Legal im Rausch
Marihuana selbst gemacht: Cannabis anpflanzen im eigenen Garten
Seit dem 1. April ist der Anbau von Cannabis zum Zweck des Eigenkonsums in Deutschland erlaubt. Klar, dass da einige Hobby-Gärtnerinnen und -Gärtner oder auch Menschen komplett ohne grünen Daumen auf die Idee kommen, sich selbst mal an der Zucht der Hanfpflanze mit dem berauschenden Wirkstoff THC zu versuchen. Wie gedeihen die Pflanzen am besten?
Im Video: Vor der Legalisierung von Cannabis – was spricht für die Freigabe, was dagegen?
Woher bekommt man Cannabis-Samen oder Pflanzen?
Samen und Pflanzen können bisher nur online gekauft werden. Im Laufe des Jahres sollen zusätzliche spezielle Anbauvereinigungen den Verkauf durchführen können. Die Regelungen zum Anbau in diesen Vereinen oder Genossenschaften sind allerdings noch nicht fix.
Nahaufnahme einer weiblichen Cannabispflanze

Cannabis-Kaufhilfe: Samen, Stecklinge oder fertige Pflanze?
Nur die weiblichen Cannabispflanzen bringen die Blüten hervor, die genug Tetrahydrocannabinol, kurz THC, enthalten, das den gewünschten Rausch erzeugt. Nun können aus Samen weibliche oder männliche Pflanzen wachsen. Bei feminisierten Cannabis-Samen ist die Wahrscheinlichkeit, eine weibliche Pflanze heranzuzüchten, aber schon mal um einiges höher.
Sicher kann man erst an einer ein paar Wochen alten Pflanze erkennen, ob sie weiblich oder männlich ist. Eines der ersten Anzeichen dafür, dass eine Cannabispflanze weiblich ist, ist das Auftreten von Pistillaten, das sind die weiblichen Blütenorganen. Sie sehen wie dünne, weiße Fäden aus. Männliche Pflanzen entwickeln dagegen Pollensäcke.
Wer experimentierfreudig ist, kann sich also Samen besorgen, wer sicher gehen will, kauft eine fertige Pflanze. Bis zu drei Exemplare sind pro erwachsener Person erlaubt.
Nahaufnahme einer männlichen Cannabispflanze

Welche Cannabis-Sorte ist die beste?
Es gibt Hunderte von Cannabissorten – da steht die Qual der Wahl vorm Kauf. Sie lassen sich in drei verschiedene Gattungen unterteilen: Cannabis Sativa, Cannabis Indica und Cannabis Ruderalis. Cannabis Sativa ist wohl die bekannteste und die am meisten verbreitete Art. Sie und Cannabis Indica werden für den Anbau als Rauschmittel oder zu medizinischen Zwecken verwendet.
Cannabis-Anbau drinnen oder draußen?
Wer sich die Mühe macht, die Zucht mit Samen zu beginnen, sollte im Frühjahr drinnen anfangen. Die Cannabissamen müssen erst einmal keimen. Das kann in etwa einem Zentimeter Tiefe in spezieller Anzuchterde aus dem Gartencenter geschehen. Die Erde muss stets feucht, aber nicht nass, der Standort warm sein.
Auch mit einer Folie oder einem Teller abgedeckte und durchfeuchtete Watte oder Küchenpapier eignen sich zur „Geburtshilfe“. Nach wenigen Tagen bis zu zwei Wochen brechen aus den Samen die Keimlinge hervor. Wenn die Wurzel gut zu sehen und nicht mehr zu empfindlich aussieht, kann das Mini-Pflänzchen in einen mit Anzucht- oder Tomatenerde gefüllten Blumentopf umziehen. Sehr vorsichtig dabei vorgehen! Jetzt ist viel Licht für den Cannabis-Nachwuchs erforderlich. Direkte Sonnenstrahlung verträgt der Sprössling aber noch nicht.
Je nachdem wie schnell die Pflanzen wachsen, können sie immer wieder umgepflanzt werden. Sie sollten die Hochphase des Sommer mitbekommen - also die langen Sonnentage. Ab Mai können sie nach draußen. Aber aufpassen! Frost vertragen sie nicht. Sie drinnen stehen zu lassen, geht natürlich auch. Für reichen Ertrag das ganze Jahr hindurch sind dann Temperatur- und Luftfeuchtigkeitseinstellungen empfehlenswert.
Welcher Standort ist für die Hanfpflanze geeignet?

Die Hanfpflanzen lieben humosen Boden, Sonne und gleichmäßige Temperaturen. Schutz vor Regengüssen, Sturm und zu starker Hitze, z.B. durch einen Platz umgeben von anderen Pflanzen oder in einer Hausecke, ist ideal. Auch ein nach Süden ausgerichteter Balkon bietet sehr gute Bedingungen für die Wachstumsphase der Cannabis-Pflanzen. 10–12 Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag sind ideal. Praktisch ist es auch, die Pflanzen in Kübeln zu lassen, die umpositioniert werden können.
Cannabispflanzen richtig gießen und düngen
Cannabispflanzen wachsen schnell und benötigen reichlich Wasser. Staunässe mögen sie aber nicht, dann verfaulen die Wurzeln und die Pflanze stirbt ab. Tröpfchenbewässerung ist super. Außerdem ist Hanf ein Tiefwurzler, der einen tiefgründigen Boden benötigt.Für einen guten Ertrag muss die Pflanze außerdem regelmäßig gedüngt werden – aber auch nicht zu viel. Im Handel gibt es speziellen Hanf-Dünger. Da Cannabis der Tomate ähnliche Ansprüche hat, ist auch Tomatenerde und -dünger hilfreich. Die Blattfarbe zeigt oft, wenn der Pflanze was fehlt. Sind die Blätter eher hell, hat sie zu wenig Nährstoffe zu Verfügung, werden sie dunkel, ist zu viel Dünger verabreicht worden.
Die Cannabis-Ernte - jetzt wird's spannend
Hanfpflanzen haben eine Wachstumsphase und eine Blütephase. In der Regel dauert die Wachstumsphase 4 bis 8 Wochen. Das kommt auch auf die Sorte an. Wenn die Pflanzen aufhören, in die Höhe zu wachsen, stecken sie ihre Kraft in die Ausbildung der Blüten. Im Durchschnitt beträgt die Dauer der Blütephase fünf bis zehn Wochen. Und dann geht’s an die spannende Ernte.
Mit einer Gartenschere schneidet man entweder die ganze Pflanze oder die einzelnen Zweige ab – das hängt von ihrer Größe ab. Dabei aufpassen, dass die Blüten nicht beschädigt werden! Dann erfolgt die Trocknung. Am besten hängt man die Pflanze oder ihre Zweige kopfüber an einer Wäscheleine auf, damit die Luft um sie herumströmen kann. Die großen Fächerblätter können nun entfernt werden, dann bekommen die Blüten noch mehr Luft. Der Ort sollte dunkel und 18 bis 24 Grad warm sein und eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 45 und 55 Prozent haben. Das Trocknen dauert etwa 7 bis 14 Tage.
Dann können die Blüten (Buds) vorsichtig entfernt und z.B. in Einmachgläsern gesammelt werden. Luftdicht eingeschlossen härten sie rund 2 bis 4 Wochen aus für einen optimalen Geschmack, ein optimales Aroma und die Minimierung des Risikos von Schimmelbildung. Dabei ist es wichtig, die Behälter zunächst täglich, später alle 2 bis 3 Tage für etwa 15 Minuten zu öffnen. So kann die Rest-Feuchtigkeit entweichen.
Und dann steht dem Genuss eigentlich nichts mehr im Weg. Viel Spaß!
Es dürfen übrigens maximal 50 Gramm zu Hause für den Eigenbedarf gelagert werden.
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(ctr)