Tipps gegen die Schneckenplage

Schnecken auf dem Vormarsch - Schneckeneier erkennen und vermeiden

von Janique Johnson

Sie sind ein kugelrundes Wunder der Natur und zugleich auch der größte Alptraum für viele Gärtner: Nacktschnecken. Die gefräßigen Schädlinge können ganze Ernten zerstören. Sie wieder loszuwerden ist jedoch möglich, wir haben Tipps und Tricks dafür.

Schneckeneier identifizieren - so geht es:

Schneckeneier im Waldboden, Deutschland | snail eggs in the forest ground, Germany
Schneckeneier im Waldboden: Um die Schneckenplage einzudämmen, müssen die Eier entfernt werden.

Am Abend hat man noch stolz in den Garten geschaut, am Tag darauf sind die Blätter der Salatköpfe und Zucchinipflanzen im Gemüsebeet löchrig und angefressen. Schuld daran ist meist die spanische Wegschnecke, die sich unkontrolliert vermehrt. Aber auch andere Arten könnten zur Plage werden. Um sie loszuwerden muss das Problem an der Wurzel angepackt werden. Kurz: Die Eier müssen entfernt werden.

Die Eier der Schnecken sind mit dem bloßen Auge gut zu erkennen und dennoch leicht zu übersehen, denn sie sind nur etwa so groß wie der Kopf einer Stecknadel,schimmern meist weißlich und haben eine weiche Konsistenz. Eine Schnecke legt bis 400 Eier. Sie liegen meist in kleinen Häufchen beieinander und werden zwischen Sommer und Herbst in warmen und feuchten Umgebungen abgelegt, die keine direkte Sonneneinstrahlung abbekommen. Zum Beispiel werden die Eier oft im Kompost gelegt oder unter dicht wachsenden Pflanzen. Dort können sie in milderen Wintertagen oft problemlos Frost überstehen haben je nach Schneckenart teilweise auch schon eine Gefriertoleranz entwickelt.

Verwechslung mit Eikapseln von Regenwürmern möglich

Die Schnecken werden aber auch oft durch Wasserpflanzen, beispielsweise in Aquarien eingeschleppt. In besonders milden Wintern können sie aber auch noch im Frühjahr schlüpfen. Oft werden Schneckeneier mit Eikapseln von Regenwürmern oder Düngemittel verwechselt. Sie haben eine ähnliche Form, jedoch unterschieden sich die Kügelchen des Depotdüngers eindeutig durch ihre Farbe: Meist sind die gelblich, grün oder rot gefärbt. Außerdem sind die Kugeln im Gegensatz zu Schneckeneiern von der Oberfläche her härter und haben einen trockenen Inhalt.

So beseitigt man Schneckeneier

DEU, 2005: Einfarbige Ackerschnecke, Graue Ackerschnecke (Deroceras agreste, Agriolimax agreste) an ihrem Gelege. [en] Field Slug, Grey Field Slug, Grey Slug (Deroceras agreste, Agriolimax agreste) with eggs. | DEU, 2005: Field Slug, Grey Field Slug, Grey Slug (Deroceras agreste, Agriolimax agreste) with eggs.
Ackerschnecke mit ihren gelegten Eiern.

Hohe Temperaturen und direkte UV-Strahlung sind mitunter die größten Feinde von Schneckeneiern. Eine Möglichkeit sie loszuwerden, ist es, die Eier an einen sonnigen Ort zu platzieren und sie auszutrocknen. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, dass sich an dem Fundort keine weiteren Eier unter der Erdoberfläche verstecken. Außerdem sollten Pflanzen schnellstmöglich umgetopft werden, sobald Schneckeneier in einem Blumentopf entdeckt wurden.

Kälte hingegen macht Schneckeneiern bei Temperaturen von bis -10 Grad nicht viel aus. Sie sind teilweise gut gegen Frost abgehärtet und können die kalte Jahreszeit an geeigneten Orten, wie dem Komposthaufen, gut überstehen.

Hilfe aus der Tierwelt

Rotbraune Nacktschnecken sitzen am 8.8.2002 in einem Garten in Leipzig auf einen von ihnen fast abgefressenen Kopfsalat. Die schleimigen Allesfresser sind in den letzten drei Jahren, auch auf Grund von feuchter und warmer Witterung, zu einer großen Plage für die Gartenbesitzer geworden. Die Nacktschnecken, die vor allem Gemüse und Zierpflanzen fressen, wurden in den 80-er Jahren wahrscheinlich von der Iberischen Halbinsel nach Deutschland eingeschleppt und haben sich seitdem stark vermehrt. Bis zu 500 Eiern legt eine Schnecke nach der Paarungszeit im August.
Nacktschneckenplage nimmt zu

Es gibt aber auch Helfer in der Tierwelt: Weinbergschnecken und Tigernacktschnecken fressen Schneckeneier. Letztere ist auch als Tigerschlegel bekannt und hat statt frischen Pflanzen tote Insekten, Larven oder eben auch Schneckeneier auf dem Speiseplan stehen. Die Weinbergschnecke frisst dagegen auch Pflanzen, allerdings nur welke und abgestorbene Teile davon. Ansonsten frisst sie ebenfalls mit großer Vorliebe Eier anderer Schnecken und kann somit bei einer Plage hilfreich sein.

Für den Fall, dass es zu spät ist und die Schnecken schon geschlüpft sind: Am besten lassen sie sich mit Salat oder einem Stückchen Gurke anlocken. Der Snack lenkt die Schnecken ab, sodass man sie gut entfernen kann, wenn sie beispielsweise schwer erreichbar im Aquarium sitzen.

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Natürliche Schneckenfeinde ansiedeln

Igel: Damit sich Igel in Ihrem Garten heimisch fühlen, brauchen Sie nur in einer Ecke Ihres Gartens etwas Herbstlaub und Totholz liegen zu lassen. Dort findet der Igel nicht nur ein Versteck, sondern auch Futter.

Vögel: Elstern, Amseln, Meisen und auch Stare haben Schnecken zum Fressen gern. Mit dem richtigen Vogelhaus können die geflügelten Schneckenbekämpfer sogar zu Ihren Nachbarn werden.

Kröten: Sie mögen – ähnlich wie die Igel – Versteckmöglichkeiten unter Laub, Holzhaufen, Wurzeln und Steinen. Dort haben die Kröten es gern feucht – zu ordentliche und/oder kahle Gärten mag die Kröte nicht.

Spitzmäuse: Spitzmäuse sind Insektenfresser und keine Nagetiere, weshalb sie Wurzeln und Blumenzwiebeln in Ruhe lassen. Neben Insekten vertilgen sie auch Spinnentiere, Würmer, Schnecken, junge Mäuse und Aas. Sie fühlen sich unter Steinen, im Laubhaufen und auch im Kompost (dort ist es im Winter etwas wärmer) zuhause.

Laufkäfer: Diese Käfer und ihre Larven ernähren sich nicht nur von Schnecken und ihren Eiern, sondern auch von Asseln, Kartoffelkäfern, Würmern und Raupen. Sie bevorzugen dunkle und feuchte Verstecke wie Stein- oder Laubhaufen.

Schneckenplage im Garten vorbeugen

Schneckeneier in einer von Nacktschnecken ausgehöhlten Kartoffel, auf ökologischem Kleinbetrieb, Powys, Wales, Großbritannien, Europa
Schneckeneier in einer von Nacktschnecken ausgehöhlten Kartoffel

Es ist wichtig gegen die Schneckenplage anzugehen, bevor sie überhaupt angefangen hat. Als erstes sollte man vermeiden, Schneckeneier mit nach Hause zu bringen und unbedingt neu gekaufte Wasserpflanzen abwaschen, bevor diese in ein Aquarium eingesetzt werden. Hierbei hilft es zum Beispiel Beete im Garten im Spätherbst umzugraben und die krümelige Erde auf eine gleichmäßigen Ebene zu bringen. Das Ganze sollte man im Frühjahr nochmal wiederholen. Durch die krümelige, glatte Fläche, können Schnecken keine Mulden in der Erde finden, in die sie ihre Eier legen könnten. Nicht nur Mulden locken Schnecken an, sondern auch Mulchen. Auf eine Mulchschicht im Garten sollte vom August bis zum Frühjahr verzichtet werden, da sie den Schnecken ein feuchtwarmes Wohlfühl-Milieu bieten. Chemische Mittel sind zur Bekämpfung der Schnecken nicht geeignet.

Wirksame Schnecken-Bekämpfung ohne Chemie

Wer seinen Garten oft und rechtzeitig bearbeitet, zerstört Hohlräume, in denen die Tiere heranwachsen. Natürlich kann man auch die Tiere einsammeln, doch besonders im Frühjahr sind die teilweise doch sehr kleinen Jungtiere kaum auffindbar.

Ein Schneckenzaun hilft ebenfalls. Die Schnecken klettern zwar auf den etwa zehn Zentimeter hohe Metall- oder Kunststoffzaun, doch sie stürzen in einem abgewinkelten Stück ab und können eingesammelt werden. Vorteil: Die Tiere bleiben unverletzt am Leben.

Hochbeete bieten oft einen guten Schutz vor den Kriechtieren. Sie schaffen es gar nicht erst hinein

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(jjo)