Schwalben und schönes Wetter
Woher weiß die Schwalbe, wie das Wetter wird?
Im Volksmund ist die Schwalbe als Wetterprophet bekannt:
"Wenn die Schwalben niedrig fliegen, werden wir bald Regen kriegen.
Fliegen sie bis in die Höh'n, bleibt das Wetter weiter schön."
Oder genauso schön gereimt:
"Fliegt die Schwalbe hoch, wird das Wetter schöner noch,
fliegt die Schwalbe nieder, kommt grobes Wetter wieder."
Stimmt das denn? Und woher weiß die Schwalbe das?
Luftplankton ist der Tippgeber

Tatsächlich kann häufig dieser Zusammenhang erkannt werden, allerdings nicht, weil die Schwalben tatsächlich wüssten, wie das Wetter wird. Eine Erklärung dafür liefert vielmehr das "Leibgericht" der Schwalben: Luftplankton. Diese winzigen biologischen Organismen (z.B. Bakterien, Pollen oder kleinste Tierchen) fliegen nicht oder kaum aus eigener Kraft, sondern verlagern sich mit der Luftbewegung. Herrscht nun eine (oft sonnige) Hochdruckwetterlage, steigt warme Luft auf und mit ihr die leichten Organismen. Dorthin folgen ihnen die Schwalben oder andere Vögel wie der Mauersegler, der die "Leckerbissen" noch in über 3.000 Meter Höhe einsammelt.
Schwalben fliegen dort, wo die Nahrung schwebt
Wenn sich erstmal eine stabile Hochdrucklage eingestellt hat, bleibt diese für gewöhnlich auch längere Zeit bestehen. Lässt der Hochdruckeinfluss nach und damit auch die aufsteigenden Luftmassen, halten sich Beute und Räuber gezwungenermaßen in deutlich niedrigerer Flughöhe auf.
Allzu genau sollte man die Bauernregel aber nicht nehmen: Es muss nicht zwangsläufig immer schlechtes Wetter geben, nur weil die Schwalben in Bodennähe fliegen. Das kann auch einfach tageszeitbedingt sein, denn früh morgens gibt es auch bei schönem Wetter kaum Aufwinde. Erst im Laufe des Vormittags kann die Thermik mit Sonnenunterstützung ihre Wirkung entfalten und die Insekten nach oben tragen.
Quelle: DWD