Fast Fashion im Visier
Earth Day 2022: Deine Kleider machen Leute
von Claudia Träger

Am 22. April findet jedes Jahr der Earth Day statt. Der englische Name deutet schon darauf hin, dass der Aktionstag, der ein Bewusstsein für einen umweltbewussten und nachhaltigen Lebensstil schaffen will, weltweit begangen wird. Jedes Jahr gibt es ein anderes Motto, unter dem der Tag der Erde steht. Der Earth Day 2022 widmet sich unserem Konsumverhalten hinsichtlich Kleidung: Nachhaltig, bio, fair: Deine Kleider machen Leute – so lautet das diesjährige Motto.
Eine Milliarde Kleidungsstücke vergammeln in deutschen Kleiderschränken
Wer kennt es nicht? Der Kleiderschrank quillt über und das meiste darin wird eh nur selten bis gar nicht getragen. Greenpeace hat im Jahr 2015 dazu interessante Zahlen ermittelt:
- Im Durchschnitt besitzt jede erwachsene Person 95 Kleidungsstücke (ohne Unterwäsche und Socken).
- Das sind etwa 5,2 Milliarden Kleidungsstücke in Deutschland.
- Jedes fünfte Kleidungsstück wird so gut wie nie getragen.
- Das summiert sich auf 1 Milliarde Kleidungsstücke, die ungenutzt im Schrank hängen oder liegen.
Wasser, CO2, Chemikalien - die Schattenseiten der Textilindustrie
Aber auch diese Kleidungsstücke, die am Ende doch kein Mensch braucht, werden produziert, verbrauchen dabei Energie und tragen so zum Anstieg des CO2-Gehalts in der Atmosphäre bei. Zudem ist für die Produktion für Kleidung sehr viel Wasser notwendig – eine Ressource, die immer knapper wird. Rund 7000 Liter Wasser verbraucht nach Angaben von Greenpeace die Produktion einer einzigen Jeans. Es kommen u.a. beim Färben krebserregende, hormonell wirksame oder anderweitig giftige Chemikalien zum Einsatz.
Zudem werden die Textilien in meistens in solchen Ländern produziert, wo Gesundheits- und Arbeitsschutz der Arbeiterinnen und Arbeiter vernachlässigt werden und keine fairen Löhne gezahlt werden.
Nachhaltiges Modebewusstsein scheitert am Preisschild

Vier einfache Regeln für klimafreundliche Mode
Der Earth Day 2022 lenkt den Blick auf unser Konsumverhalten in Sachen Kleidung. Müssen die vielen T-Shirts, Jacken, Hosen, Schuhe wirklich sein? Wenn die Nachfrage sinkt, wird weniger produziert und Umwelt und Klima werden geschont. Die Empfehlung ist: Kaufe bewusst, kleide Dich nachhaltig, trage es länger, entsorge es umweltschonend.
Nachhaltigkeit ist Mode-Kundinnen und Kunden doch wichtig

Fünf Fakten zur globalen Bekleidungsindustrie
Das Umweltbundesamt hat in seiner Broschüre Kleider mit Haken, einer Fallstudie zur globalen Umweltinanspruchnahme durch die Herstellung unserer Kleidung ein paar Zahlen zur Textilindustrie zusammengestellt.
- Der Sektor verursacht mehr als 1 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen.
- Die Bekleidungsindustrie verbraucht 5 Prozent der weltweit produzierten Chemikalien
- Die künstliche Bewässerung beim Baumwollanbau und der Wasserverbrauch beim Färben der Stoffe nimmt 1,1 Prozent der weltweiten Wasserentnahme aus Gewässern und dem Grundwasser ein.
- Der Anbau von Textilfasern, insbesondere Baumwolle, beansprucht 4 Prozent der gesamten jährlich ausgebrachten Düngermenge.
- Knapp 6 Prozent der jährlich weltweit verkauften Schädlingsbekämpfungsmittel werden im Baumwollanbau eingesetzt. Dazu gehören auch Insektenbekämpfungsmittel (Insektizide), bei denen sogar 16 Prozent der weltweit verkauften Mengen im Baumwollanbau verwendet werden.
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(ctr)