Satellitenbild sorgt für erstaunliche Entdeckung
Unerwartetes Leben in der Antarktis - Brüten bei -60 Grad
von Janique Johnson

Dass Satelliten nicht nur den Klimawandel im Blick haben, sondern auch mysteriöse Spuren an abgelegenen Orten auf der Welt entdecken können, beweist ein aktueller Fund in der Antarktis: Dort wurden jetzt Bilder von einer vom Aussterben bedrohten Art entdeckt.
Und plötzlich waren 500 Lebewesen auf dem Satellitenbild
Für Forscher ist es eine Sensation: Dank Satellitenbildern vom British Antarctic Survey (BAS) konnte eine bisher unentdeckte Kolonie mit circa 500 Kaiserpinguinen gefunden werden. Diese Spezies ist wegen der globalen Erwärmung extrem vom Aussterben bedroht und auch sehr schwer zu erreichen. Es ist die einzige Pinguin-Art, die bei bis -60 Grad auf dem Eis brütet, statt auf dem Land. Außerdem befindet sich diese kleine Kolonie in einer Gegend, die stark vom Verlust des Meereises betroffen ist. Das Video oben zeigt tausende Pinguine und Robben, die darunter leiden.
Mit diesem Trick suchen Forscher nach neuen Kolonien
Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen haben eine interessante, wenn auch unappetitliche Lösung gefunden, um nach neuen Brutstätten von Kaiserpinguinen zu forschen: Sie suchen mit Hilfe von Satellitenbildern nach braunen Flecken von Pinguin-Kot. Auf dem weißen Boden sind diese relativ gut zu erkennen und sorgten schon für mehrere Funde.
Aber manchmal lassen sich die Pinguine auch ganz einfach finden. Im Video oben: So süß sieht es aus wenn sich etwa 3.000 Pinguine eine Forschungsstation in der Antarktis als Brutplatz aussuchen.
Kaiserpinguine besonders vom Klimawandel bedroht

„Die meisten Kaiserpinguine werden in ihrem Leben niemals einen Menschen sehen. Aber was wir auf der anderen Seite der Welt tun, das tötet sie langsam“, so Dr. Peter Fretwell vom BAS gegenüber dem „Guardian“. Er leitete die aktuelle Forschung, aber auch frühere Forschungsergebnisse sind besorgniserregend: Bis zum Ende des Jahrhunderts sollen demnach 90 Prozent der entdeckten Kolonien ausgestorben sein, sofern sich nichts ändert.
Die Kaiserpinguine sind besonders anfällig, was den Klimawandel angeht und viele Kolonien haben die Veränderungen des Eises nicht überlebt. Sie brauchen zwischen April und September Meereis, um darauf ihren Nachwuchs aufzuziehen. Doch wenn das Eis nicht hält, dann können die Küken ins Wasser fallen und ertrinken oder erfrieren. Leider ist die Entwicklung in der Antarktis schlimm und hat in diesem Jahr ihren Höhepunkt erreicht.
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(jjo)