Oberbayern säuft ab - Flüsse über den Ufern

Passau erreicht Hochwasser-Höchststand - A8 noch nicht komplett freigegeben

Hochwasserlage entspannt sich langsam

Nach tagelangem Dauerregen entspannt sich die Hochwasserlage im Südosten Bayerns. Zwar dürften einige Pegel bis Donnerstag noch leicht steigen. Vielerorts waren aber die Scheitel am Mittwoch überschritten, wie der Hochwassernachrichtendienst mitteilte. Wegen Überflutungen war am Dienstag die Autobahn 8 in Bayern auf einem Teilstück nahe Rosenheim in beide Richtungen stundenlang komplett gesperrt.

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Mit der Hitze fallen die Wasserstände

Die Pegel an der Isar bei Landshut, an der Loisach in Oberbayern und an der Donau in Passau hatten die dritte Meldestufe erreicht. Anders als befürchtet rechnen die Experten für Passau nicht mehr mit der vierten und höchsten Meldestufe.Der Höchststand wurde am Mittwochvormitag erreicht.

Am Chiemsee und an der Isar in Niederbayern sollte der Scheitel am Donnerstag überschritten sein. Danach sollen die Wasserstände rasch fallen. Denn ab jetzt bleibt es in den nächsten Tagen auch in Bayern trocken, sonnig und hochsommerlich warm.

Mehr als 100 Liter in 9 Stunden +++ Zugverbindung unterbrochen +++ Murenabgang

Am Dienstag hatten die Einsatzkräfte Hunderte Male ausrücken müssen. Bei Rosenheim wurde die Autobahn 8 (München-Salzburg) zeitweise in beide Richtungen gesperrt, weil die Fahrbahn unter Wasser stand. „Kein Wunder“, sagte RTL-Meteorologe Carlo Pfaff: „In Herrenchiemsee unweit der A8 sind in neun Stunden in der Nacht zum Dienstag bis in die Morgenstunden 5 Uhr 101 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen“, sagte er. In Siegsdorf fielen in 24 Stunden sogar 146 Liter Regen.

Autobahnen und Umleitungsstrecken mussten gemieden werden und auch der Zugverkehr zwischen Rosenheim und Mühldorf wurde unterbrochen. Die Verbindung ist wegen Überflutung gesperrt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rief die höchste Warnstufe aus.

Der Dauerregen am Alpenrand ließ die Flüsse schneller steigen, als gedacht, insbesondere im Landkreis Rosenheim kam es zu erheblichen Überschwemmungen. Die Feuerwehren mussten dort rund 200 Mal ausrücken. Die Bergwacht evakuierte im Jenbachtal ein Jugendcamp, in dem zwölf Kinder gezeltet hatten. Die Gruppe wurde zu einer Berghütte gebracht.

In Vachenlueg im Berchtesgadener Land kam es zu einem Hangrutsch, von dem laut Polizeipräsidium Oberbayern Süd vier Doppelhaushälften betroffen sind. Viele kleinere Flüsse wie die Prien oder die Bernauer Ache sind an ihre Kapazitätsgrenzen gekommen. Auch der Pegel des Inn stieg schnell. Es waren mehr als 1.200 Feuerwehrleute in Oberbayern im Einsatz.

Auch in Österreich schüttet es extrem: Im Lungau im Salzburger Land hat sich ein Murenabgang ereignet. Dabei wurde eine Straße verschüttet.

Auch in Österreich bleibt das Wetter teils ungemütlich.

Mehrere Straßen zwischen Deutschland und Österreich gesperrt

Schon in den vergangenen Tagen kam es zu Schäden. Wegen eines Murenabgangs musste am Wochenende das Hahntennjoch vorübergehend gesperrt werden. Die Passstraße ist eine Verbindung von Tirol nach Bayern.

Viel wichtiger für den Verkehr aber war die mehrstündige Sperrung der Ehrwalder Straße zwischen Lermoos und Garmisch-Partenkirchen. Dort war nach heftigen Sturmböen ein riesiger Baum auf die Fahrbahn gestürzt.

Im Ort Kainrading am Nordufer des Chiemsees schlug der Blitz in einem Mehrfamilienhaus ein. Der Dachstuhl brannte ab.

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