Die Schnee-Katastrophe 2005
Sechs Tage ohne Strom in der Kälte - Größter Stromausfall der Nachkriegszeit

Das Münsterländer Schneechaos jährt sich in diesen Tagen bereits zum 20. Mal und bleibt dennoch unvergessen. Auch RTL-Meteorologe Christian Häckl erinnert sich gut an die extreme Wetterlage von damals. Es handle sich um „den größten Stromausfall der Bundesrepublik nach dem 2. Weltkrieg“, so Häckl.
Schneechaos in der Adventszeit

Am Freitag, den 25. November 2005, pünktlich vor dem ersten Adventswochenende, schneite es deutschlandweit. Vor allem im Münsterland, Tecklenburger Land, Osnabrücker Land und im südlichen Emsland setzten bereits in den frühen Morgenstunden kräftige Schneefälle ein. Wo sonst nur selten größere Schneemengen fallen, kam es innerhalb von 12 Stunden zu 30 cm Neuschnee.
82 Strommasten knickten ein wie Streichhölzer

Derartige Schneemassen in einer sonst eher schneearmen Gegend blieben nicht folgenlos. Auf den Autobahnen kam es zum Verkehrschaos mit kilometerlangen Staus. In den Kreisen Steinfurt, Coesfeld und Borken wurde sogar der Katastrophenalarm ausgerufen. Der sehr nasse Schnee setzte sich auf den Hochspannungsleitungen ab und umhüllte sie mit einem Eispanzer, der um ein Vielfaches dicker als die Leitungen selbst war. Der tonnenschwere Schnee und Schneeböen führten dazu, dass dreißig Meter hohe Strommasten einfach umknickten.
Beginn der Eiszeit
Rund 250.000 Menschen wurden von der Stromversorgung abgeschnitten, den 19.000 Einwohner-Ort Ochtrup traf das Schneetief besonders hart. Die Menschen dort lebten bis zu sechs Tage im Dunkeln. Insgesamt dauerten die Reparaturarbeiten der Stromleitungen Wochen, der Gesamtschaden belief sich auf 100 Millionen Euro.