Coole Orte für heiße Tage

So warm sind Deutschlands Badeseen

von Amelie von Kruedener

Wenn die Temperaturen in Deutschland klettern, suchen viele die Abkühlung an einem der zahlreichen Badeseen. Doch nicht jeder See ist gleich, vor allem wenn es um die Wassertemperatur geht. Wir verraten euch, wo das Wasser schon fast badewannenwarm ist – na gut, wo die knallharten Wasserliebhaber schon baden können.

Oben im Video: So entwickeln sich die Temperaturen in den nächsten zwei Wochen

Wo ist es am wärmsten im Wasser? Aktuelle Hotspots

Wassertemperaturen Badeseen karte
Von Badewannentemperaturen noch weit entfernt, noch brauchen wir also ein wenig Mut, um in die Badeseen abzutauchen.

Im Freibad ist das Wasser meist 24 Grad warm, da sind die Badeseen noch nicht angekommen. Aber so mancher Schwimmer und Planscher gibt sich auch mit weniger zufrieden. Werfen wir einen Blick auf die aktuellen Wassertemperaturen einiger ausgewählter Seen:

  • Bodensee: Mit Temperaturen zwischen 17 und 20 Grad ist er eher kühl, bietet dafür aber traumhafte Ausblicke und eine riesige Fläche für Wassersport.
  • Chiemsee: Hier könnt ihr bei rund 19 Grad eine Runde schwimmen gehen und die malerische Kulisse genießen.
  • Königssee: Bekannt für sein klares, aber auch frisches Wasser, zeigt das Thermometer hier nur 14,5 Grad an – nichts für Kälteempfindliche!
  • Ammersee und Starnberger See: Mit 20 Grad liegen diese beiden Seen im optimalen Bereich für die meisten Badegäste.
  • Müritz und die Seen in ihrer Umgebung (Tollense-, Mirower See): Auch hier sind angenehme 19-20 Grad zu finden.
  • Aasee in Münster: Der Spitzenreiter mit 21 Grad – ideal für alle, die es gerne etwas wärmer mögen.
  • Bostalsee im Saarland: Mit 19 Grad ein schöner Ort zum Verweilen.
  • Wannsee und Müggelsee in Berlin: Knapp 20 Grad und viel Kultur drum herum machen diese Seen besonders reizvoll.

Ab ins kühle Nass: Temperaturen der deutschen Küstenstrände

Wenn man an die deutschen Küsten denkt, stellt man sich auf erfrischende Temperaturen ein! Hier ist ein kleiner Überblick über die Wassertemperaturen an einigen beliebten Stränden entlang der Ost- und Nordsee:

  • Boltenhagen und Fehmarn: Hier liegt das Wasser bei angenehmen 17 Grad, perfekt für eine belebende Abkühlung.
  • Darß, Hiddensee, Kieler Bucht, Lübecker Bucht, Rügen, Timmendorfer Strand, Travemünde, und Usedom: An diesen Orten zeigt das Thermometer 16 Grad. Ideal für alle, die sich beim Schwimmen gerne etwas erfrischen wollen.

Diese Temperaturen sind typisch für die deutsche Küste, wo das Meer nur langsam und gleichmäßig erwärmt wird. Packt also allen Mut zusammen und taucht ein in die kühlen Fluten.

Wasser wird viel langsamer warm als Luft

Wasser ist ein ziemlich fauler Wärmespeicher. Es braucht seine Zeit, um sich aufzuwärmen, und hält dann aber recht lange an seiner Temperatur fest. Das bedeutet, dass die Seen in Deutschland meist erst zwischen Ende Juli und Anfang September ihre Höchsttemperaturen erreichen, auch wenn das Thermometer schon früher im Sommer hohe Lufttemperaturen anzeigt.

Abtauchen für die Gesundheit

cheerful small boy have fun on the beach in rays of sun;
Baden im See ist oft gesünder als im Schwimmbad, da es eine natürliche, chemikalienfreie Umgebung bietet, die Stress reduziert und das Immunsystem durch die Exposition gegenüber einer Vielfalt natürlicher Mikroorganismen stärken kann.

Ein Sprung ins kühle Nass eines Badesees ist nicht nur super erfrischend, sondern auch ziemlich gut für die Gesundheit. Schwimmen kurbelt die Durchblutung an, kräftigt das Herz und hält die Gelenke geschmeidig, ohne sie zu belasten. Das Beste daran? Im Wasser arbeitet jeder Muskel, ohne dass man es so richtig merkt – perfekt für ein Ganzkörper-Workout, das auch noch Spaß macht! Dazu kommt der Entspannungsfaktor: Einfach mal abtauchen und die Sorgen des Alltags vergessen. Wer regelmäßig seine Bahnen in der Natur zieht, tut also nicht nur etwas für den Körper, sondern gibt auch dem Kopf eine wohlverdiente Pause.

Deutsche Badegewässer: Top Qualität mit vereinzelten Sperrungen

Fast alle Badeseen in Deutschland haben in Sachen Qualität die Daumen hoch von der EU bekommen! Satte 98 Prozent der Gewässer erfüllen die EU-Badegewässerrichtlinie, und über 90 Prozent wurden sogar als „ausgezeichnet“ eingestuft. Nur sieben Gewässer fielen durch und bekamen das Label „mangelhaft“ für die Saison 2023.

Einige der Gewässer, die in der letzten Saison als „mangelhaft“ eingestuft wurden, sind unter anderem der Sunthauser See in Bad Dürrheim, Baden-Württemberg, der Neustädter See in Sachsen-Anhalt, das Freibad Miersdorfer See in Zeuthen, Brandenburg, der Naturbadestrand Glöwitzer Bucht in Barth, Mecklenburg-Vorpommern, der Achterdieksee in Bremen und der Garchinger See nahe München in Bayern.

Manchmal muss aber auch der beste See mal zu machen. In 155 Fällen wurden Badestellen vorsorglich oder wegen schlechter Wasserqualität zeitweise gesperrt. Der Übeltäter? Meistens Blaualgen, die in 94 Fällen für Ärger sorgten. Auch nach starken Unwettern kann’s Probleme geben, wenn Schmutzwasser den See trübt. Und wenn die Frühwarnsysteme anschlagen, heißt es auch mal: Baden lieber auf später verschieben!

Wie gut hat Ihr Lieblingsbadesee abgeschnitten? Hier geht es zur interaktiven (englischen) Karte 2023 für jedes Badegewässer in Europa.

Ganz ungefährlich ist der Badespaß nicht

Anzahl der Todesfälle durch Ertrinken in Deutschland von 1998 bis 2023
Anzahl der Todesfälle durch Ertrinken in Deutschland von 1926 bis 2023

Im Jahr 2023 gab es in Bayern 62 Todesfälle durch Ertrinken. Die wenigsten Ertrinkungstoten verzeichnete Bremen. Im gesamten Jahr 2023 ertranken laut DLRG in Deutschland mindestens 378 Menschen.

Trotz der Beliebtheit des Schwimmens warnt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) zunehmend vor abnehmenden Schwimmfähigkeiten in Deutschland. Besonders für Personen, die nie richtig schwimmen gelernt haben, kann der Badespaß schnell zur ernsten Gefahr werden. Im Jahr 2022 registrierte die DLRG landesweit mindestens 355 Todesfälle durch Ertrinken. Angesichts des Klimawandels und der Zunahme von Hitzetagen, an denen viele zur Abkühlung ins Wasser gehen, ist eine baldige Verbesserung der Situation unwahrscheinlich.

(avk)