mögliche Kaltlufteinbruch am ersten Mai-Wochenende ist landesweit auch noch mit Regen verbunden. Wenn es dann so niederschlagsarm weitergeht, wie der 42-Tage-Trend zurzeit berechnet, ist das aber auch mehr ein Grund zur Freude.

Obacht bei Langfristprognosen

Langfristige Computerberechnungen sind nicht mit der normalen Wettervorhersage zu vergleichen und mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Mit den Computertrends über zehn Tage im Voraus oder gar mit Blick auf ganze Monate oder Jahreszeiten hinaus, verlassen wir nämlich die klassischen Wetterprognosen und wechseln in den experimentellen Bereich. Das sind ursprünglich Hilfsmittel, die zum Beispiel für die Energiewirtschaft sehr wichtig sein können. Schlussendlich geht es hierbei um Trends oder Tendenzen und nicht um punkt- und tagesgenaue Vorhersagen.

(ctr)