Waldbrandgefahr vorerst ein Thema
Mai zeigt uns die kalte Schulter - werden die Eisheiligen ein ständiger Begleiter?
von Björn Alexander und Patrick Panke
Die Wetterachterbahn bescherte uns zuletzt einen wilden Ritt mit sämtlich Facetten des Aprilwetters. Der Trend im Mai zeichnet sich hingegen vor allem durch eines ab: er könnte spürbar zu kalt ausfallen. Unklar ist jedoch, was in Sachen Regen passiert. Hier die momentanen Trends für den Wonnemonat, der in diesem Jahr wohl eher einen Kaltstart hinlegt.
Die Ausgangslage: Ciao THALKE, hallo TIM
RTL-Meteorologe Patrick fasst die derzeitige Entwicklung zusammen: „Nachdem Tief THALKE mit teilweise intensiven Schauern und Gewittern im Süden Deutschlands abgezogen ist, macht sich Hoch TIM von der Nordsee her für unser Wetter parat.” Damit tritt erneut die Sonne auf den Plan. Eine Entwicklung, die allerdings die Trockenheit und die Waldbrandgefahr in einigen Landesteilen erneut verschärfe, weiß Panke.
Waldbrandgefahr steigt erneut an
Für den Süden ist es - nach den Regengüssen - erst einmal eine entspanntere Lage beim Thema Waldbrand. Aber in der Nordhälfte bleibt die Gefahrenstufe mit 3 bis 5 (von 5) erhöht bis sehr groß. Und auch der Süden trocknet mit der kräftigen Frühlingssonne in den nächsten Tagen ab, so dass wir uns zum Start in den Mai nahezu überall auf eine erhöhte Trockenheit und Brandgefahr im Unterholz der Wälder einstellen müssen. Die Frage ist, ob uns das Thema Trockenheit auch im Mai 2022 weiter erhalten bleiben wird?
Mai kühl und nass, füllt es den Bauern Scheun und Fass
Ein wechselhafter Mai ist schon der Volksweisheit nach Garant für eine gute Ernte. Und wenn es um eher kühle Wetterlagen geht, dann kann der Mai 2022 wohl mithalten, wie Panke beim Blick auf die Langfristprognosen verrät: „Laut den experimentellen Vorhersagen des Amerikanischen Wetterdienstes NOAA verläuft der Mai 2022 - nach aktuellem Stand - durchschnittlich temperiert. Das ist in Zeiten des Klimawandels eine Ausnahme. Denn in der Regel blicken wir am Ende ja auf zu warme oder deutlich zu warme Monate.” Doch auch die kurzfristigen Wettermodelle geben dieser Monatsvorhersage schon mal eine Grundlage. Die ersten Maitage verlaufen laut Panke nämlich „unterdurchschnittlich kühl, aber wahrscheinlich auch noch viel zu trocken”. Einzig für die Nordlichter seien durchwachsene und windige Maitage zu Beginn zu erwarten.
Von wegen 20 Grad - Mai 2022 startet ziemlich unterkühlt

Bestehen noch Chancen auf Regen im übrigen Land?
Die amerikanischen Langfristvorhersagen sehen für den Mai 2022 nach wie vor durchschnittliche Regenmengen auf Deutschland zukommen. Das entspricht somit um die 70 Liter pro Quadratmeter. Und auch bei den kurzfristigen Berechnungen sieht unser Wetterexperte wiederholt Ansätze, dass die Wetterlage nachhaltig zugunsten der Tiefs kippen könnte. Es sei „eine spannende Weichenstellung zwischen Hochdruckblock und Tiefdruckgebieten, die sich hier momentan für den Wonnemonat entwickelt”.
Durchwachsene Phase zur Monatsmitte

Kalter Monatsstart gleich verfrühte Eisheilige?
Die Eisheiligen vom 11. bis zum 15. Mai beschreiben ja eigentlich eine kalte Phase zwischen wärmeren Abschnitten, also einen klassischen Wettersturz. Das Problem, das Panke hierbei in diesem Jahr sieht, ist, dass es „nichts zum Stürzen geben könnte”. Denn der Mai starte unterkühlt und zeige auch im weiteren Verlauf noch keine rasante Entwicklung in Richtung Sommermarke. Und weil es schon keine Sommeransätze im Mai zu sehen gibt, sind heiße Werte von 30 Grad derzeit ebenso wenig in der Verlosung. Auch wenn der Wetterexperte dabei noch durchaus Spielräume sieht: „Natürlich kann sich das bei so langen Vorhersagezeiträumen rasch ändern. Eine Tiefdruckvorderseite aus Südwesten und die Lage sieht ganz anders aus.”
Damit heißt es wohl weiterhin kräftig Daumen drücken und hoffen, dass sich der Mai 2022 eines Besseren besinnt und neben ein wenig Sommerfeeling vielleicht auch den ein oder anderen Schauer zur Bewässerung mitbringt.
Lese-Tipp: Was sind die Eisheiligen?
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(bal, ppa)