Ausblick mit Überraschungspotenzial

Langfristvorhersage und aktuelle Trends für den Februar

von Björn Alexander

Der Winter geht in die letzte Runde. Meteorologisch endet er nämlich mit dem Märzanfang. Zeit für einen Boxen-Check mit den frischen Computertrends für den letzten Wintermonat.

Wasser im Februar 2023 - so sind die Prognosen

Gemessen an den rund 60 Litern Regen pro Quadratmeter, die Deutschland in einem Februar normalerweise durchschnittlich bekommt, bewerten die Berechnungen des Amerikanischen Wetterdienstes den Februar 2023 fast durchweg im Durchschnitt. Einzig der Süden bleibt demnach etwas zu trocken. Gleichzeitig sehen die Computerberechnungen basierend auf dem Europäischen Wettermodell momentan sogar einen Niederschlagsüberschuss von über 30 Liter pro Quadratmeter – rund 50 Prozent über dem langjährigen Mittel.

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Niederschläge und Wetter in Deutschland aktuell

Balsam für die Seele von Mutter Natur

Auch wenn es auf der Sonnenbilanz mit diesen Trends eher übel aussieht, so dürften sich Mutter Natur und der bundesdeutsche Wasserhaushalt über das zusätzliche Nass sehr freuen. Denn auch wenn es in Anbetracht der teilweise sehr nassen Januarwochen verwundern könnte: Wir respektive unsere Böden brauchen noch viel mehr Wasser. Nicht im Oberboden, aber in die tieferen Bodenschichten von einem bis zwei Metern. Insbesondere in der Mitte und im Norden unseres Landes herrscht dort nämlich nach wie vor eine extreme bis außergewöhnliche Dürre. Insofern: Her mit dem Wasser – auch wenn wir über den Aggregatzustand des Niederschlags noch diskutieren müssen.

Schnee oder Regen?

Bei der Bewertung der Temperatur machen die Prognosen weiterhin große Unterschiede. Zum Teil treten auch wiederholt große Sprünge auf. Hierbei zeigt sich der Vorhersageansatz der amerikanischen NOAA-Rechner optimistisch für einen spürbaren Wärmeüberschuss. Rund 2 Grad soll demnach die positive Abweichung sein. Das hält wirklich eiskalte Ansätze zwar im Zaum, aber auszuschließen sind diese in Kombination mit Schnee für ganz Deutschland natürlich keinesfalls – wie andere taufrische Trends zeigen.

Einmal mehr die Kältekarte

Prognose und Vorhersage für Februar 2023 aktuell
Deutlich zu nass und viel zu kalt - da wäre reichlich Bibbern angesagt

Die Kombination aus anderen Langfristtrends spricht eine ganz andere Sprache. Nachdem bei diesen Berechnungen zuletzt mildere Ansätze im Rennen waren, deutet sich nun wieder eine Umkehr der Prognosen an. Eine negative Abweichung von über 2 Grad gegenüber dem Schnitt der letzten 30 Jahre – das wäre schon eine ordentliche Hausnummer und erinnert beispielsweise an den Februar 2013 – damals mit einem lupenreinen Polarwirbel-Split, der uns in der Folge einen eiskalten Märzwinter bescherte. Und auch das Frühjahr 2013 probte den Absturz mit reichlich Regen und unterdurchschnittlichen Temperaturen.

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Obacht bei der Langfrist!

Prognose und Vorhersage für den März in Deutschland aktuell
Sollte es tatsächlich so kommen, dann erwartet uns ein nasses und kaltes Szenario für den Start in den Frühling

Langfristige Computerberechnungen sind nicht mit der normalen Wettervorhersage zu vergleichen und mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Mit den Computertrends über zehn Tage im Voraus oder gar mit Blick auf ganze Monate oder Jahreszeiten hinaus, verlassen wir nämlich die klassischen Wetterprognosen und wechseln in den experimentellen Bereich. Das sind ursprünglich Hilfsmittel, die zum Beispiel für die Energiewirtschaft sehr wichtig sein können. Schlussendlich geht es hierbei um Trends oder Tendenzen und nicht um punkt- und tagesgenaue Vorhersagen.

Motor des Winter in der Prognose - so entwickelt sich der Polarwirbel

In der Vorhersage wird die Temperatur in einigen Kilometern Höhe dargestellt. Je gleichförmiger die blauen, also kalten Bereiche zusammenhängen, umso stärker ist der Polarwirbel. Werden hingegen große Lücken und mildere Einschübe in Richtung Nordpol berechnet, dann ist der Wirbel instabiler. Bei einem Polarwirbel-Split teilen sich die blauen Flächen in zwei Teile auf.

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(bal)