Feuerball in Süddeutschland
Sternschnuppe oder Astronautenunterwäsche am Abendhimmel?
Was war denn das am Nachthimmel gestern Abend? Mehrere Menschen in Süddeutschland haben den Flug eines Feuerballs am Sternenhimmel beobachtet. Am fünften Tag der Internationalen Weltraumwoche schauen wir uns dieses Phänomen genauer an und erörtern, ob es sich dabei um Weltraumschrott oder einen Meteor gehandelt haben könnte.
Unterwäsche von Astronauten als Feuerball? 😂🚀

Ein Feuerball erhellte am Donnerstagabend den Himmel in Süddeutschland. Seinen Ursprung am Himmel schien das Objekt über dem Bodensee zu haben und zog dann in westlicher Richtung bis ins nördliche Rheinland-Pfalz. Das Ereignis dauerte nur etwa 3 oder 4 Sekunden lang an. Zu schnell für die meisten Menschen, um ihr Handy zu zücken und noch ein Bild zu machen. Doch was war dieser Feuerball?
Als Feuerball erscheint zunächst einmal jedes Objekt, dass mit hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre eindringt. Der Widerstand der Luft und die Reibung mit einem Objekt bringt es zum brennen. Es könnte sich also um einen Meteor, aber eben auch um Weltraumschrott handeln. Wobei die Flugrichtung von Ost nach West eher gegen Weltraumschrott spräche, wie Andreas Eberle von der Sternwarte Stuttgart dem SWR3 sagte.
Kleiner Funfact: Wäsche auf der Internationalen Raumstation (ISS) wird auch in einem Transporter gen Erde geschickt und verglüht in der Atmosphäre. Zwar unwahrscheinlich, aber vielleicht haben wir die Unterwäsche von Astronauten als Feuerball verglühen sehen.
Draconiden als wahrscheinlichste Option

Viel wahrscheinlicher ist hingegen ein Fußball großer Meteor, der da in der Erdatmosphäre verglüht ist. Momentan sind drei Meteorschauer aktiv. Zum einen sind das die Orioniden, die am Samstag, 2. Oktober, gestartet sind. Die Kometentrümmer sind jedoch recht klein und verglühen nur aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit als Feuerball recht hell am Nachthimmel.
Ein anderer Meteorschauer ist da wohl eher in Betracht zu ziehen. Die Delta-Draconiden sind seit dem 6. Oktober am Sternenhimmel am Abend zu sehen. Sie erreichen am 8. Oktober ihren Höhepunkt und sind vereinzelt als helle Feuerbälle am Himmel zu sehen. Sie sind Bruchstücke des Kometen 21P/Giacobini-Zinner. Im Vergleich zu den Orioniden sind sie größer und könnten den Feuerball ausgelöst haben. Ihren Namen verdanken die Draconiden übrigens dem Sternbild Drache, dem sie entspringen.
Neben den beiden genannten sind auch noch die südlichen Tauriden aktiv. Sie erreichen ihr Maximum am 10. Oktober. Auch sie könnten der Ursprung des Meteors vom Donnerstagabend sein. Sie sind zwar selten, aber dafür spektakulärer. Ein Meteor ist in jedem Fall wahrscheinlicher als Weltraumschrott.
Internationale Weltraumwoche
Um mehr Aufmerksamkeit auf die Raumfahrt und Wissenschaft rund um das Universum zu lenken, haben die Vereinigten Nationen (UN) die Internationale Weltraumwoche ins Leben gerufen. Sie startet am 4. und geht bis zum 10. Oktober. Das Startdatum wurde zu Ehren des ersten menschgemachten Satelliten „Sputnik 1“ gewählt. Der Satellit war am 4. Oktober 1957 in den Weltraum gebracht worden. Auch dem Enddatum liegt ein Ereignis zugrunde, denn an diesem Tag im Jahre 1967 wurde der Weltraumvertrag geschlossen. Das Dokument regelt das Verhalten von Staaten im Weltraum. Während der Weltraumwoche finden viele Aktionen oder lehrreiche Veranstaltungen statt. In diesem Jahr feiert die Internationale Weltraumwoche die Frauen im All.
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(kfb)



