Hitzetote nach extremen Temperaturen
Lebensgefahr! Was man vor einem Besuch im Death Valley wissen sollte

Heiß, heißer, Death Valley! Während die USA eine der extremsten Hitzewellen der letzten Jahre erleben, strömen trotzdem zahlreiche Besucher ausgerechnet ins Death Valley – Warnungen zum Trotz. Das hat mitunter tragische Konsequenzen. Wir erklären euch, wie ihr sicher durch die Gluthitze kommt und welche Warnzeichen ihr bei einem Besuch nicht ignorieren solltet.
Temperaturen von mehr als 50 Grad Celsius: Extreme Hitze im Death Valley
In den USA herrscht derzeit eine extreme Hitzewelle, die besonders Kalifornien stark betrifft. In Palm Springs klettern die Temperaturen auf 51,1 Grad und in Las Vegas wurde am Sonntag mit 48,9 Grad die höchste jemals gemessene Temperatur registriert. Und trotzdem zieht es zahlreiche Touristen ausgerechnet an einen Ort, der sowieso schon für seine gefährlich hohen Temperaturen bekannt ist: das Death Valley.
Der Nationalpark Death Valley liegt in der Mojave-Wüste und gilt offiziell als der heißeste Ort der Erde. 1913 wurde dort mit 56,7 Grad Celsius die höchste Temperatur auf der Erde gemessen.
Auch in den vergangenen Tagen schossen die Temperaturen im Death Valley an vielen Tagen auf mehr als 50 Grad. Der Park sprach mehrere eindringliche Hitzewarnungen aus – doch für Touristen machte das scheinbar keinen Unterschied.
Hitze als Touristenattraktion

Viele Touristen, darunter viele Europäer und Abenteurer aus den USA, fühlen sich von der einzigartigen Landschaft des Death Valley angezogen. Die karge Landschaft erinnere an einen fernen Planeten, sagen Fans des Death Valleys. Gerade die extremen Temperaturen ziehen viele Adrenalinjunkies an.
Auch zuletzt verließen viele Besucher ihre klimatisierten Mietwagen, um die Landschaft zu fotografieren. Obwohl Vertreter des Death-Valley-Nationalparks eindringlich davor warnen, Risiken einzugehen. Zurecht – denn was passiert, wenn man die Hitze unterschätzt, zeigt sich immer wieder.
So starb erst am vergangenen Samstag tragischerweise ein Motorradfahrer im Death Valley. Ein weiteres Mitglied seiner Gruppe musste ins Krankenhaus gebracht werden. Im vergangenen Jahr wanderte ein 71-jähriger US-Amerikaner im Death Valley trotz Temperaturen von 49,4 Grad. Er setzte sich über Warnungen hinweg und lehnte mehrere Hilfsangebote ab – und brach schließlich zusammen. Er verstarb trotz der Versuche von Sanitätern, ihn zu retten.
Worauf sollte ich vor einem Besuch im Death Valley achten?

Damit euch so etwas nicht passiert und ihr das Death Valley sicher erkunden könnt, solltet ihr folgende Vorbereitungen treffen:
- Prüft aktuelle Wettervorhersagen: Informiert euch über die aktuellen Wetterbedingungen und Hitzewarnungen.
- Erstellt einen Notfallplan: Plant eure Route und teilt sie mit jemandem außerhalb des Parks. Stellt sicher, dass ihr wisst, wo sich Notrufstationen und Krankenhäuser befinden.
- Überprüft euer Auto: Stellt sicher, dass euer Fahrzeug in einwandfreiem Zustand ist. Ein Defekt in der Hitze kann schnell gefährlich werden.
- Packt sinnvoll: Ihr solltet auf jeden Fall genügend Vorräte dabei haben. Neben Wasser auch Snacks, Elektrolyte und eine Erste-Hilfe-Ausrüstung mitnehmen.
- Bleibt informiert und vertraut auf die Experten: Befolgt die Anweisungen der Parkranger und achtet auf Warnhinweise im Park.
Im Video: So schnell kommt es zum Hitzetod im Auto
Tipps, wie ihr euch vor extremer Hitze schützt
Um sich vor der extremen Hitze zu schützen, solltet ihr folgende Tipps beachten:
- Viel und richtig trinken: Dehydrierung kann schnell lebensgefährlich werden! Deshalb nehmt ausreichend Wasser mit und trinkt regelmäßig, auch wenn ihr keinen Durst verspürt. Generell gilt: Nicht zu schnell trinken. Wer einen halben oder sogar ganzen Liter in einem Zug trinkt, überfordert seinen Körper. Optimal: Alle 20 Minuten ein Glas trinken. Fruchtsäfte und Softdrinks solltet ihr wegen des Zuckergehalts eher meiden. Alternativ zu Wasser kann man auf kalte Tees oder Saftschorlen setzen.
- Die richtige Kleidung tragen: Leichte und helle Kleidung reflektiert das Sonnenlicht und hilft dabei, den Körper kühl zu halten. Ein Hut und Sonnenbrille bieten zusätzlichen Schutz.
- Sonnenschutz verwenden: Tragt Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor auf, um Sonnenbrand zu vermeiden. Im Death Valley ist LSF 50 Pflicht!
- Morgens oder abends hingehen: Vermeidet körperliche Anstrengung während der heißesten Stunden des Tages, normalerweise zwischen 10 Uhr morgens und 16 Uhr nachmittags. Plant einen Besuch für die frühen Morgen- oder späten Abendstunden.
- Wenn es geht, setzt euch in den Schatten: Es gibt nicht viele, aber es gibt sie: schattige Plätze im Death Valley. Wann immer ihr einen solchen seht, stellt euch in den Schatten und ruht euch aus.
- Achtet auf Warnsignale des Körpers: Das Death Valley ist ein Ort der Extreme – und es kann sehr schnell lebensgefährlich werden. Ein Hitzschlag kommt mitunter schon nach kurzer Zeit. Symptome dafür sind unter anderem Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen und Verwirrung. Wenn ihr eines dieser Anzeichen bemerkt, verlasst sofort das Death Valley, sucht einen kühlen Ort auf und trinkt Wasser. (lkö)