Welchen Effekt haben Hitze und Dürre?

Waldbrände immer häufiger und extremer

von Christian Häckl & Christin Vorbrugg

Griechenland, Spanien, Australien, Kalifornien – Schlagzeilen über verheerende und historische Waldbrände sind heute schon längst Normalität. Ein guter Beweis dafür, wie stark Hitzewellen und Dürren in den letzten Jahren zugenommen haben.

Wälder brennen heute doppelt so oft und mehr als doppelt so stark

11.08.2024, Griechenland, Athen: Dunkler Rauch steigt auf über einem großen Waldbrand in Varnavas, etwa 35 km von Athen entfernt. Griechische Feuerwehrleute kämpften am Sonntag in der Nähe von Athen mehrere Stunden lang gegen einen großen Waldbrand, der die Evakuierung von fünf Siedlungen erzwungen hat, wie die Feuerwehr mitteilte. Fünf Bewohner unter den Evakuierten wurden mit leichten Verletzungen in Krankenhäuser gebracht, die meisten mit Atemproblemen aufgrund einer Rauchvergiftung, sagte Gesundheitsminister Adonis Georgiadis. Das Feuer brach gegen 15.00 Uhr Ortszeit in Varnavas, etwa 35 km von Athen entfernt, in der nordöstlichen Region Attika in der Nähe von Marathon aus. Foto: Chen Gang/XinHua/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ein Großbrand 2024 nahe Athen: Der aufsteigende Rauch lässt den Berg wie einen Vulkan aussehen

Dass Waldbrände so oft in den Nachrichten sind, liegt nicht etwa an einer Berichterstattung, die sich gerne auf Negatives stürzt. Vielmehr hat die Zahl dieser spezifischen Naturkatastrophe stark zugenommen. Seit 2003 haben sich extreme Waldbrände demnach mehr als verdoppelt. Herausgefunden haben das Forscher der Universität von Tasmanien in Australien.

Eine weitere Erkenntnis der Wissenschaftler: Die 20 stärksten Brände, die pro Jahr stattfinden, sind heute deutlich stärker. Im Vergleich zu 2003 geben die größten Waldbrände inzwischen rund 130 Prozent mehr Energie ab.

Faktor Klimawandel – welchen Effekt haben Hitze und Dürre?

News Bilder des Tages Waldsterben im Harz 22.09.2020, Torfhaus Niedersachsen: Blick von der Achtermannshöhe im Harz auf zahlreiche abgestorbene Fichten im Nationalpark Harz., Torfhaus Deutschland *** Forest dieback in the Harz 22 09 2020, peat house Lower Saxony View from the Achtermannshöhe in the Harz Mountains to numerous dead spruces in the Harz National Park, peat house Germany
Dürre: gemeinsam mit zunehmenden Hitzewellen sorgt sie für stetig wachsendes Waldbrandrisiko

Zwei Naturphänomene, die Waldbrände begünstigen können, gehören gleichzeitig zu den bekanntesten Symptomen der rasch voranschreitenden Erderwärmung: Hitze- und Dürrephasen. Auch sie treten immer häufiger und heftiger auf.

Durch die Dürre können Felder und Wiesen austrocknen. Bodennahe Pflanzen sterben dann ab und können leichter anfangen zu brennen. Auch Bäume leiden unter der Dürre und trocknen aus.

Die Hitze begünstigt vor allem die Ausbreitung des Feuers. Durch die hohen Temperaturen kommt es zu mehr Verdunstung. Das führt oft dazu, dass sich Brände schnell auf große Flächen ausbreiten können.

Besonders brandgefährdet sind Experten zufolge Nadelwälder. Viele Feuer, die in der Berichterstattung große Aufmerksamkeit erhalten haben – wie etwa in Kalifornien, Kanada oder Griechenland – wüteten in Nadelwäldern.

Auch in Deutschland mehr Feuer

HANDOUT - 26.07.2018, Brandenburg, Potsdam: Aus einem Polizeihubschrauber ist in dem Waldstück zwischen Dreieck Potsdam und Fichtenwalde ein Waldbrand zu sehen. Das Feuer entstand direkt an der Autobahn - und breitete sich rasend schnell aus. Wenig später stehen 90 Hektar Wald in Flammen. Die Autobahn wird gesperrt, Anwohner sollen sich auf eine Evakuierung vorbereiten. (zu dpa «Großer Waldbrand bei Potsdam - Evakuierung von Fichtenwalde möglich» vom 26.07.2018) Foto: Polizei Brandenburg/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Eins der wohl bekanntesten Feuer Deutschlands in den vergangenen Jahren: Der Waldbrand von Fichtenwalde im Jahr 2018

Um zu erkennen, dass Waldbrände zunehmen und heftiger werden, sehen wir nicht nur an den Feuern, die jedes Jahr rund um die Welt toben. Es genügt schon ein Blick auf Deutschland: Auch hier kämpfen wir nicht nur mit mehr Bränden, sondern auch mit größeren.

Im Jahr 2022 beispielsweise hatten wir hierzulande fast 2400 Waldbrände. Diese Zahl allein sollte alarmierend sein. Allerdings fallen auch viele kleinere Feuer in diese Statistik. Die Waldbrandfläche gibt hier mehr Auskunft: Sie ist nämlich die größte seit 30 Jahren.

(alt)

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