So ist das Wetter auf dem Mars
Mars - der Rote Planet
Zurzeit ist er in aller Munde: Mars, der Planet, der den Namen des römischen Gott des Krieges trägt. Der rote Planet sorgte nicht nur für Schlagzeilen wissenschaftlicher Art, sondern schaffte es erneut auf Hollywoods Leinwände. Im besagten Film 'Der Marsianer - Rettet Mark Watney' kämpft der Botaniker Mark Watney auf dem fremden Planeten alleine ums Überleben.

Mars gehört nach Merkur, Venus und der Erde zu den innersten Planeten unseres Sonnensystems und besitzt einen mittleren Abstand von etwa 228 Millionen Kilometern zur Sonne (Abstand Sonne-Erde etwa 149 Mio. km). Der geringste Abstand vom Mars zur Erde beträgt übrigens 55 Mio. km, was einer Lichtlaufzeit von etwa 3,1 Sekunden entspricht.
In unserem Sonnensystem ist der Mars der Erde am ähnlichsten, obwohl er mit einem Durchmesser von etwa 6.800 km nur halb so groß ist wie die Erde. Seine Masse bringt es auf knapp 10 Prozent der Erdmasse, was mit mehr als einer halben Quadrillion Kilogramm aber immer noch unvorstellbar groß ist. Da Mars zudem die geringste Dichte unter den terrestrischen Planeten aufweist, beträgt die 'Marsanziehungskraft' nur ca. 35 % der Irdischen. Entsprechend würde ein 85 kg schwerer Mensch auf Mars lediglich 30 kg auf die Waage bekommen und dreimal höher Springen können als auf der Erde.
Das müsste er allerdings in einem Schutzanzug tun, ohne würde ein Mensch auf dem Mars nicht überleben. Der atmosphärische Druck ist auf dem Mars nämlich über 150-mal kleiner, als der auf der Erde und die Atmosphäre entsprechend dünn. An der Marsoberfläche beträgt der Druck im Mittel nur etwa 6 Hektopascal. In der Erdatmosphäre findet man ähnlichen Druck nur in 35 km Höhe. Unsere Körper sind für einen solch niedrigen Druck nicht ausgelegt.
So ist das Wetter auf dem Mars

Aber auch die Oberflächentemperaturen sind nicht gerade einladend. Zwar wird es an einem heißen Mars-Sommertag in den wärmsten Ecken des Äquators milde 20 Grad Celsius warm, nachts sinken die Temperaturen jedoch rasch ab und es wird kälter als im sibirischen Winter. An den Polen können sogar Temperaturen unter -120 Grad Celsius erreicht werden. Durch die eisigen Temperaturen und den niedrigen Luftdruck müsste Wasser entweder in fester oder in gasförmiger Form vorkommen.
Bei einer Pressekonferenz im September 2015 äußerte die NASA jedoch die Vermutung, dass auch flüssiges Wasser auf Mars seine Spuren in Form von wiederkehrenden Furchen oder Fließrinnen
hinterlassen kann. Eine mögliche Erklärung seien konzentrierte Salzlösungen, welche selbst bei zweistelligen Minusgraden noch flüssig vorliegen können.
Auch auf dem Mars gibt es Wettergeschehen. In eisigen Höhen kommen sogar Eis- und Kohlenstoffdioxidwolken vor. Regen fällt hingegen aufgrund des sehr trockenen und kalten Klimas nicht. Im Marswinter kann allerdings Schnee fallen. Dieser besteht dann meist aber nicht aus Wasser, sondern aus gefrorenem Kohlenstoffdioxid (Trockeneis). Im Frühling und im frühen Sommer können die Sandstürme auch gewaltige Ausmaße annehmen.
Auf Mars spielt sich zudem alles etwas langsamer ab, als bei uns auf der Erde. Ein ganzer Marstag (auch Sol genannt), also eine komplette Umdrehung um die eigene Achse, dauert eine gute halbe Stunde länger und für die Umrundung der Sonne lässt sich Mars insgesamt fast zwei Erdjahre Zeit.
Seinen Spitznamen bekommt der Rote Planet übrigens durch den 16-prozentigen Eisenanteil im sandigen Boden, der ihm seine rötliche Farbe verleiht und ihn vor sich hin rosten lässt.
Aktuell steht Mars in den frühen Morgenstunden zusammen mit Jupiter und Venus beim Blick Richtung Ost bis Südost in der Nähe des Sternbildes Löwe am Himmel. Die Beobachtung mit dem bloßen Auge ist aber nicht nur wegen des morgendlichen Nebels schwierig. Aufgrund seiner Größe, der aktuellen Entfernung von 330 Mio. km und der geringen Rückstrahlung leuchtet Mars nicht viel heller als andere Sterne. Wer ein Teleskop zur Hand hat, kann jedoch die rötliche Farbe erkennen.
Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD)