Dennoch keine Änderung beim Politikstil
Premier Morrison über Klimawandel: Es wird in Zukunft hart, in Australien zu leben
von Oliver Scheel
Kaum ein Land bekommt die Klimakrise so deutlich zu spüren wie Australien. Der Osten leidet unter den schwersten Überflutungen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1858. Von August 2019 bis März 2020 hatten katastrophale Buschbrände Millionen Hektar Land verwüstet. Und erst vor wenigen Wochen schwitzte Westaustralien noch unter einer erbarmungslosen Hitzeglocke. Dabei wurden Werte von mehr als 50 Grad verzeichnet. Ganz nebenbei dümpelt das Great Barrier Reef, der Welt größtes Korallenriff, wegen des immer wärmer werdenden Wassers seinem traurigen Ende entgegen.
Australien ist der weltgrößte Exporteur von Kohle

Dies veranlasste Premierminister Scott Morrison zu der Aussage, es werde „zukünftig hart werden, in Australien zu leben, durch diese Katastrophen." Ein beeindruckender Satz. Noch beeindruckender, weil Morrison ein Verfechter der fossilen Brennstoffe und des Raubbaus an den Rohstoffen des Landes ist.
Die australische Regierung hat im Zuge der verheerenden Überschwemmungen an der Ostküste den nationalen Notstand ausgerufen. Und Morrison versprach zusätzliche finanzielle Hilfen für die überschwemmten Regionen und besonders betroffene Familien.
Umso schizophrener, dass der Premierminister an der alten Politik Australiens festhält: Die beruht auf der Förderung von Kohle. Australien ist der weltgrößte Exporteur von Kohle. Und die 24 Kohlekraftwerke des Landes sind die größte australische Quelle für Treibhausgase.
Australien hat pro Kopf den höchsten CO2-Ausstoß aller Industrieländer

"Wir haben ganz klar gesagt, dass wir keine Kohleminen und keine Kohlekraftwerke schließen werden", sagte der australische Ressourcenminister Keith Pitt kürzlich im Fernsehsender ABC. Beim Klimagipfel COP26 im Herbst 2021 in Glasgow gehörte Australien zu den großen Bremsern.
Welchen Anteil hat der Klimawandel an den Buschbränden?
Dabei hat das Land den pro Kopf höchsten CO2-Ausstoß aller Industrieländer. Und ungeachtet der Katastrophen macht das Land einfach so weiter. Allein die Buschbrände 2019 und 2020 richteten einen Schaden von mehr als zwei Milliarden Dollar an, mehr als 20 Prozent der bewaldeten Fläche Australien verbrannten.
Aber so lange Australien mehr Geld mit der Kohle verdient, als der Klimawandel kostet, scheint es dort weiter zu gehen mit dem Raubbau.
Regen-Prognose Australien

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(osc mit dpa)