Temperaturen-Achterbahn
42-Tage-Wettertrend: Nasser April kommt nur schwer in den Frühling
von Amelie von Kruedener
Eines ist weiterhin auffällig an der Langfristprognose für die kommenden 42 Tage: Es wird nass. Die Mengen sind nicht das Besondere, die Regelmäßigkeit ist auffällig. Die Temperaturen machen nur einmal einen deftigen Sprung nach oben – und es sind weiterhin Frostnächte in diesem Frühling dabei.
Oben im Video: Warum sich der Frühling einfach nicht mehr aufhalten lässt?
Das Wetter im Norden: Frostnächte und regelmäßig Regen

Bis Mitte April gibt es ein ordentliches Temperatur-Zick-Zack. Wirklich kalt wird es nicht, aber wirklich warm auch nicht. 10 Grad im Mittel mit leichten Kicks nach oben und unten. Auch an den Osterfeiertagen ist kein Wetter zu erwarten, an dem man das Frühstück schon auf dem Balkon genießen kann. Und dann die Nächte! Frostnächte sind kein Einzelfall. Erst Mitte des Monats macht die Temperaturkurve einen deutlichen Sprung in die 20-Grad-Zone. Das hält dann laut der Computerprognose nicht lang und schon ist ein Abgleiten in das Zick-Zack wieder zu sehen. Die Niederschlagsprognosen sehen dazu sehr Natur-freundlich aus. Immer wieder Regen – nicht in Massen, aber regelmäßig.
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Das Wetter im Osten: Mitte April sieht nach schönem Frühlingswetter aus

Bis Mitte April gibt es noch einige Abstürze in Sachen Temperatur. Besonders in den Nächten können wir uns erneut auf Frost einstellen. Ab Mitte April gehen die Temperaturen konstanter in die mildere und auch warme Richtung. 15 bis 20 Grad werden erreicht. Wenn auch die Niederschläge so bleiben – kein Dauer- oder Starkregen – aber immer mal wieder ein Schauer, kann das Grün auf Balkon und Feld sprießen. In Richtung Mai allerdings fällt die Temperaturkurve des Langrfristprognose erneut unter die 14 Grad, die nötig sind, damit alles weiter grünt und sprießt. Die Berechnungen für die Niederschläge sind regelmäßig sichtbar. Für den Osten eine gute Nachricht, wo der tiefe Boden immer noch im Trockenstress auf mehr Wasser giert.
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Das Wetter im Westen: Temperaturen meist frühlingshaft

Im Westen kann man das Wetter in drei Dekaden aufteilen: Erste Dekade wechselhaft mit Temperaturen, die nicht Fisch, nicht Fleisch sind. Mal sind es 7, mal 10, mal 14 Grad. Aber Obacht, immer wieder mischen sich auch noch frostige Nächte dazwischen. Dazu gesellt sich viel Regen. Fast jeden Tag kann sich die Natur über eine oder mehrere Duschen freuen. Dann ab Mitte des Monats rauscht die Temperaturkurve nach oben und bleibt mit ein paar Wacklern bis in die letzte Aprilwoche im mild-warmen Bereich. Bis über 20 Grad lädt dann zu allem ein, was man draußen so machen kann. Denn der Regen verschwindet in dieser Dekade auch außer Sichtweite. Das kann eine schöne Aprilperiode werden. Zum Ende des Monats könnte ein Absturz uns bis in den Mai begleiten.
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Das Wetter im Süden: Zick-Zack-Temperaturen

Der Süden hat, ebenso wie der Westen, klar zu unterscheidende Wetterphasen, die sich durch die kommenden 42 Tage ziehen. Erst ist es noch sehr nass und wechselhaft. Die Temperaturen krabbeln nicht über die 15 Grad hinaus, meist dümpelt der Frühling rund um die 10 Grad herum. Und dazu einige Frostnächte, bis es eine Woche nach Ostern einen gigantischen Temperatursprung gibt, der uns in eine warme Frühlingswoche katapultiert. Die 20 Grad werden dann nicht nur an einem Tag geknackt. Dann droht ein erneuter Absturz in die Mittelmäßigkeit. Bis in den Mai hinein sieht es dann erneut nach einem wechselhaften Wetter mit Temperatursprüngen zwischen Frost in der Nacht und oft nur 10 Grad aus.
Wie wird das Wetter im Frühling in Deutschland?
Hier ein kleiner Klimacheck für unsere Frühlingsmonate März, April und Mai:
- Meteorologisch beginnt der Frühling immer am 1. März
- Kalendarisch findet der Wechsel gut drei Wochen später statt. Grund ist die Statistik und die Vergleichbarkeit von Jahreszeiten
- Ziemlich unterkühlt verliefen in den letzten Jahren vor allem der Frühling 2021, 2013, 2010 oder 2006
- Ansonsten war es meistens überdurchschnittlich warm und vielfach sehr sonnig und zu trocken
- Normal wären in Deutschland in den drei Frühlingsmonaten insgesamt um die 190 Liter Regen pro Quadratmeter, ein Temperaturmittel von 8,5 Grad sowie 530 Sonnenstunden
- Unter anderem die Frühjahre 2020, 2022 oder 2018 waren teilweise dramatisch dürr
- Hierbei brachte der Frühling 2020 eine sehr krasse Konstellation mit nur rund 50 Prozent des normalen Niederschlags und fast 720 Sonnenstunden
- Das waren mehr Sonnenstunden als im Sommer 2020, der nur etwa 680 sonnige Betriebsstunden im Programm hatte
- Die tiefste Temperatur in einem Frühling – abseits der knapp 3.000 Meter hohen Zugspitze – wurde am 9. März 1961 mit -28,5 Grad in Trochtelfingen in Baden-Württemberg gemessen
- Die höchste mit 36,6 Grad in Hamburg-Bergedorf am 23. Mai 1922
Lese-Tipp: Monat für Monat – Das alles können der März, der April und der Mai
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Wettervorhersage: So funktioniert unser 42-Tage-Wetter
Bevor sich die Menschen Gedanken um die Vorhersage von Wetter gemacht haben, sind ihnen schon gewisse Regelmäßigkeiten aufgefallen. Hieraus sind dann auch Bauernregeln entstanden. Das waren – wenn man so will – auch die ersten Formen der Langfrist-Wettervorhersagen. Bis heute ist in diesem Gebiet natürlich rasant viel passiert und wir sind Lichtjahre von den Ursprüngen entfernt.
Erste Wetterbeobachtungen und das Erkennen von Zusammenhängen und physikalischen Gesetzen gründeten die moderne Form der Wettervorhersage. Und die hat definitiv richtig viel zu bieten. Ein Teil der Vorhersagen zielt dabei auf Langfristprognosen ab. Ursprünglich vor allem für die Energiewirtschaft entwickelt, halten sie auch in unserer alltäglichen Wetterwelt mehr und mehr Einzug. Die experimentellen Monats- und Jahreszeiten-Vorhersagen des Amerikanischen Wetterdienstes NOAA beispielsweise. Und auch unser 42 Tage-Trend geht – basierend auf dem europäischen Wettermodell – in den Bereich von mehreren Wochen mit den Charts für Höchsttemperatur, Tiefsttemperatur und Niederschlag. Kombiniert mit dem Fachwissen unserer Meteorologen/-Innen und Redakteure/-Innen, um Ihnen einen Blick über die aktuellen Trends und Fakten für die kommenden sechs Wochen zu geben.
Unsere Wettertrends und Themenseiten
Sollten Sie Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemen haben, sind Sie bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legen können wir Ihnen auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Wie sich das Wetter kurzfristig entwickelt, können Sie in unserem Wetterbericht für drei Tage lesen. Diese werden täglich aktualisiert. Vielleicht interessiert Sie eher wie sich das Klima in den vergangenen Monaten verhalten hat und wie die Prognose für das restliche Jahr aussieht. Dafür haben wir unseren Klimatrend für Deutschland.
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Woher bekomme ich alte Wetterdaten?
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(avo)