Klimawandel

Erderwärmung überschreitet im Jahr 2024 erstmals die 1,5-Grad-Marke

Grafik-Diagramm Nr. 108039, Querformat 90 x 75 mm, "Globale Durchschnittstemperatur im Vgl. zur vorindustriellen Zeit 1940 bis 2024 (Wiederholung)", Grafik: J. Reschke, Redaktion: A. Brühl
Globale Durchschnittstemperatur im Vgl. zur vorindustriellen Zeit 1940 bis 2024, (Quelle: Copernicus Climate Service)

Das Klima soll sich nicht mehr als 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit erwärmen – so wurde es auf der 21. UN-Klimakonferenz (COP21) in Paris im Jahr 2015 beschlossen. Nach vorläufigen Erhebungen werden wir diese Marke nun in diesem Jahr überschreiten – nicht einmal 10 Jahre später. Wohlgemerkt: Verfehlt wäre das 1,5-Grad-Ziel damit offiziell noch nicht. Dafür müssten mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte im Schnitt mehr als 1,5 Grad zu warm sein.

Prognose vom europäischen Klimadienst Copernicus

Das laufende Jahr steuert auf einen neuen Temperaturrekord zu: 2024 wird global ziemlich sicher das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Es dürfte auch das erste Jahr werden, in dem es im Durchschnitt mehr als 1,5 Grad Celsius wärmer ist als im vorindustriellen Mittel, wie der EU-Klimawandeldienst Copernicus berichtete.

Copernicus stützt sich auf einen Datensatz, der auf Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt basiert. Auch der Deutsche Wetterdienst liefert Daten zu. Die US-Klimabehörde NOAA war zuletzt ebenfalls der Ansicht, dass 2024 ein Rekordjahr werden dürfte.

Ausstoß von Kohlenstoffdioxid (CO2) und andere Gründe

Als Hauptgrund für den Anstieg der Temperaturen gelten die menschengemachten Treibhausgase. Zusätzlich gab es zuletzt noch andere Effekte: die derzeit erhöhte Aktivität der Sonne, das Wetterphänomen El Niño, vulkanische Aktivitäten und weniger Feinstaub über den Ozeanen.

Außerdem kamen deutsche Forscher gerade zu dem Ergebnis, dass es weniger Wolken in geringer Höhe gibt, welche das Klima kühlen. Das erkläre den Temperatursprung von 2022 auf 2023 und 2024. Die Ursachen dahinter sind noch nicht ganz klar, könnten aber vielfältig sein. Möglicherweise ist die Erderwärmung selbst mit ein Grund für die geringere Bewölkung.

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