Beispielroute für eine Woche

Ein Roadtrip durch die schottischen Highlands: Von Edinburgh zur Isle of Skye und zurück

von Svenja Hoffmann

The Jacobite steam train LMS Stanier Class 5 4-6-0 45407 'The Lancashire Fusilier' just after departing Glenfinnan station on route to Mallaig. This journey has been made famous in The Hogwarts Express in the Harry Potter films....... |
Die schottischen Highlands eignen sich perfekt für einen Roadtrip.

Die schottischen Highlands bestechen mit ihrer rauen und unverwechselbaren Natur und eignen sich perfekt für eine Rundreise mit dem Auto. Doch wo soll man überall anhalten in einem Land, das so viel zu bieten hat?
Ende Mai 2023 habe ich einen einwöchigen Roadtrip durch die Highlands gemacht – welche Route wir gefahren sind und welche Highlights ihr auf eurer Reise nicht verpassen solltet, erfahrt ihr jetzt.

Tag 1: Anreise und Ankunft in Edinburgh

Ausgangspunkt unseres Roadtrips war die Stadt Edinburgh. Man erreicht sie von Deutschland aus ganz einfach – mehrere Airlines fliegen die schottische Hauptstadt von diversen Abflughäfen aus an. Wer eine Rundreise plant, der sollte sich schon im Vorfeld einen Mietwagen buchen. Die Mietwagenstationen werden vom Flughafen aus mit Shuttlebussen angefahren, die Übernahme ist unkompliziert.

Nachdem wir in unserer ersten Unterkunft, einem kleinen Hotel, eingecheckt hatten, haben wir am ersten Abend lediglich einen typisch schottischen Pub in der Nähe des Hotels besucht und ein typisch schottisches Bier getrunken. Immerhin sollte am nächsten Tag der große Roadtrip starten – und für den galt es, ausgeschlafen zu sein.

Tag 2: Stadtführung in Edinburgh und Fahrt nach Fort Williams

Edinburgh besticht mit Altstadtcharme und dem über allem wachenden Edinburgh Castle.
Edinburgh besticht mit seinem Altstadtcharme und dem über allem wachenden Edinburgh Castle.

Am zweiten Tag haben wir zunächst die wunderschöne Altstadt Edinburghs erkundet – und zwar mit einer Free Walking Tour. Diese Art von Tour bietet sich an, um in kurzer Zeit viele Eindrücke von einer Stadt zu bekommen. Man zahlt hier im Übrigen im Nachhinein nur so viel, wie einem die Stadtführung wert war. Buchen kann man sie ganz einfach über das Internet.

Am selben Tag ging es mit dem Auto von Edinburgh nach Fort William, eine Stadt in den westlichen schottischen Highlands. Sie gilt als Tor zum höchsten Berg Schottlands und ganz Großbritanniens – dem Ben Nevis (1.345 Meter).

Tag 3: Ben Nevis – Wanderung auf den höchsten Berg Schottlands

Ben Nevis Schottland und Lochan Meall an t-Suidhe.
Der Aufstieg auf den Ben Nevis wird mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Auf halber Strecke befindet sich der Lochan Meall an t-Suidhe.

Den Riesen kann man von Fort William aus wunderbar bestaunen oder gar besteigen. Wer die insgesamt rund 16 Kilometer lange Wanderung auf sich nimmt, wird mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Nebel, der in der Gegend nicht selten vorkommt, kann die Sicht allerdings einschränken. Wir hatten jedoch Glück und einen wolkenlosen Junitag erwischt.

Wer nicht komplett bis auf den Gipfel steigen möchte: Auch auf halber Strecke bietet sich einem bereits eine wunderbare Sicht und ein kristallklarer Bergsee (Lochan Meall an t-Suidhe oder auch Halfway Lochan genannt) lädt zum Baden ein.

Auf diversen Internetseiten wird die Strecke bis zum Gipfel des Ben Nevis als mittelschwierig beschrieben. Trittsicherheit, Kondition und anständige Bergausrüstung sind Pflicht. Selbst im Sommer kann es noch Altschneefelder geben. Mein Fazit zur Ben Nevis-Wanderung: Der Aufstieg lohnt sich definitiv, sollte jedoch wohlüberlegt sein. Sie nimmt auf jeden Fall einen ganzen Tag ein und es lohnt sich, früh zu starten.

Wer sich gegen eine Wanderung entscheidet, dem wird in Fort William dennoch nicht langweilig: Beispielsweise gewährt das West Highland Museum Einblicke in das Leben und die Geschichte der Region und die Brennerei Ben Nevis bietet eine Ausstellung zur Whiskyherstellung.

Tag 4: Glenfinnan Viaduct, Eilean Donan Castle, Fairy Pools – der Weg auf die Isle of Skye

Harry Potter-Dampflok überquert das Glenfinnan Viaduct.
Zu bestimmten Zeiten kann man den berühmten Harry Potter-Zug über das Glenfinnan Viaduct fahren sehen.

Das nächste Ziel unserer Reise: die Isle of Skye. Sie ist mit einer Brücke mit Schottlands Nordwestküste verbunden und bekannt für ihre raue, zerklüftete Landschaft. Auf dem Weg dorthin liegen zahlreiche Sehenswürdigkeiten – und natürlich Seen, die zum Verweilen einladen.

Das Glenfinnan Viaduct (samt Harry Potter-Dampflok), das Eilean Donan Castle und die Fairy Pools sind empfehlenswerte Anlaufpunkte auf dem Weg auf die Isle of Skye – wobei letztere bereits auf der Insel selbst liegen.

Übernachtet haben wir in Uig.

Tag 5: The Old Man of Storr – Wahrzeichen auf der Isle of Skye

Old Man of Storr in den Schottischen Highlands.
Ein beeindruckender Anblick: Die Felsformation ist bekannt als "The Old Man of Storr".

Von Uig aus ist ein weiteres Wahrzeichen Schottlands – der Old Man of Storr – am nächsten Tag wunderbar zu erreichen. Die beeindruckende Felsformation kann man sich entweder aus der Ferne ansehen, oder man besteigt sie im Rahmen einer kleinen Wanderung.

Am selben Tag haben wir die Rückreise von der Insel angetreten. Während wir auf dem Hinweg die Skye Bridge genutzt haben, haben wir uns auf dem Rückweg für die Autofähre entschieden. Vom Armadale Ferry Terminal ist man innerhalb von 40 Minuten in Mallaig und kann vom Wasser aus die schottische Landschaft noch einmal auf sich wirken lassen. In Mallaig angekommen, braucht es nochmal eine Stunde mit dem Auto, bis man zurück in Fort William ist. Hier haben wir eine weitere Nacht verbracht, bevor es am nächsten Tag zurück nach Edinburgh ging.

Tag 6: Von Fort William nach Edinburgh – verlassene Seen machen die Fahrt unvergesslich

Der letzte Tag vor dem Rückflug war für die Fahrt zurück nach Edinburgh vorgesehen – ganz ohne im Vorfeld festgelegte Anlaufpunkte. Allerdings liegen auf der Route zahlreiche verlassene Seen, an denen man eine kleine Rast einlegen und die Natur Schottlands genießen kann.

Nach den vergangenen aufregenden Tagen tut ein solch ruhiger Tag auch einfach nur gut.

Tag 7: Rückreise nach Deutschland – das Ende einer unvergesslichen Rundreise

Am letzten Tag der unvergesslichen Schottland-Rundreise ging es vom Flughafen Edinburgh zurück nach Deutschland.

Wie bei der Anreise stehen auch nach der Rückgabe des Autos Shuttlebusse bereit, die einen von der Mietwagenstation zurück zum Flughafen bringen.

Von AirBnB zu AirBnB – auch in Schottland kein Problem

Unsere Reise haben wir bereits im Vorfeld geplant und auch alle Unterkünfte wurden im Vorfeld gebucht – diesbezüglich haben wir nichts dem Zufall überlassen. Angesichts dessen, dass einige unserer Ziele in recht einsamen Gegenden lagen, war das auch gut so.

Mein Geheimtipp: Auf Airbnb nach Tiny Häusern suchen. Sowohl für die ersten beiden Nächte in Fort William als auch auf der Isle of Skye in Uig haben wir in einem geschlafen – und sie haben das Schottland-Abenteuer perfekt gemacht.

Schottland: Die beste Reisezeit für einen Roadtrip

Das Wetter in Schottland ist unbeständig und auch im Sommer kann Nebel und Regen die schöne Aussicht auf die Landschaft trüben. Dennoch gelten die Sommermonate als die beste Reisezeit – zwischen Mai und September sind die Tage am längsten und die Temperaturen am mildesten. Eine ausführliche Klimatabelle für Schottland findet ihr hier.

Wer nicht auf die Schulferien angewiesen ist, der sollte den Mai für eine Schottland-Reise wählen – dann ist das Wetter bereits schön, die Touristenscharen halten sich jedoch noch im Rahmen. (vho)