Lichtverschmutzung nimmt zu

Internationaler Tag des Lichts: Fortschritt für den Mensch, Gefahr für Tiere und Insekten

von Arne Draheim

Der internationale Tag des Lichts wird jedes Jahr am 16. Mai gefeiert. Eigentlich als Aktionstag für Wissenschaft und Technologie gedacht, bleiben noch immer viele Lebewesen unberücksichtigt. Denn was für Menschen ein absoluter Gewinn ist, kann für Tiere und Insekten lebensbedrohlich sein – auch in unserem Garten.

Fortschritt für die Lichttechnik

ARCHIV - Blick auf eine brennende klassische Glühlampe (Archivfoto vom 09.02.2009). Vor einem Jahr wurden die 100-Watt-Glühbirnen vom Markt genommen. Ab 1. September werden nun auch schrittweise die 75-Watt-Birnen aus dem Verkehr gezogen. Foto: Jan-Peter Kasper dpa  +++(c) dpa - Bildfunk+++
Der internationale Tag des Lichts wird jährlich am 16. Mai gefeiert.

Sobald die Dämmerung einbricht, verändert sich für den Menschen heutzutage wenig. Dank künstlicher Lichtquellen können Innen- und Außenräume auch bei Dunkelheit weiter uneingeschränkt genutzt werden. Die Lichttechnik enwtickelt sich stetig weiter: Energieineffiziente Leuchtmittel sollen der Vergangenheit angehören. Der internationale Tag des Lichtes der Unesco soll den Fortschritt symbolisieren.

Was ist der internatonale Tag des Lichts?

Künstliche Lichtquellen sind wohl unbestritten eine der bahnbrechndsten Erfindungen der Menschheit. Aus diesem Grund rief die Unesco bereits im Jahr 2017 den internationalen Aktionstag aus, um diese technische Errungenschaft zu zelebrieren. Licht ist ein kulturelles Erbe und spielt eine bedeutende Rolle für die Wissenschaft, Kommunikation, Kultur und Kunst.

Allerdings bringt der Einsatz von Leuchtmitteln nicht nur Vorteile mit sich: Der Aktionstag soll deshalb auch auf die Schattenseiten der Lichttechnologie aufmerksam machen. Denn selbstverständlich wird mit dem Internationalen Tag des Lichts auch dazu aufgerufen die Energieverschwendung und Lichtverschmutzung zu reduzieren.

Lichtverschmutzung in Gärten - eine Gefahr für Insekten

PRODUKTION - 06.05.2022, Brandenburg, Jacobsdorf: Hell erleuchtet ist die Autobahn A12, am Rand das rote Licht der Windenergieanlagen und im Hintergrund erhellt blaues Licht den Nachthimmel über der Stadt Frankfurt (Oder). Angestrahlte Kirchen und Denkmäler, Flutlicht im Stadien und grelle Straßenbeleuchtung - die Menschen machen vielerorts die Nacht zum Tag, mit verheerenden Folgen für die Tierwelt und die Artenvielfalt. (zu dpa-KORR.: "Schattenseite des Lichts: Lichtverschmutzung wird für Tiere zur Qual") Foto: Patrick Pleul/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Lichtverschmutzung ist kein städtisches Problem mehr. Auch ländliche Regionen, wie das brandenbürgische Jacobsdorf sind zunehmend davon betroffen.

Lichtkegel über Metropolen machen die Nacht zum Tag. Sie sind allerdings auch ein klares Kennzeichen für Lichtverschmutzung. Doch das Problem ist kein rein urbanes Phänomen: Lichtverschmutzung kann es sogar im eigenen Garten geben – mit weitreichenden Folgen für die Tierwelt.

Denn dort, wo Solarlaternen beispielsweise den Weg ausleuchten, schaden sie dem Garten mehr, als dass sie ihm tatsächlich nützen würden. Für nachtaktive Insekten und Tiere ist der paradiesische Vorgarten mehr Fluch als Segen. Durch die künstliche Beleuchtung passen sie ihren Rhythmus auf die Tageszeiten an: Vögel fangen früher an zu singen, Insekten schweben sich um Lichtquellen zu Tode, statt nach Futter zu suchen. Ganze Ökosysteme können dadurch zerstört werden.

Wie kann Lichtverschmutzung verhindert werden?

Ganz verhindert werden kann Lichtverschmutzung nur, wenn alle Lichtquellen komplett abgeschaltet werden. Realistisch ist dieses Szenario natürlich nicht. Allerdings bietet der Naturschutzbund Ratschläge, um Lichtverschmutzung einzudämmen:

  • Bewegungsmelder oder Zeitschaltuhren: Wer seine Beleuchtung über Nacht runterfährt oder gar komplett ausschaltet, schützt nicht nur Tiere und Insekten – obendrein spart er auch noch Strom.
  • LED-Leuchtmittel sind nicht nur deutlich energieeffizienter und langlebiger, sondern auch heller. Im Sinne nachtaktiver Lebewesen sollten sie ausgeschaltet oder zumindest gedimmt werden.
  • Verzicht auf kaltweiße Leuchtmittel: Licht mit bläulicher Färbung strahlt mit einem höheren UV-Anteil. Der zieht wiederum Insekten an und verändert deren Biorhythmus

Weil nach WWF-Angaben knapp die Hälfte aller Insekten nachtaktiv ist, wird auch in Zukunft mit weiterem Artensterben zu rechnen sein. Der Internationale Tag des Lichts könnte auch hinsichtlich der Tier- und Insektenwelt neue Impulse setzen.

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(rdr)