Klimawandel ist schuld

Klimawandel führt zu Ehezoff bei Albatrossen

von Karim Belbachir und Bernd Fuchs

Dass es in einer Ehe kriseln kann, wenn der Partner seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommt, kennt man ja vom Menschen. Nun scheint es auch bei Albatrossen häufiger zu Beziehungskrisen zu kommen. Einer der Hauptgründe scheint der Klimawandel zu sein.

Scheidungsrate bei den monogamen Albatrossen steigt stark an

Wie und wo finden Albatrosse ihre Partner?
Albatrosse sind sehr monogame Tiere, die sich gemeinsam um die Aufzucht des Nachwuchses kümmern.

Kann der Klimawandel Grund für eine Scheidung sein? Bei Albatrossen scheint es so zu sein, wie nun ein Team von Wissenschaftlern der Universitäten von Lissabon (Portugal), Exeter (Großbritannien) und Montana (USA) in ihrer Studie vermutet. Dafür beobachteten die Forscher 15 Jahre lang die Brutstätten der Vögel auf den Falklandinseln. Dabei stellten sie einen Anstieg der „Scheidungsraten“ fest. Das ist gerade deshalb so erstaunlich, weil Albatrosse als äußerst monogam lebende Tiere gelten. Statt der bisherigen Trennungen von 1 Prozent der Vögel waren es in manchen Jahren bis zu 8 Prozent.

Nun trennten sich die Vögel gerade in den Jahren vermehrt, als die Wassertemperatur angestiegen war. Die Albatrosse mussten nun weitere Flüge unternehmen, um Futter zu finden. So konnte es bei den Vogelpaaren vorkommen, dass sie nicht rechtzeitig zur Brutsaison wieder am Brutort ankamen. Wie der Studienleiter berichtet, waren Scheidungen bei den Vögeln bisher fast ausschließlich darauf zurückzuführen, dass es mit der Fortpflanzung nicht klappt.

Albatros-Population stark zurückgegangen

„Angesichts der beobachteten und prognostizierten Erwärmung der Weltmeere kann die umweltbedingte Scheidung eine übersehene Folge des Klimawandels darstellen“, vermutet Studienleiter Francesco Ventura von der Universität in Lissabon. Gerade bei den Weibchen löse die längere Nahrungssuche Stress aus. So könne es vorkommen, dass dem männlichen Partner die Schuld gegeben werde. Ganz so, wie es auch beim Menschen vorkommt.

In einer etwas älteren Studie aus dem Jahr 2017 hatte das British Antarctic Survey (BAS) bereits festgestellt, dass Albatrosse zu den Tierarten zählen, deren Population besonders stark zurückgingen. Neben der veralteten Fischereimethoden, wird als Grund auch das sich ändernde Klima als Grund genannt. So sei die Population seit dem Jahr 1980 auf die Hälfte geschrumpft. Kommen nun noch hohe Scheidungsraten dazu, blicken der Albatrosse einer düsteren Zukunft entgegen.

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(kfb)