Hier drohen jetzt Lawinenabgänge

Von 0 auf 100 - Lawinengefahr in den Alpen steigt deutlich

von Carlo Pfaff & Claudia Träger

Erst gibt’s gar keinen Schnee, dann fast zu viel. Zwar nicht unbedingt in Deutschland, aber in den Westalpen in der Schweiz, in Frankreich und auch in Österreich. Dort am Arlberg gab es beispielsweise bis Dienstagmorgen bis zu 40, im Schweizer Wallis bis zu 60 Zentimeter Neuschnee. Jetzt ist die Lawinengefahr erheblich bis groß.

Im Video: So entstehen Lawinen

Wintereinbruch in Deutschland noch ohne Lawinen

Winterintermezzo in den Alpen. Viele Einheimische und Touristen warten seit Mitte Dezember auf Schnee. Schnee, welcher in den Skigebieten dringend benötigt wird. Dieser ist seit den Nachtstunden reichlich gefallen und verbesserte die Wintersportbedingungen am Dienstag deutlich. Selbst im schneearmen Oberstdorf sind 10 cm Nassschnee gefallen Ð wenigstens etwas. Drohnenaufnahmen zeigen das tiefwinterliche Oberstdorf. Auch der Winterdienst musste seit langem wieder ausrücken. Dennoch fehlt in den meisten Skigebieten der Schnee. 10-20 cm Naturschnee Ð quasi ein Tropfen auf dem heißen Stein. Nur oberhalb von 1000 Höhenmetern sind bis zu 40 cm Neuschnee gefallen. Ein Segen für die Wintersportgebiete. So herrschte am Lift in Grasgehren guter Betri
Winterintermezzo in den Alpen. Viele Einheimische und Touristen warten seit langem auf Pistenspaß. Jetzt könnten Lawinenwarnungen das Skifahren verleiden.

Endlich Schnee! Der gefühlte Wintereinbruch hat in den deutschen Mittelgebirgen zumindest ein bisschen, im Schwarzwald und in den Alpen auch mal richtig Neuschnee gebracht. 5 Zentimeter Neuschnee gab’s für den Feldberg, 20 Zentimeter für die Zugspitze, wo sich der Schnee jetzt auf schlappen 125 Zentimeter Höhe hält. Freudenstadt im Schwarzwald freute sich über 5, Oberstdorf im Allgäu über 4 Zentimeter Schnee. Und selbst die Wasserkuppe in der Rhön und der Kahle Asten im Sauerland bekamen Schnee – wenn auch in homöopathischen Mengen – ab.

Bis zu 60 Zentimeter Neuschnee - Lawinengefahr!

Ergiebiger fielen die Schneefälle in den Westalpen bis hin zu den Allgäuer und Lechtaler Alpen, zur Silvretta und ins Verwall aus. Auch dort herrschten seit Monaten Schneemangel und ungewöhnlich hohe Temperaturen. Innerhalb von drei Tagen kamen nun aber am Alpenhauptkamm und im Wallis 20 bis 40, stellenweise bis zu 60 Zentimeter Neuschnee oben drauf. Und schon droht die Gefahr von Lawinenabgängen.

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Große Lawinengefahr in der Schweiz - Gefahrenstufe 4 von 5

Ein Hund tollt durch den Schnee nach den Schneefaellen der vergangenen Tage, am Dienstag, 10. Januar 2023, in Wildhaus. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
Winterwetter in der Schweiz - alles tief verschneit in Wildhaus im Kanton St. Gallen.

Der Schnee fiel zunächst vor allem oberhalb von 1400 bis 1600 Metern. Das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos warnt vor Lawinengefahr. Die Schneedecke unter dem Neuschnee sei außergewöhnlich dünn, habe durch die bisherige Wärme und den Regen teils Schmelzkrusten und sei kantig aufgebaut. In höheren Gebieten könnten Lawinen innerhalb des schwachen Altschnees anbrechen und die gesamte Schneedecke mitreißen, teilte das Institut mit. Dazu kam teils stürmischer Wind, der den Schnee verfrachtet hat.

In Teilen der Westschweiz, des Berner Oberlandes und des Wallis beurteilt das Institut die Lawinengefahr als groß. Das ist Gefahrenstufe 4 von 5.

Lawinen-Tote in Frankreich

Bei einem Lawinenabgang in den französischen Alpen war am Montag eine Frau gestorben. Mindestens sieben Skifahrer seien von den Schneemassen mitgerissen worden. Fünf wurden verschüttet, vier von ihnen überlebten und wurden gerettet.

So viele Menschen sterben jährlich durch Lawinen

Lawinen Statista
Anzahl der Todesopfer durch Lawinen in Österreich und in der Schweiz.

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(ctr mit dpa)