Am Grund des Marianengrabens

Fünf Dinge, die am tiefsten Punkt der Erde gefunden wurden

Die Erdoberfläche ist zu etwa 70 Prozent mit Wasser bedeckt. Darunter liegen geheimnisvolle Tiefen, die für Menschen schwer zugänglich sind, und in denen es sicherlich noch viel zu entdecken gibt – besonders in der Tiefsee.

Die geheimnisvolle Finsternis der Tiefsee

Wenn man an einem sonnigen Tag in den Ozean taucht, wird es etwa ab einer Tiefe von 200 Metern dunkel. Das Sonnenlicht dringt nicht mehr weiter durch. Ab dieser Grenze spricht man von der Tiefsee. Doch auch hier gibt es Leben.

Der Marianengraben: Die allertiefste Stelle in der Tiefsee

(170530) -- ON BOARD SHIP XIANGYANGHONG 09, May 30, 2017 -- Photo taken on May 30, 2017 by China s manned submersible Jiaolong shows a fish in the Mariana Trench. Jiaolong dived to 6,699 meters during Tuesday s mission in the Mariana Trench. COMRA)(mcg) CHINA-SCIENCE-SUBMERSIBLE JIAOLONG-DIVE (CN) LiuxShiping PUBLICATIONxNOTxINxCHN

ON Board Ship Xiangyanghong 09 May 30 2017 Photo Taken ON May 30 2017 by China S Manned submersible Jiaolong Shows a Fish in The Mariana Trench Jiaolong dived to 6 699 METERS during Tuesday S Mission in The Mariana Trench  McG China Science submersible Jiaolong Dive CN  PUBLICATIONxNOTxINxCHN
Ein Bewohner der Tiefsee

Nach 200 Metern sind wir allerdings noch lange nicht ganz unten, zumindest wenn man im Marianengraben taucht. Der Marianengraben befindet sich im Pazifischen Ozean nahe Guam. Seine tiefste Stelle ist etwa 10.984 Meter tief und zugleich der tiefste Punkt der Erde. Dort herrschen besondere Bedingungen: Der Wasserdruck ist etwa 1.000 Mal höher als der Luftdruck auf Bodenhöhe. Außerdem ist es ziemlich kalt bei 1 bis 4 Grad. Trotzdem sind Menschen hierher vorgedrungen, mit U-Booten.

Fünf Fundstücke im Marianengraben

HANDOUT - 16.09.2015, ---, --: Eine Quarkpackung liegt neben Manganknollen in mehr als 4000 Metern Wassertiefe im sogenannten DISCOL-Gebiet im Pazifik. Wissenschaftler haben in der Tiefsee eine etwa 20 Jahre alte Quarkpackung und eine fast 30 Jahre alte Mülltüte gefunden - und beide waren trotz der langen Zeit im Wasser noch wie neu. (Zu dpa «Studie: Plastikmüll aus der Tiefsee nach 25 Jahren noch wie neu») Foto: ROV-Team/GEOMAR/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Dieses Foto stammt nicht aus dem Marianengraben, aber auch einen Plastikfund in der Tiefsee: Eine Quarkpackung liegt neben Manganknollen in mehr als 4.000 Metern Wassertiefe im Pazifischen Ozean. Foto: ROV-Team/GEOMAR/dpa

Unser Müll ist schon längst in diesem entlegenen Winkel angekommen. Wissenschaftler, die den Marianengraben untersuchen, finden immer wieder Dinge, die von Menschen stammen. Wissenschaftler der japanischen Meeresbehörde JAMSTEC führen eine Datenbank, die solche Fundstücke penibel auflistet. Hier ein paar Beispiele:

  • Ein Holzbrett in 10.900 Metern Tiefe.
  • Plastik in 10.898 Metern Tiefe. Auf Aufnahmen sind mehrere Fetzen zu sehen, die von einer Tüte stammen könnten.
  • Eine Getränkedose in 2.506 Metern Tiefe.
  • Eine Stahlkette und ein Seil in 1853 Metern Tiefe.
  • Eine Flasche in 1.372 Metern Tiefe.

Hierbei handelt es sich nur um ein paar Beispiele, die relativ klar zu erkennen sind. Die Datenbank zeigt noch mehr Fundstücke an diesem entlegenen Ort.

Fazit: Müll des Menschen ist überall auf der Erde verteilt

HANDOUT - 21.09.2015, ---, --: An Bord eines Forschungsschiffes stellt sich heraus, dass eine Plastiktüte, die in der Tiefsee gefunden worden war, eine Cola-Dose enthielt. Die Beschriftung auf der Dose war noch zu erkennen. Wissenschaftler haben in der Tiefsee eine etwa 20 Jahre alte Quarkpackung und eine fast 30 Jahre alte Mülltüte gefunden - und beide waren trotz der langen Zeit im Wasser noch wie neu. (Zu dpa «Studie: Plastikmüll aus der Tiefsee nach 25 Jahren noch wie neu») Foto: Matthias Haeckel/GEOMAR/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Von Forschern in der Tiefsee gefunden: eine alte Cola-Dose.

Der Marianengraben ist tiefer als der Mount Everest hoch ist. Beide haben eins gemeinsam: Dort lagert der Müll von Menschen: Plastik findet man inzwischen offenbar überall auf unserem Planeten. Nicht immer kann man die Plastikteile sehen: Kleinste Plastikpartikel werden als Mikroplastik bezeichnet. Sie landen in der Arktis, in Böden, Ozeanen und Organismen.

(cli)