Elektro-Brummis auf der Überholspur: Tesla-Truck soll 800 Kilometer mit einer Ladung schaffen

Das Ökoinstitut, eine private Forschungs- und Beratungseinrichtung für eine nachhaltige Zukunft, hat neben dem batterieelektrischen Antrieb zwei weitere Antriebstechnologien im Straßengüterverkehr bewertet, die eine Alternative zum Diesel sein können. E-Lastkraftwagen könnten den Strom nämlich auch aus Wasserstoff – über Brennstoffzellen an Bord – oder aus Oberleitungen beziehen, die auf der rechten Spur der Autobahnen gebaut werden könnten. Das Konzept gibt es schon seit Jahrzehnten im öffentlichen Nahverkehr mit Oberleitungsbussen.

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Es gibt drei Teststrecken für Oberleitungs-Lkw in Deutschland: eine in Hessen, eine in Schleswig-Holstein und eine in Baden-Württemberg. Vorausgegangen war die Idee, etwa ein Drittel des deutschen Autobahnnetzes mit Oberleitungen auszurüsten. Die Zwischenstücke ohne Oberleitung sollen mit Batteriebetrieb überbrückt werden.

Die Chancen für den baldigen Aufbau eines umfassenden Oberleitungsnetzes für Lkw an den Autobahnen schätzt das Öko-Institut allerdings gering ein. Scheitern dürfte es nicht zuletzt an den Kosten. Ein Kilometer Oberleitung auf der Teststrecke an der A5 zwischen Frankfurt am Main und Darmstadt kostete rund 1,3 Millionen Euro.

Eine Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH (ifeu), der PTV Transport Consult und des Fraunhofer-Instituts IEE kam aber zu dem Ergebnis, dass die O-Lkw in der Klimabewertung besser als Batterie-Lkw abschneiden. Denn der Bau der Oberleitungen würde immer noch weit weniger CO2 ausstoßen als die sehr CO2-intensive Produktion der großen Batterien für die Brummis.

Wegen der meist recht geringen Reichweite der Batterie-Brummis, langen Ladezeiten und des hohen Gewichts der Batterien sind für lange Wege quer durch Europa Lkw mit einer Brennstoffzelle mit Wasserstoffantrieb interessant. Sie können – wie bei einem Dieselmotor – in wenigen Minuten betankt werden und ohne Tankstopp 800 bis 1000 Kilometer fahren.

Ein Lkw mit einer Brennstoffzelle ist natürlich nur emissionsfrei unterwegs, wenn er mit grünem Wasserstoff betankt wird, der mit Hilfe von Sonne, Wind oder Wasserkraft hergestellt wird. Genauso wie die mit einer Batterie angetriebenen Lkw-Motoren nur dann klimafreundlich sind, wenn der Strom dafür grün ist.

Was unter anderem gegen die Brennstoffzellen-Lastwagen spricht: Laut Ökoinstitut sind sie in der Gesamtkostenrechnung deutlich teurer, vor allem, weil grüner Wasserstoff noch lange sehr teuer und knapp sein wird. Außerdem: Die wenigen Tankstellen, die Wasserstoff anbieten, sind nur für Pkw ausgelegt. Das Tankstellennetz muss wirklich von Grund auf neu gebaut werden.

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(ctr)