Balkon und Garten im Frühling
Frühling mit Frost: Diese Pflanzen können schon raus

Der Frühling ist da, die Sonne zeigt sich endlich wieder – höchste Zeit also, Balkon und Garten aus dem Winterschlaf zu holen. Aber Achtung: Auch wenn’s tagsüber schon angenehm warm wird, kann es nachts noch ordentlich frostig werden. Welche Pflanzen jetzt trotzdem raus dürfen und wo noch Geduld gefragt ist – hier gibt’s den Überblick.
So schön der Frühling tagsüber auch wirkt: Nachts können die Temperaturen noch bis unter den Gefrierpunkt sinken. Besonders im März und April sind Bodenfröste keine Seltenheit. Und genau da liegt das Problem: Zwar halten viele Frühlingsblumen etwas Kälte aus – aber bei dauerhaftem Frost unter -5 Grad kann es selbst für sie kritisch werden. Eine gute Faustregel: Sobald die Nachttemperaturen stabil über -2 Grad bleiben und der Boden nicht mehr gefroren ist, können erste Pflanzen dauerhaft ins Freie. Bis dahin hilft ein geschützter Platz oder ein vorübergehender Umzug in den Flur oder ins Treppenhaus.
Frühlingsboten mit Frostschutz
Einige Frühblüher sind echte Kämpfernaturen. Sie trotzen Nachtfrost, kaltem Wind und feuchter Erde, als wäre es nichts. Viele dieser Frühlingsboten sind frost- und kälteresistent. Besonders robust zeigen sich:
- Krokusse
- Hornveilchen
- Traubenhyazinthen
- Narzissen
- Schlüsselblumen
- Schachbrettblumen
- Winterharte Alpenveilchen
- Winterlinge
- Tulpen
Viele dieser Pflanzen mögen es zwar lieber, wenn sie bereits im Herbst als Zwiebel in die Erde kamen, aber auch als Topfware aus dem Gartencenter machen sie eine gute Figur – vorausgesetzt, sie bekommen ein paar Tage Eingewöhnung. Also nicht gleich in die volle Sonne knallen, sondern erstmal langsam an die neue Umgebung gewöhnen.

Topf ist Trumpf – auch bei frostigen Nächten
Topfpflanzen haben im Frühling einen kleinen Vorteil: Sie lassen sich einfach rein- und rausstellen. Tagsüber auf dem Balkon Sonne tanken, nachts rein ins Warme – so kommen selbst empfindlichere Sorten halbwegs durch die kalten Nächte. Auch winterharte Pflanzen im Topf freuen sich über etwas Schutz, etwa durch eine Isolierschicht unter dem Kübel oder Vlies um den Topf.
Kübelpflanzen – flexibel, aber empfindlich
Kübel- und Topfpflanzen sind ein Sonderfall. Viele winterharte Sorten wie Lavendel, kleine Ziersträucher oder Stauden können prinzipiell raus – solange sie geschützt stehen. Tontöpfe unbedingt mit Holz oder Styropor unterfüttern, damit keine Kälte von unten zieht. Ideal ist ein Platz an der Hauswand mit leichtem Dachüberstand. Empfindlichere Kübelpflanzen wie Geranien, Oleander oder Fuchsien bleiben besser drinnen, bis wirklich kein Frost mehr droht. Gießen und umtopfen geht aber schon – frische Erde gibt einen echten Wachstumsschub.
Diese Kandidaten warten lieber noch drinnen
Manche Blümchen haben schlicht keine Lust auf kalten Regen, eisige Böen oder frostige Nächte. Sie sollten noch ein wenig drinnen bleiben:
- Stiefmütterchen
- Viele Primel-Sorten
- Vergissmeinnicht
- Bellis (Gänseblümchen)
Wer es nicht abwarten kann, diese Klassiker zu pflanzen, sollte wenigstens auf milde Nächte achten oder mit Vlies & Co. nachhelfen.
Was trotzdem geht – auch bei Frost
Auch wenn nicht alle Pflanzen schon raus dürfen, gibt’s im Garten oder auf dem Balkon trotzdem genug zu tun. Jetzt kann:
- die Erde im Beet gelockert und mit Kompost versorgt werden
- frische Aussaat mit Gartenvlies oder alten Fenstern geschützt werden
- Frühbeete vorbereitet oder bepflanzt werden
- Kübelpflanzen umgetopft und gepflegt werden – nur eben noch nicht nach draußen.
Winterschutz von empfindlichen Pflanzen sollte unbedingt noch bleiben – auch wenn’s tagsüber schon richtig nach Frühling aussieht. Der April macht bekanntlich, was er will.
(avo)