Hitzewelle und Feuer
Arktische Hitzewelle: Temperaturrekorde und Waldbrände in Kanada, Alaska und Sibirien
Alert: Rekord-Hitzewelle in Kanada +++ Wald- und Tundrabrände in der Arktis +++ So schlimm war es noch nie
Die nördlichste dauerhaft bewohnte Siedlung der Erde hat einen gigantischen Temperaturrekord zu vermelden. Knapp 900 Kilometer neben dem Nordpol wurden am Sonntag 21 Grad gemessen. Die Durchschnittstemperatur liegt in Alert bei 3,4 Grad. Und auch im US-Bundesstaat Alaska, der eher für seine Gletscher und eher kühle Temperaturen bekannt ist, macht ein neuer Hitzerekord Schlagzeilen. Jetzt wüten schlimme Waldbrände im hohen Norden - mit dramatischen Folgen für unser Klima.
Gigantische Flächen brennen
In Alaska sind laut der US-Wetterbehörde neue Höchstwerte gemessen worden. Am Flughafen von Anchorage, der größten Stadt des US-Bundesstaates kletterte das Thermometer auf 32,2 Grad Celsius. Das lag deutlich über dem bisherigen Höchstwert von 29,4 Grad aus dem Jahr 1969. Gleichzeitig gingen die Niederschläge auf ein Rekordtief zurück. Diese gefährliche Mischung hat für Feuer in dramatischem Ausmaß gesorgt.
Zwar sind im Sommer Wald- und Tundrabrände nicht ungewöhnlich. So früh und so großflächig sind sie jedoch noch nie gewesen. Seit Juni flammen immer wieder neue Feuer auf. Auch in Sibirien wüten Feuer so früh und in einer Größe wie noch nie zuvor.
Heißer Juni hat alles ausgetrocknet

Besonders die ausgetrockneten Torfböden in Nordamerika und Russland machen es den Flammen leicht. Der extrem heiße Juni hat die entzündlichen Böden völlig ausgedörrt.
Gefährliche Folgen: Große Mengen CO2 und aufgetauter Permafrost

Ein Horror für das Klima ist das freigesetzte Kohlendioxid, das durch die Brände freigesetzt wird. Allein im Juni wurden 50 Millionen Tonnen des Treibhausgases in die Luft geschleudert, so die Weltmeteorologie-Organisation WMO. Das ist so viel, wie ein Industrieland in einem Jahr produziert.
Ein Teufelskreis: Der Permafrost, der unter der Torfschicht liegt taut normalerweise im Sommer auf eine Tiefe von 50 Zentimetern auf, später im Jahr friert diese Schicht dann wieder ein. Durch die Brände wird das Auftauen begünstigt. Außerdem lagert sich eine schwarze Rußschicht auf den verbliebenen Schnee- und Eisflächen ab. Die gefährliche Folge: Schnee und Eis werden durch die absorbierende Sonneneinstrahlung erwärmt.