Auch wenn die Saison so gut wie vorbei ist

Diese Pollen und Sporen machen Allergikern auch im Herbst noch zu schaffen

von Ingo Jacobs

Hello autumn. modern 40 years old woman in brown coat and yellow hat with napkin blowing nose outdoors in the city park in autumn.
Auch im Herbst, vor allem an milden und trockenen Tagen, haben Allergiker noch mit Symptomen zu kämpfen.

Der Herbst ist da, die Blätter färben sich bunt und die Temperaturen sinken. Endlich Zeit zum Durchatmen für Allergiker? Nicht unbedingt! Denn während viele Menschen die frische Herbstluft genießen, kämpfen besonders empfindliche Allergiker oft noch mit hartnäckigen Symptomen.

Pollenflug im Herbst: Diese Pflanzen haben es (noch) in sich

Auch wenn die Pollensaison so gut wie vorbei ist: Neben den bekannten Pollen aus Frühling und Sommer gibt es laut Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst auch im Herbst einige Übeltäter, die noch für triefende Nasen, juckende Augen und Atemnot sorgen. Und als ob das noch nicht genug wäre, gibt es jetzt auch noch Pilzsporen, die ebenfalls allergische Reaktionen auslösen können.

  • Ambrosia (Traubenkraut): Ambrosia ist eine invasive Pflanze, die sich in den vergangenen Jahren stark ausgebreitet hat. Sie blüht von August bis Oktober. Ihre Pollen sind äußerst aggressiv und können nicht nur Heuschnupfen, sondern auch Asthma und Kreuzallergien auslösen. Schon geringe Mengen Ambrosiapollen in der Luft reichen aus, um bei sensibilisierten Personen Beschwerden hervorzurufen.
  • Beifuß: Auch der Beifuß, der häufig an Wegrändern und auf Brachflächen wächst, blüht bis in den Oktober hinein. Seine Pollen können ebenfalls starke allergische Reaktionen hervorrufen. Da Beifuß und Ambrosia zur gleichen Zeit blühen und sich optisch ähneln, werden sie oft verwechselt.
  • Gräser: Obwohl die Hauptblütezeit der Gräser im Frühjahr und Sommer liegt, können ihre Pollen auch im Herbst noch in der Luft schweben und bei empfindlichen Personen Beschwerden hervorrufen. Besonders an trockenen und windigen Tagen können die Gräserpollen weit fliegen und die Symptome verstärken.
  • Brennnessel: Obwohl die Brennnessel vor allem für ihre brennenden Härchen bekannt ist, können auch ihre Pollen Allergien auslösen. Obwohl die Brennnessel früher im Jahr blüht, können ihre Pollen auch im Herbst noch in der Luft sein und die Symptome von Allergikern verschlimmern.

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Pilzsporen im Herbst: Kaum sichtbare Auslöser von Allergien

Neben Pollen spielen im Herbst auch Pilzsporen eine wichtige Rolle bei Allergien. Das feuchte Wetter und die fallenden Blätter bieten ideale Bedingungen für das Wachstum von Schimmelpilzen. Ihre Sporen werden mit dem Wind verbreitet und können bei Allergikern verschiedene Beschwerden auslösen.

Im Herbst sind die Sporen der folgenden Pilzarten besonders häufig in der Luft zu finden:

  • Alternaria: Dieser Schimmelpilz ist weitverbreitet und kommt vor allem in der Natur, aber auch in Innenräumen vor.
  • Cladosporium: Auch Cladosporium ist ein häufiger Schimmelpilz, der sowohl im Freien als auch in Gebäuden vorkommt.
  • Epicoccum: Diese Pilzgattung ist ebenfalls weitverbreitet und kann bei Allergikern Beschwerden auslösen.
  • Basidiosporen: Basidiosporen werden von Ständerpilzen abgegeben, zu denen viele bekannte Speisepilze, aber auch Schimmelpilze gehören.

Wind und Regen beeinflussen die Belastung

An windigen Tagen werden sowohl Pollen als auch Pilzsporen stärker aufgewirbelt und über weitere Strecken verbreitet. Dies kann die Belastung für Allergiker deutlich erhöhen. Regen hingegen wäscht die Pollen und Sporen aus der Luft und sorgt so für Linderung. Nach einem Regenschauer ist die Luft in der Regel sauberer und die Allergiebeschwerden lassen nach. Feuchtwarmes Wetter begünstigt das Wachstum von Schimmelpilzen und damit die Freisetzung von Sporen. Kühle und trockene Luft hingegen hemmt das Pilzwachstum.

One of the most alergic plants. (Ambrosia artemisiifolia)
Vor allem die Ambrosia sorgt im Herbst noch für Ärger bei Allergikern.

Was kann man gegen Herbstallergien tun?

Achtet auf den Pollenflugkalender und die Wettervorhersage, um die Belastung abzuschätzen. Auch bei wetter.de könnt ihr euch über die aktuelle Pollen- und Sporenbelastung in eurer Region informieren.

  • Meidet die Auslöser: An Tagen mit hoher Pollen- und Sporenkonzentration solltet ihr euch möglichst in geschlossenen Räumen aufhalten und nur kurz lüften. Vermeidet auch den Aufenthalt in der Nähe von blühenden Pflanzen, die eure Allergie auslösen.
  • Hyposensibilisierung: Eine Hyposensibilisierung kann helfen, die Allergie langfristig zu bekämpfen. Dabei wird das Immunsystem langsam an die Allergene gewöhnt, sodass die allergischen Reaktionen mit der Zeit nachlassen.
  • Medikamente: Es gibt verschiedene Medikamente, die die Symptome einer Allergie lindern können, zum Beispiel Antihistaminika, Nasensprays und Augentropfen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eine geeignete Therapie.
  • Hausmittel: Nasenduschen und Inhalationen können die Beschwerden lindern. Sie helfen, Pollen und Sporen aus den Schleimhäuten zu entfernen und die Entzündung zu lindern.

Weitere Tipps: Regelmäßig, aber kurz und stoßweise lüften, um die Belastung durch Pollen und Sporen gering zu halten. Vermeidet zudem feuchte Stellen in der Wohnung, um Schimmelbildung vorzubeugen. Das Laub im Garten sollte regelmäßig entfernt werden, da es viele Pilzsporen enthält. Vermeidet es ebenfalls, das Laub aufzuwirbeln. Nach dem Aufenthalt im Freien solltet ihr die Kleidung, um Pollen und Sporen nicht in die Wohnung zu tragen.